Maria Leitner
Maria Leitner wurde im Jänner 1892 in Varazdin, Österreich-Ungarn, als Tochter einer Familie deutschsprachiger ungarischer Juden geboren, die später nach Budapest übersiedelte. Sie studierte in der Schweiz und arbeitete später als Journalistin für die Budapester Zeitung "Az Est" (Der Abend). Im August 1919 setzte eine Pogromwelle an der jüdischen Bevölkerung in Budapest ein, Maria Leitner flüchtete zunächst nach Wien, dann nach Berlin. Ab 1934 lebte sie in ärmlichen Verhältnissen im Pariser Exil. Erst ab 1936 erhielt sie wieder Aufträge für Artikel und Reportagen, unter anderem bereiste sie inkognito Deutschland und berichtete darüber, wie sich das Land zum Krieg rüstete. 1940, nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris, wird Leitner zunächst interniert, dann gelingt ihr die Flucht nach Marseille. Ihre Versuche, ein Visum für die USA zu erhalten, scheitern jedoch. Das letzte Lebenszeichen von Maria Leitner, mittlerweile schwerkrank und verzweifelt, stammt aus dem Frühjahr 1942, danach gilt sie als verschollen.
Reportagen aus Amerika
Leitner, Maria: Reportagen aus Amerika.
Eine Frauenreise durch die Welt der Arbeit in den 1920er Jahren
Promedia 1999. 248 S. 12,5 x 20,5. geb.