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ISBN: 978-3-85371-396-9. Kategorie: Frauenreisen.Bell, Gertrude: Am Ende des Lavastromes.
Durch die Wüsten und Kulturstätten Syriens (1905)
Promedia 2015. 320 S. 12,5 x 20,5. geb.
Print: € 27,00. ISBN: 978-3-85371-396-9.
E-Book: € 19,99. ISBN: 978-3-85371-830-8.
Herausgegeben von Gabriele Habinger
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts beginnt die Britin Gertrude Bell den Nahen Osten zu bereisen. Ihre Unerschrockenheit führt sie in Regionen und Gegenden, in denen alleinreisende Frauen ein seltener Anblick sind, und sie entwickelt eine tiefe Faszination für diesen Kulturraum.
Sie reist drei Monate lang durch den Vorderen Orient, von Jerusalem an die Ufer des Jordan, besucht die drusischen Berge und die zu Stein gewordenen Lavaströme, von wo man auf die Hamad, die wasserlose Wüste, sieht. Mit einer kleinen Karawane durchquert die Schriftstellerin die einsame Gegend bis zum syrischen Aleppo. Eindrucksvoll beschreibt sie die Klagemauer in Jerusalem, das Kloster Mar Sabe, die Kunststätten am Ufer des Flusses Orontes, später besucht sie auch die Wüstenstadt Damaskus. Im Vordergrund steht die Begegnung mit den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen der Region. Die Britin schildert das Leben türkischer Bauern, arabischer Hirten, syrischer Beamter, jüdischer Pilger und kurdischer Kaufleute.
Begeistert von ihrer Fahrt zu den Wüsten und Kulturstätten Syriens gibt Gertrude Bell im Jahr 1907 das Buch „The Desert and the Sown“ heraus. 1908 erscheint das Buch erstmals in deutscher Übersetzung und wird zum Klassiker der Reiseliteratur. Promedia ediert es im Jahr 1991 neu. 2015 wird Gertrude Bells Leben unter dem Titel „Queen of the Desert“ von Werner Herzog verfilmt. In der Hauptrolle der Forscherin ist Nicole Kidman zu sehen.
Viele Orte, die Gertrude Bell vor über 100 Jahren besuchte, sind heute unzugänglich und nach Jahren des Bürgerkriegs zerstört. Somit kann das Buch auch über seine historische und archäologische Bedeutung hinaus als ein Dokument einer Zeit gelesen werden, in der der Nahe Osten nicht vom Krieg überzogen war und die in ihm lebenden Menschen miteinander auskamen. Bells politische Position als eine Agentin des britischen Geheimdienstes hinterlässt bei den Lesenden einen brisanten Beigeschmack, sind es doch auch heute wieder ausländische Mächte, deren Interessen die Entwicklung in der Region entscheidend mitbestimmen.
Die Autorin
Gertrude Bell, 1868 als Tochter einer wohlhabenden Industriellenfamilie in Durham geboren, studiert Geschichte in Oxford. Ein akademischer Grad wird Frauen zu dieser Zeit noch nicht verliehen. Früh findet Bell Zugang zur arabischen und persischen Kultur, erlernt die Sprachen und wird zur Spezialistin für arabische Länder. Zusätzlich beschäftigt sie sich mit Archäologie. Ihr Arbeitsgebiet erweitert sich, als der britische Geheimdienst an sie herantritt. Ihr archäologisches Engagement verhindert, dass antike Kunstschätze des Irak in europäischen Besitz geraten. Im Alter von erst 57 Jahren stirbt Gertrude Bell 1926 einsam in ihrem Haus in Bagdad.
27,00 € / 19,99 €
Bell, Gertrude: Am Ende des Lavastromes.
Durch die Wüsten und Kulturstätten Syriens (1905)
Promedia 2015. 320 S. 12,5 x 20,5. geb.
Auf ihren Reisen begegnet die Autorin, die fast den gesamten Orient bereiste, Drusen, Kurden, Moslems, die nebeneinander lebten, obwohl untergründige Spannungen, die heute bedingt durch den IS-Terror in Mord und Totschlag ausarten, bereits erfahrbar waren. Wer an der arabischen Welt und ihrer Geschichte Interesse hat, sollte zu diesem Buch greifen (…). Erfreulich, dass es endlich zu einer neuen Auflage dieses Klassikers kam.
Roman Schweidlenka, Bibliotheksnachrichten Nr. 2/2016
Bells Leben beinhaltet alles für einen spannenden Film: viktorianisches Ambiente, interessante Familie, Problematik der hochtalentierten Frau, tragische Lieben, aufregende Reisen, phantastischer Aufstieg, Selbstmord, dazu den Krieg und die orientalische Kulisse.
Basler Zeitung
Rebecca Strobl in der Zeitschrift „Weiberdiwan“, Winter 2015/2016: „Gertrude Bell, britische Historikerin und Archäologin, reist 1905 nach Syrien. In dieser Zeit allein als Frau zu reisen war äußerst unkonventionell, insbesondere in den Nahen Osten. So war Bell die erste Europäerin auf syrischem Boden – vor ihr waren nur wenige Männer in dieses Gebiet vorgedrungen. Unerschrocken begibt sich die Forschungsreisende auf den Weg, um die Menschen und Kulturen dieser Region kennenzulernen; ihre guten arabischen Sprachkenntnisse und ihr unerschöpfliches Interesse erleichtern dieses Vorhaben.“
Rebecca Strobl, Weiberdiwan
Karin Leukefeld in der Zeitschrift „Wir Frauen“, Herbst 3/2015: „Der Promedia Verlag (Wien) legte das Buch 1991 wieder auf uns liefert jetzt die außerordentlich schöne Neufassung mit einem informativen Vorwort der Herausgeberin Gabriele Habinger.“
Karin Leukefeld, Wir Frauen
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