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ISBN: 978-3-85371-377-8. Kategorie: Kultur und Gesellschaft.Balluch, Martin: Der Hund und sein Philosoph.
Plädoyer für Autonomie und Tierrechte
Promedia 2014. 224 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 19,90. ISBN: 978-3-85371-377-8.
E-Book: € 15,99. ISBN: 978-3-85371-824-7.
Ausgehend von der engen Beziehung zu seinem Hund, entwickelt der Autor eine leicht lesbare Tierrechtsethik, die im zentralen Begriff der Autonomie gipfelt. Dass er sich dabei am Kant’schen Postulat der ausschließlich dem Menschen zugestandenen Rationalität abarbeitet und dieses schlüssig in sein Gegenteil verkehrt, gehört zu den eindrucksvollsten Erkenntnissen des Textes.
Das Buch beginnt mit einer Reise von Martin Balluch und dem Hund Kuksi in die skandinavische Wildnis. Der Mensch ist in dieser Beziehung weder das Alphatier noch der Elternteil, der Hund kennt keinen Gehorsam, keine Befehle und keine Leine. Gemeinsam wird entschieden, wann gerastet und wo die Nacht verbracht wird. Beide sind soziale Wesen und leben gleichzeitig ihre Autonomie. Szenenwechsel in die Stadt: Hier wird der Hund vom Menschen abhängig und kann nichts mehr selbst entscheiden. Er muss um sein Essen betteln, Leine und Beißkorb tragen.
In den folgenden zwei Kapiteln rekonstruiert Martin Balluch die Kulturgeschichte der Mensch-Tier-Beziehung und die Rolle der Aufklärung für die Abwertung von Tieren. Der Blickwinkel der modernen Naturwissenschaft macht immer deutlicher, wie sehr die Gefühlswelt von Tieren, die Kulturfähigkeit von Tiergemeinschaften und letztlich die Autonomie der Tiere bislang unterschätzt wurden.
Es folgt eine Kritik eines vorgeblich fortschrittlichen Tierschutzes, der das Leiden der Tiere ins Zentrum stellt und ihre humane Nutzung als notwendiges Übel sieht. Balluch erkennt darin die späte Handschrift Immanuel Kants. Denn Kants Metaphysik der Sitten ist die Grundlage des heutigen Zivilrechts. In seiner Philosophie ist der Mensch ein Zweck an sich und das Tier nur Mittel zum Zweck, es hat keinen Eigenwert. Da nur Menschen autonom agieren würden, könnten Tiere keine Rechte haben. Der Autor analysiert Kants Deduktion und zeigt deutlich jene Stelle auf, an der das Vorurteil einfließt, dass Menschen vollständig rational und Tiere vollständig irrational wären. Wechselt man Kants Definition von Autonomie in eine Form bewusster statt rationaler Entscheidungen und ersetzt „Vernunft“ durch „Bewusstsein“ ergibt sich ein Recht auf Autonomie, das auch für Tiere gilt.
Der Autor
Martin Balluch, geboren 1964 in Wien, studierte Mathematik und Astronomie und arbeitete zwölf Jahre als Universitätsassistent in Wien, Heidelberg und Cambridge. Seit 1997 ist er beim „Verein gegen Tierfabriken“ engagiert und im Zuge eines 14-monatigen Prozesses wegen Bildung einer angeblich kriminellen Organisation zu Österreichs bekanntestem Aktivisten avanciert. Im Promedia Verlag sind von ihm bisher erschienen: „Widerstand in der Demokratie. Ziviler Ungehorsam und konfrontative Kampagnen“ (Wien 2009) sowie „Tierschützer. Staatsfeind. In den Fängen von Polizei und Justiz“ (Wien 2011, 2. Auflage 2014).
19,90 € / 15,99 €
Balluch, Martin: Der Hund und sein Philosoph.
Plädoyer für Autonomie und Tierrechte
Promedia 2014. 224 S. 14,8 x 21. brosch.
Hat man als Haustier einen Hund, so können damit interessante Beobachtenen über dessen Kompetenzen und Sozialverhalten einhergehen. Mitunter führen sie dazu, dass mit Kant gegen Kant argumentiert werden kann. Wie das geht, macht Martin Balluch in seinem Buch ‚Der Hund und sein Philosoph. Plädoyer für Autonomie und Tierrechte‘ deutlich.
Armin Pfahl-Traughber, Humanistischer Pressedienst, 09.02.2016
Martin Balluch prägt seit Jahrzehnten die Tierschutz-Agenda Österreichs. Der Aktivist mit dem zweifachen Doktortitel legt nun eine neue Tierrechtsethik vor, die im zentralen Begriff der Autonomie gipfelt. Seine Freundschaft zu Kuksi, seinem hündischen Lebensgefährten, inspirierte Balluch, dieses Buch zu schreiben. So begleiten Schilderungen des Zusammenlebens die LeserInnen durch die Lektüre. Balluchs Tierrechtsethik ist grossteils auch für jene bekömmlich, die keinen Philosophie-Abschluss ihr Eigen nennen. Allerdings erfordern gerade die für seine Theorie relevanten Passagen über das Bewusstsein gesteigerte Konzentration. Ein Personen- und Sachregister erleichtern das Arbeiten mit der Lektüre.
http://www.tier-im-fokus.ch/rezension/balluch_hund_und_philosoph/
Tobias Sennhauer, Tier im Fokus, 26.10.2015
In seinem Buch »Der Hund und sein Philosoph« bringt der Mathematiker Martin Balluch private Beobachtungen aus dem Zusammenleben mit seinem Hund Habakuk mit naturwissenschaftlichen und philosophischen Betrachtungen zusammen. Seine praktischen Erfahrungen als Tierbefreiungsaktivist zeigen, dass der Kampf für Tierrechte kein Hobby für Weicheier ist. Balluch saß 2008 für dreieinhalb Monate in U-Haft, weil er verdächtigt wurde, Chef einer kriminellen Organisation zu sein. In seiner Argumentation für die rechtliche Gleichstellung der Tiere stützt sich der Dozent für mathematische Physik auf neuere Forschungsergebnisse aus Verhaltensbiologie, Anthropologie und Neurologie und kommt schlüssig zu dem Ergebnis, dass alle Wirbeltiere und Kopffüßler Bewusstsein haben, autonome Wesen sind und daher als »Zweck an sich« im Sinne Kants gelten müssen. Bei einem Tier handelt es sich demnach um eine Person mit Anspruch auf Grundrechte.
http://www.jungewelt.de/2015/06-11/002.php
Maxi Wunder, Junge Welt, 11.06.2015
Der Autor Martin Balluch ebnet den Gattungsunterschied zwischen Tier und Mensch ein. Kuksi heißt der Hund, der immer an seiner Seite ist. Für ihn und alle anderen Vierbeiner hat der Österreicher das Buch „Der Hund und sein Philosoph“ geschrieben. Darin plädiert er für die juristische Anerkennung von Tieren.
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/04/26/drk_20150426_1330_366aad47.mp3
Christian Möller, Deutschlandradio Kultur, 26.04.2015
Das Buch richtet sich an Menschen, die sich für den Tierschutz interessieren beziehungsweise ihren gedanklichen Horizont erweitern möchten. Das Buch ist über viele der knapp 225 Seiten definitiv kein leichter Lesestoff, dennoch kann es Denkprozesse bei sich in Gang setzen, auch wenn manche Ansichten des Autors konträr zu den Eigenen stehen.
http://www.planethund.com/hundebuecher/plaedoyer-autonomie-tierrechte-hund-philosoph-3103.html
www.planethund.de, 31.03.2015
Bekannt geworden ist Martin Balluch als radikaler Verteidiger von Tierrechten. Für seine Überzeugung ist er im Gefängnis gesessen, mittlerweile wurde er rechtskräftig freigesprochen. Weniger bekannt ist, dass Balluch für den Tierschutz auf eine wissenschaftliche Karriere verzichtet hat – er war Assistent beim berühmtesten Physiker der Gegenwart, Stephen Hawking.
http://science.orf.at/stories/1753087/
Ruth Hutsteiner, Science.ORF.at, 09.02.2015
Das Buch “Der Hund und sein Philosoph” richtet sich in erster Linie nicht nur an Hundefreunde sondern generell an Tierschutz-interessierte Menschen. In ausführlichen und lebhaft beschriebenen Erlebnissen, berichtet Martin Balluch von seinen Erfahrungen mit seinem Hund “Kuksi” – der, es macht den Eindruck – ein außergewöhnlicher Hund ist sowie über den Schimpansen “Hiasl”, der aus dem Dschungel in Sierra Leona nach Österreich kam. Um nach den langen Irrwegen des Schimpansen dessen Überleben in einem Tierschutzheim zu sichern. (…) Im letzten Kapitel des im Promedia erschienen Buches behandelt der Tierschutzaktivist eine “Multi-Spezies-Gesellschaft”, welche von interessant bis verstörend reicht, je nach dem persönlichen Ausgangspunktes des Lesers oder der Leserin.
http://www.hundebuch.at/tierschutz/hund-philosoph-martin-balluch.html
www.hundebuch.at, 10.12.2014
Balluch zieht seit 30 Jahren mit seinen Hunden in die Wildnis, von der arktischen Tundra über die sibirische Taiga und die rumänischen Südkarpaten bis zu den heimischen Alpen. Insbesondere mit seinem jetzigen Hund Kuksi ging er dabei durch dick und dünn. (…) Kuksi der Hund ist kein Anhängsel, kein Befehlsempfänger, keine Biomaschine, sondern ein eigenständiges Wesen. Er gestaltet die Regeln des gemeinsamen Lebens mit, er hilft in Not und bezähmt seine Affekte, wenn ihm höhere Werte, wie die gemeinsame Beziehung, wichtiger sind. Balluch schließt daraus, dass eine Revision des Mensch-Tier Verhältnisses nötig wäre. Tiere gelten seit der Aufklärung nach dem Gesetz als Sachen. Dem stellt der Autor die Vision einer Multi-Spezies Gesellschaft gleichberechtigter Wesen gegenüber.
http://www.heute.at/news/oesterreich/art23655,1086368
heute/Wien, 22.10.2014
Alles in allem ein informatives, ein bedenkenswertes, ein mutiges Buch.
Erwin Laupert, Anima, 30. Jg., Nr. 4
(Der Autor) plädiert für eine ‚Multi-Species-Gesellschaft‘, die durch vegane Ernährung zu erreichen sei. Das ist fast revolutionär, aber sein vehementes Votum gegen Tierleid müssen wir durchdenken.
BuchMarkt im Dezember 2014
Sein ‚Plädoyer für Autonomie und Tierrechte‘ hat den österreichischen Tierrechtsaktivisten Martin Balluch schon ins Gefängnis, aber nicht um seine Überzeugung gebracht. (…) Seine Vision einer ‚Multi-Species-Gesellschaft‘ mag utopisch sein – seine unkonventionellen Gedanken helfen uns aber bestimmt, unsere Tiere besser zu verstehen und gerechter zu behandeln.
Ellen Pomikalko, Snipp Nr. 40/12-2014/1/2015
(Martin Balluchs) Plädoyer für Autonoie und Tierrechte ist unterhaltsam und fesselnd im Erzählstil geschrieben: Jeder, der mit Tieren zusammen lebt, wird sich bei diesen Schilderungen an ähnliche Erlebnisse und Beobachtungen erinnern. Als Naturwissenschaftler stellt Martin Balluch seine Erfahrungen mit Tieren in Zusammenhang mit wissenschaftlichen Fakten: Die Forderung nach Autonomie von Tieren in unserer Gesellschaft wird umfassend naturwissenschaftlich und philosophisch begründet.
Freiheit für Tiere Nr. 2/2015
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