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ISBN: 978-3-85371-286-3 Kategorie: Kultur und Gesellschaft.Danneberg, Bärbel: Alter Vogel, flieg!.
Tagebuch einer pflegenden Tochter
Promedia 2008. 208 S. 21 x 14. brosch.
€ 17,90. ISBN: 978-3-85371-286-3
Altenpflege ist einer der Kernpunkte europäischer Sozialpolitik. Seit Jahren wird in Parlamenten und auf Stammtischen über ihre angebliche Unfinanzierbarkeit diskutiert. Zur Debatte stehen Gesetzesänderungen, die billige osteuropäische Pflegerinnen legalisieren sollen, ebenso wie der Ausbau kommunaler Anstalten. "Wer soll das bezahlen?", lautet dabei die immer wiederkehrende zentrale Frage. Der Zynismus hinter dieser Art von Auseinandersetzung wird gesellschaftlich schon gar nicht mehr wahr genommen.
Bärbel Danneberg, selbst gelernte Krankenschwester und bis zu ihrer Pensionierung als Journalistin tätig, unternimmt eine kritische Aufarbeitung dieser hoch brisanten politischen Frage. Sie tut dies auf ihre sehr persönliche Weise. Am Ende ihres Berufslebens hat sie sich gemeinsam mit ihrem Mann dazu entschlossen, ihre demenzkranke, 90 Jahre alte Mutter zu Hause aufzunehmen, zu pflegen und sie bis zu ihrem Tode zu begleiten.
Fünf Jahre lang hat Bärbel Danneberg darüber Tagebuchaufzeichnungen geführt. Tag und Nacht stand sie für die alte Frau bereit, durchlebte einen intensiven Pflegealltag, den sie trotz der Schwere des Unterfangens nachträglich nicht missen möchte. Sie lernte die eigene Mutter als Kind kennen, arbeitete mit und gegen deren Vergesslichkeit. Im vorliegenden Buch nimmt sie die nötige Distanz, um aus dem Privaten Politisches zu machen.
Geworden ist daraus ein Buch, das sich mehr implizit als explizit gegen die Kommodifizierung sozialer Aufgaben stellt. Danneberg schreibt für einen familiären, töchterlichen, mütterlichen, freundschaftlichen Zusammenhalt der Generationen. Und sie zieht daraus persönliche und gesellschaftliche Erkenntis, lernt im Umgang mit dem Altwerden Neues.
Aufnahme statt Abschiebung, so könnte man den Zugang der Autorin zur Altenpflege in Kurzform beschreiben. Als kritische, linke Journalistin, die sie die meiste Zeit ihres Arbeitslebens gewesen ist, ist sich Bärbel Danneberg der politischen Konsequenzen dieser Botschaft bewusst. Als Autorin dieses Tagebuchs stellt sie das persönliche Erleben in den Mittelpunkt.
Die Autorin
Bärbel Danneberg, 1943 in Berlin geboren, zwei Töchter, zwei Enkelkinder. Berufe: Maßschneiderin, diplomierte Krankenschwester, Kneipenwirtin in Westberlin, seit 1974 Journalistin in Wien, mittlerweile pensioniert. Journalistisch für diverse feministische Medien tätig, hauptberuflich für die "Volksstimme", langjährige Chefredakteurin der "Stimme der Frau".
17,90 €
Danneberg, Bärbel: Alter Vogel, flieg!.
Tagebuch einer pflegenden Tochter
Promedia 2008. 208 S. 21 x 14. brosch.
Der „ORF“ in der Sendung „Schöner Leben“ am 22. März 2009: „Altenpflege ist eines der hochbrisanten politischen Themen. Eine sehr persönliche Annäherung hat Bärbel Mende-Danneberg, selbst gelernte Krankenschwester und bis zu ihrer Pensionierung Journalistin, unternommen. Am Ende ihres Berufslebens hat sie sich entschlossen, ihre demenzkranke 90 jährige Mutter zu Hause aufzunehmen, sie zu pflegen und bis zu ihrem Tod zu begleiten.“Die sozialpolitische Rundschau „Monat“ im Juni 2009: „Der Hauptteil des Buches beschreibt den Pflegealltag, seine deprimierenden (der Kampf mit den Behörden um das Pflegegeld) und seine skurrilen Seiten. So wird die Tochter von der erkrankten Mutter einmals als Mutter angesprochen, dann wieder als ‚der Guttuer‘, und auf die Frage, ob sie nicht spazierengehehen wolle, antwortet sie: ‚Das ist mir zu stativ‘.“Die Zeitschrift „Buchprofile/Medienprofile“ Jg. 54, Heft 2/2009: „Ein sehr persönliches Buch, das ein Thema behandelt, das alle angeht.“Kerstin Kellermann in den „Anschlägen“ im April 2009: „Die langjährige ‚Stimme der Frau‘ und ‚Volksstimme‘-Redakteurin Bärbel Danneberg gibt in ihrem Tagebuch ‚Alter Vogel, flieg!‘ einen intimen Einblick in ihr Privatleben als Tochter einer an Alzheimer erkrankten Mutter – und damit in ihre persönlichsten Gefühle, Ängste und Hoffnungen.“Die Plattform „www.wolfsmutter.com“ am 9. Dezember 2008: Trotz aller Belastungen möchte Danneberg diese vier Pflegejahre nicht missen, in denen sie viele unbekannte Seiten an sich, an ihrem Mann und vor allem an ihrer fast 95-jährigen Mutter entdeckt hat: Dass bei aller Verwirrtheit viel Neues, Witziges, Berührend und Lustiges möglich ist, macht die Lektüre zu einem spannenden Dokument im Umgang mit Demenzkranken.Sylvia Köchl in der Zeitschrift „Malmö“ im März 2009: „Die Offenheit, mit der Bärbel Danneberg die zunehmenden körperlichen Gebrechen von Else beschreibt, aber auch ihre eigenen wechselnden Gefühle von Zorn, Ekel, Mitleid, Angst; dann die Leere, Zeitlosigkeit, Eintönigkeit; (…) diese Offenheit ist für mich beispiellos. Ein Buch, das von Alter, Krankheit und Tod erzählt, dabei aber das Leben an sich zum Thema hat.“Die „Wienerin“ im Jänner 2009: “ Gemeinsam mit ihrem Mann hat die Journalistin ihre demenzkranke Mutter in den letzten vier Lebensjahren zu Hause gepflegt. Der Bericht darüber gibt Einblick in die damit verbundenen Abläufe, Empfindungen, Belastungen und freudigen Momente.“Das Magazin „Volkshilfe“ in seiner Ausgabe 4/2008: „Bärbel Mende-Danneberg hat ihre demenzkranke Mutter vier Jahre lang gepflegt. Über diese intensive Betreuung hat sie ein Tagebuch geführt, das nun in Buchform veröffentlicht wurde. Für dieses Anliegen, anderen betroffenen Menschen Mut zu machen und Wege aus der Isolation betreuender Angehöriger zu zeigen, wurde Mende-Danneberg mit dem erstmals vergebenen ‚Pflege- und Betreuungspreis‘ ausgezeichnet.“Meinhard-Schiebel auf der Plattform „www.ebensolch.at“ am 23. April 2009: „Ein bewegendes, dichtes und starkes Buch einer starken Frau.“Brigitta Cacioppo in der Zeitschrift „AUF“ im Dezember 2008: „Das Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für solidarischs Handeln und gegen die zunehmende Kommodifizierung – das Wort ist so hässlich, wie das, was es meint – aller Dienstleistungen.“
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