Mitte Juli 2016 jährt sich der Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs (1936–39) zum 80. Mal. Rund 1400 Österreicher kämpften damals für die linke Republik. Das wurde bereits intensiv erforscht. Kaum bekannt war bisher aber, dass auch im Lager der Nationalen rund 140 Österreicher aktiv waren. Das dokumentiert ‚Auf Francos Seite‘ von Jakob Matscheko. Warum über die internationale Unterstützung der Truppen des nationalistischen Generals Francisco Franco so wenig bekannt ist, erklärt der junge österreichische Historiker durchaus schlüssig auch damit, dass Franco selbst stets ‚den patriotischen Kampf der Spanier gegen die kosmopolitische Republik‘ betonte. (…) Anhand der Beispiele der rund 140 Österreicher zeigt der Verfasser jedoch auch andere Motive auf, wie zum Beispiel Profitgier (so gelangten wahrscheinlich Waffen von Steyr oder aus Hirtenberg nach Spanien) oder Karrierestreben. Letzteres traf vor allem auf jene ‚Ostmärker‘ zu, die sich der „Legion Condor“ Nazi-Deutschlands anschlossen, einer Fliegertruppe der deutschen Wehrmacht, die unter anderem die Stadt Guernica in Schutt und Asche legte. Erwähnt werden auch die zumindest zeitweise durchaus freundschaftlichen Bande, die Otto von Habsburg, Sohn des letzten österreichischen Kaisers Karl, zu Franco knüpfte. Wobei er diese während des Zweiten Weltkriegs offenbar auch dazu nutzte, Tausenden Personen die Flucht vor dem nationalsozialistischen Regime nach Spanien zu ermöglichen.

Vorarlberger Nachrichten, 25.12.2015

Das etwas mehr als 220 Seiten dicke Werk mit dem Untertitel ‚Österreicher in den Reihen der Faschisten im Spanischen Bürgerkrieg‘ beackert zweifelsohne historisches Brachland. Dass dies überhaupt noch möglich war, spricht für den Instinkt des 1986 in der Steiermark geborenen Autors Jakob Matscheko, füllt die Literatur zur „Guerra Civil“ doch sowohl in Spanien als auch außerhalb locker mehrere Bibliotheken. Warum aber ausgerechnet über die internationale Unterstützung der Truppen des aufständischen nationalistischen Generals Francisco Franco – abgesehen von jener des faschistischen italienischen Diktators Benito Mussolini und Hitler-Deutschlands – so wenig bekannt ist, erklärt der junge Historiker durchaus schlüssig auch damit, dass Franco selbst stets „den patriotischen Kampf der Spanier gegen die kosmopolitische Republik“ betonte. Er hatte also gar kein Interesse daran, viel Wind um die ausländischen Helfer zu machen.

Edgar Schütz, APA-Presseagentur, 24.11.2015
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