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ISBN: 978-3-85371-204-7 Kategorie: Politik und Ökonomie.Langthaler, Wilhelm; Pirker, Werner: Ami go home.
Zwölf gute Gründe für einen Antiamerikanismus
Promedia 2003. 160 S. 21 x 13. brosch.
€ 14,90. ISBN: 978-3-85371-204-7
Die gegenwärtigen internationalen Verhältnisse sind von einer doppelten Ordnung geprägt. Zwar ist das nach 1945 auf der formalen Gleichberechtigung der Nationen beruhende System noch in Kraft, es wird jedoch zunehmend von jenem neuen Prinzip zurückgedrängt, das allein Kraft der militärischen Übermacht und bar jeder völkerrechtlichen Legitimation die Völker seinem Reglement unterwirft. Dabei handelt es sich nicht um einen "kollektiven Imperialismus", wie das bei der Neuordnung des Balkan noch den Anschein hatte. Die Neue Weltordnung ist die Pax Americana. So wurde sie von Bush senior konzipiert, von Clinton als Gemeinschaftsprojekt der westlichen Wertegemeinschaft moderiert und von Bush junior zum unverhüllten Unilateralismus entwickelt. Das Imperium Americanum verkörpert einen monopolistischen Universalismus.
Amerikanische Nationalstaatlichkeit und Universalität in eins setzend, wird die internationale Staatengemeinschaft mehr und mehr zum Interventionsfeld amerikanischer Strafjustiz. Wo sich amerikanisches Rechtsempfinden verletzt fühlt, darf eingegriffen werden.
Die Nötigung internationalen Rechts ist aus der Sicht der Verfasser des Buches einer der zentralen Punkte, die für den Antiamerikanismus sprechen. Dabei soll auch aufgezeigt werden, dass dieser Rechtsnihilismus nicht unwesentlich aus der sozialdarwinistischen Verfasstheit der amerikanischen Gesellschaft herrührt. Das erklärt sowohl den hohen Grad an Gewaltbereitschaft unter US-Bürgern, das brutale Gefängnissystem sowie den ausgeprägten Hang zur Klassen- und (staatlichen) Lynchjustiz. Am Beispiel Guatanamo-Bucht, dieses zur Tierhaltung von Menschen eingerichteten US-Stützpunktes auf Kuba, soll ferner gezeigt werden, wie dem US-System immer noch Züge einer Sklavenhaltergesellschaft eigen sind.
Sozialdarwinismus ist es auch, der das Verhalten der Vereinigten Staaten in der internationalen Arena bestimmt. Die Autoren stellen das an den Beispielen Afghanistan, Philippinen, Palästina und Irak, dem entscheidenden Stein des Anstoßes für den neuen Antiamerikanismus, dar. Es gehört zu den Standardargumenten des Amerikanismus, die Vereinigten Staaten nach wie vor als den Inbegriff einer "liberalen Demokratie" darzustellen. Doch der Liberalismus dieses in der Realität oligarchischen Regimes äußert sich in einer globalen Diktatur, in deren Folge die Souveränität von Staaten drastisch abnimmt. Eine Auseinandersetzung mit der Ideologie des Amerikanismus, die auf einen politisch korrekten "Antifaschismus" rekurriert, bildet das abschließende Kapitel dieses Buches.
Die Autoren
Wilhelm Langthaler, geboren 1969 in Graz, ist ausgebildeter Elektroingenieur. Er war führend an Initiativen gegen den NATO-Krieg in Jugoslawien und zuletzt auch gegen den US-Angriff auf den Irak beteiligt. Zahlreiche Reisen in die Balkan-Region und in den Nahen Osten.
Werner Pirker geboren 1947 in Feldkirchen/Kärnten, gestorben 2014 in Berlin, war von 1975 bis 1991 Redakteur der "Volksstimme". Jahrelange Korrespondententätigkeit in Moskau. Ab 1994 Redakteur der Berliner Tageszeitung "junge Welt", zwischen 1997 und 2000 stellvertretender Chefredakteur. Seit 2000 arbeitete Pirker als freier Journalist in Wien. Von ihm erschien bei Promedia auch der Titel "Die Rache der Sowjets".
14,90 €
Langthaler, Wilhelm; Pirker, Werner: Ami go home.
Zwölf gute Gründe für einen Antiamerikanismus
Promedia 2003. 160 S. 21 x 13. brosch.
Die „Zeitschrift für Politikwissenschaften“ Nr. 3/2004: „Die Autoren wollen provozieren, indem sie eine Reihe von Punkten aufführen, die ihrer Meinung nach ein entschiedenes Bekämpfen des amerikanischen Imperialismus und der ihn tragenden Gesellschaftsform rechtfertigen. Dies tun sie mit der Verve ehrlich entrüsteter Beobachter.“
Die Zeitschrift „Eurocity“ Nr. 3/2004: „Nötigung internatioanlen Rechts, Sozialdarwinismus und Folter ohne Folgen: in ?Ami go home‘ (Promedia) liefern W.Langthaler und W.Pirker zwölf gute Gründe für einen Antiamerikanismus.“
Die Wochenzeitung „Freitag“ am 27. 2. 2004: „Die Autoren weißen zu Recht darauf hin, dass laut Bush-Doktrin die schwachen Staaten als ?Irrläufer‘ und ?Quelle des Terrorismus‘ gelten. Das Disziplinierungs- und Unterwerfungsprogramm läuft unter dem Codenamen ?Demokratisierung‘. (…) Dass nicht die so genannten Schurkenstaaten die Aggressoren sind, sondern die Demokratien USA und Israel, sei in Paranthese erwähnt. Beide Länder unterdrücken und kolonisieren fremde Völker im Namen der Demokratie. Demokratien sind folglich nicht per se friedliebende Staatsformen. Das einzige Imperium der Welt sollte ständig so kritisch hinterfragt werden wie in diesem Buch.“
„Konkret“ im Februar 2004: „Was Langthaler und Pirker darüber hinaus unternehmen, ist ein Versuch, der nach dem jüngsten Irakkrieg in Europa landläufig gewordenen Kritik am militärisch hegemonialen Charakter der US-Außenpolitik ein populäres Programm zu unterlegen.“
Die Zeitschrift „Der Eckart“ im September 2004: „Das Buch bestätigt im Grunde linke wie rechte Einschätzungen“.
Der „ekz-Informationsdienst“ Nr. ND 51-52/03: “ Der Amerikanismus sei, so die Autoren, nichts anderes als eine sublimierte, zivilgesellschaftliche Fortsetzung des Faschismus. (…) 1989 war von R. Winter ein (heute erschreckend aktuelles) Buch desselben Titels erschienen (ID 47/89), in dem der Autor für den Abschied Deutschlands von dem gewalttätigen Land USA plädierte. Als einseitig negativ wurde das Buch damals abgelehnt. Heute weiß man um die Brisanz des Themas.“
Die „Redaktion Schattenblick“ am 8.1.2004: „Gerade deshalb ist dieses Buch eine wichtige Grundlage für die Positionsbestimmung, mit der die Kontroverse zwischen einer sich antifaschistisch gebenden, dabei jedoch herrschende Kräfte affirmativ unterstützenden Linken und die Aggressivität und Destruktivität imperialistischer Politik schonungslos aufdeckenden Linken zu Ende geführt werden sollte. Sein provokanter Titel und Gehalt polarisieren aus gutem Grund, denn ohne die Einseitigkeit einer streitbaren Stellungnahme gegen die Zerstörungsgewalt imperialer Raubzüge und kapitalistischer Ausbeutungspraktiken erlangt man nicht die argumentative Schlagkraft, derer es bedarf, um dieser Herausforderung mindestens so umfassend und gründlich entgegenzutreten, wie man in Washington ?präemptiv‘ mit jeglicher Infragestellung der omnipotenten Geltungssucht Amerikas verfährt.“
Die Zeitschrift „Unitat“ 4/2003: „Ist ?Antiamerikanismus‘ nur pervertierte Gesellschaftskritik der dummen Kerls oder stecken reale Gründe hinter einer Ablehnung der US-amerikanischen Politik? Werner Pirker und Wilhelm Langthaler fanden immerhin zwölf solcher Gründe, und gute noch dazu.“
„Die Furche“ am 27.11.2003: „Langthaler/Pirker versuchen – der Tradition in der sie stehen gemäß .- die Welt vom Kopf auf die Füße zu stellen. Das ermöglicht neue Perspektiven, denen nicht immer zuzustimmen ist: Vor allem, wenn es um die verständnisvoll milde Beurteilung der Milosevice und Saddams diesser Welt geht. Das Buch bietet jedoch einen gute Zusammenfassung, was die wirkliche Linke heute noch als Ideologiekritik anzubieten hat.“
Die „Junge Welt“ am 13.11.2003: „Leute, lest dieses Buch! Leute, hütet euch vor diesem Buch! ?Ami go home‘ könnte ein sehr gutes, sehr nützliches Buch sein, wenn die Autoren ein Weilchen Länger nachgedacht, genauere Schlüsse gezogen, sorgfältiger formuliert hätten. Dann wäre ihnen sicher auch ein anderer Titel eingefallen. Die Orientierung auf ?einen Antiamerikanismus‘ ist töricht. (…) In klarer Sprache, der Überzeugungskraft der Fakten vertrauend, geben Langthaler/Pirker einen Überblick über US-amerikanischen Terrorismus (inklusive globaler Umweltzerstörung).“
„www.geocities.com/CapitolHill/1404/antiusa.html“: „…Vielmehr müßte das oppositionelle Subjekt sich zu einem antagonistischen fortentwickeln, eben durch die Aufnahme der ?antiamerikanischen Stoßrichtung‘, die deshalb so nachhaltig tabuisiert werden soll. Dieser Tabuisierung entgegenzuwirken und damit einen Schritt zur Herausbildung des Antagonisten gegen den Hegemon zu tun, ist das Ziel dieses Buches: Haben wir den Mut, Antiamerikaner zu sein, es gibt sicherlich weit mehr als zwölf Gründe hierfür!“
„Wien aktuell“ im Oktober 2003: „Am Vorgehen der USA in Afghanistan, Palästina und Irak zeigen die beiden Autoren, wie sehr Sozialdarwinismus das Verhalten der USA in der internationalen Arena bestimmt.“
Medienspiegel
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