Product Information
ISBN: 978-3-85371-274-0 Kategorie: Edition Linke Klassiker.Kraft, Stefan / Reitter, Karl (Hg.): Der junge Marx.
Philosophische Schriften
Promedia 2007. 176 S. 21 x 15. brosch.
€ 14,90. ISBN: 978-3-85371-274-0
Als Karl Marx im Jahre 1848 im Alter von 29 Jahren gemeinsam mit Friedrich Engels das "Manifest der Kommunistischen Partei" veröffentlichte, konnte er bereits auf eine Fülle von richtungsweisenden Schriften zurückblicken. Zu den bekanntesten Werken aus seinen Jugendjahren zählen unter anderem "Die heilige Familie", "Die deutsche Ideologie", die "Ökonomisch-philosophischen Manuskripte" und die "Thesen über Feuerbach". Diese Abhandlungen zeigen auf faszinierende Weise die raschen und umwälzenden Veränderungen im Marxschen Denken, seinen Geistesweg von der deutschen Philosophie hin zu einem revolutionären Programm, seine radikalen Auseinandersetzungen mit den Linkshegelianern und Frühsozialisten.
Wir erleben einen Denker, der früh erkennt, wie die Verwirklichung der Philosophie eine emanzipatorische Umwälzung der gesellschaftlichen Verhältnisse bewirken kann. Wir treffen auf einen scharfen Kritiker des Staates, der, vor allem in seiner ausführlichen Kritik an Hegel, den Widerspruch zwischen Staat und Gesellschaft herausarbeitet. Revolution, so Marx, muss "die Revolution radikaler Bedürfnisse sein". Kommunismus ist daher auch kein fixer, anzustrebender Zustand, sondern "Kommunismus [ist] die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt".
In seinen frühen Analysen der ökonomisch-sozialen Verhältnisse im Allgemeinen und dem Arbeitsprozess im Besonderen finden wir eine scharfe Kritik der Lohnarbeit. Marx, der sie grundlegend als entfremdete Arbeit erkennt, konstatiert unmissverständlich: "Ihre Fremdheit tritt darin rein hervor, dass, sobald kein physischer oder sonstiger Zwang existiert, die Arbeit als eine Pest geflohen wird." Wie dringlich eine Revolution vonnöten ist, beweist Marx mit seiner Analyse der psychischen und physischen Reduktion des Menschen im kapitalistischen Arbeitsprozess, und er setzt ihr die Entwicklung der Allseitigkeit und die Entfaltung der Persönlichkeit entgegen. Die Individuen "müssen den Staat stürzen, um ihre Persönlichkeit durchzusetzen."
Mit der Schriftensammlung "Der junge Marx" haben Stefan Kraft und Karl Reitter den Versuch unternommen, die wichtigsten Argumente, Thesen und Textstellen im Marxschen Frühwerk aufzuspüren und ihre Aktualität in der Beantwortung heutiger gesellschaftspolitischer Fragen unter Beweis zu stellen.
Karl Reitter, Jahrgang 1953, studierte Philosophie, arbeitet als Lehrbeauftragter an der Universität Wien und ist Mitherausgeber der Zeitschrift "grundrisse - zeitschrift für linke theorie und debatte".
Stefan Kraft, Jahrgang 1975, ist Verleger und Publizist in Wien.
14,90 €
Kraft, Stefan / Reitter, Karl (Hg.): Der junge Marx.
Philosophische Schriften
Promedia 2007. 176 S. 21 x 15. brosch.
Peter Kammerer im „Freitag“ am 16. Juni 2009: „Es ist intellektuell wohltuend, sich von diesen Schriften, die erst im 20. Jahrhundert bekannt wurden, im 21. Jahrhundert verstören zu lassen. gerade bei der Frage der Gewalt. Marx hatte keine ‚gewaltfreie Strategie‘ für den von ihm ins Auge gefassten Übergang zu einer gewaltfreien Gesellschaft.“ (Freitag)Thomas Marxhausen in „Das Argument“ Nr. 275/ 2008: „Die Publikation beinhaltet Auszüge aus Entwürfen und Veröffentlichungen zwischen 1843 und 1847. Das Vorwort beginnt mit dem Bekenntnis, ‚keine Reflexion über die sozialen Gegebenheiten und Verhältnisse, die mit emanzipatorischem Anspruch auftritt, kann am Werk von Marx vorbeigehen‘ (7); es schließt damit ab, es sei dringend geboten, das ‚Werk … erneut aus der Geiselhaft der sich als Orthodoxie ausgebenden Marxrezeption diverser Theorieströme zu befreien‘, d.h. unter den ‚Unfug‘, es als ‚Dialektischen Materialismus‘ bzw. ‚Historischen Materialismus‘ zu verstehen, einen ‚Schlussstrich‘ zu ziehen (26).“
Medienspiegel
Verwandte Bücher
Rosa Luxemburg
Keller, Fritz / Kraft, Stefan (Hg.): Rosa Luxemburg.
Denken und Leben einer internationalen Revolutionärin
Promedia 2005. 176 S. 21 x 15. brosch.
Maoismus
Wemheuer, Felix (Hg.): Maoismus.
Ideengeschichte und revolutionärer Geist
Promedia 2008. 176 S. 21 x 14. brosch.
Befreiung der Frau
Harnoncourt, Julia (Hg.): Befreiung der Frau.
Texte zur Geschichte eines weltweiten Kampfes
Promedia 2021. 176 S. 14,8 x 21. brosch.
Leo Trotzki: Sozialismus oder Barbarei!
Dahmer, Helmut (Hg.): Leo Trotzki: Sozialismus oder Barbarei!.
Eine Auswahl aus seinen Schriften
Promedia 2005. 176 S. 21 x 16. brosch.
Die Linke und der Sex
Eder, Barbara / Wemheuer, Felix (Hg.): Die Linke und der Sex.
Klassische Texte zum wichtigsten Thema
Promedia 2011. 176 S. 21 x 14. brosch.
Die 68er
Ebbinghaus, Angelika (Hg.): Die 68er.
Schlüsseltexte der globalen Revolte
Promedia 2008. 224 S. 21 x 15. brosch.
Marktsozialismus
Wemheuer, Felix (Hg.): Marktsozialismus.
Eine kontroverse Debatte
Promedia 2021. 176 S. 14,8 x 21. brosch.
Linke und Gewalt
Wemheuer, Felix (Hg.): Linke und Gewalt.
Pazifismus, Tyrannenmord, Befreiungskampf
Promedia 2014. 176 S. 14,8 x 21,8. brosch.
Was war die Sowjetunion?
Linden, Marcel van der (Hg.): Was war die Sowjetunion?.
Kritische Texte zum real existierenden Sozialismus
Promedia 2007. 172 S. 21 x 15. brosch.
Planwirtschaft
Hofmann, Christian / Broistedt, Philip (Hg.): Planwirtschaft.
Staatssozialismus, Arbeitszeitrechnung, Ökologie
Promedia 2022. 176 S. 14,8 x 21. brosch.