Im Jänner 1717 begann die strapaziöse Reise von Wien über Ungarn, Serbien und Bulgarien in die Türkei. Die Literatin stimmte den Inhalt ihrer Briefe auf die Empfängerinnen ab. Einer Dame aus dem königlich englischen Hofstaat schilderte sie ausführlich einen Besuch im Frauenbad. Dem befreundeten Abbé Conti teilte sie ihre Beobachtungen über den Islam mit: Unsere Kenntnis von den Sitten und der Religion sind mehr als unvollkommen. Man habe bisher wenig Wissenswertes erfahren, denn die fremden Kaufleute wären nur an ihren Geschäften interessiert und die Einheimischen mieden den Kontakt mit ihnen. Ihrer Schwester, Gräfin Mar, beschrieb sie detailliert die Tracht, die sie auch selbst verwendete. Dem Schriftsteller Alexander Pope schickte sie Kostproben eines Liebesgedichts. Einer Hofdame erklärte sie die Bauart der Häuser und Paläste, die ihr sehr zusagte. Dabei ist ihr der Neuigkeitswert bewusst, weil andere Verfasser gerne das schildern, was sie nie gesehen haben. … Nur wenn er von einem gewissem Rang ist oder zu einem außerordentlichen Anlass kann ein Christ das Haus eines Vornehmen betreten, ihre Harems aber sind stets verbotener Boden. Einmal war sie von der Gattin des Großwesirs zum Speisen eingeladen, was bisher noch keiner Christin zuteil ward. Dabei unterhielten sie Sklavinnen mit Lautenspiel, Gesang und Tanz. Ein weiterer Besuch, bei der Frau eines hohen Beamten folgte. Die Lady, die in der Wiener Hofgarderobe erschien, war von der Schönheit der Damen, der Kleidung und Gemächer geblendet.

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Briefe aus dem Orient

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