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ISBN: 978-3-85371-336-5 Kategorie: Österreich.Wiesinger, Karl: Der rosarote Straßenterror
Promedia 2011. 192 S. 21 x 15. brosch.
€ 19,90. ISBN: 978-3-85371-336-5
In der offiziellen Geschichtsschreibung gilt der "Oktoberstreik" von 1950 noch immer als "kommunistischer Putsch". Dazu trug maßgeblich der damalige Vorsitzende der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter, Franz Olah, bei, der seine Schlägertrupps auf die streikenden Arbeiter losließ. Olah war, trotz seiner Verbindung zur CIA und späteren strafrechtlichen Verurteilung wegen illegaler Verwendung von Gewerkschaftsgeldern, für den politisch und medial herrschenden Mainstream die entscheidende Figur der Arbeiterbewegung: 1950 als Garant zur Eindämmung der "kommunistischen Gefahr". und später als wichtiger Zeitzeuge. Obwohl die Sowjetunion dem Streik abwartend gegenüberstand und die KPÖ von den Ereignissen überrollt wurde, hält sich hartnäckig jenes Geschichtsbild, nachdem die unzufriedenen Arbeiter von damals "im Auftrag der Kommunisten" gehandelt hätten. Und so konnte auch das brutale Vorgehen der Gewerkschafter gegen ihre eigenen Kollegen im nachhinein gerechtfertigt werden.
Als Karl Wiesingers Roman über den Oktoberstreik 24 Jahre nach den Ereignissen in einem westdeutschen Verlag erschien, ließ Olah die Auslieferung in Österreich gerichtlich stoppen. Wiesinger zeichnete ein völlig anderes Bild der Auseinandersetzung, einen Streik, der von unten in den Betrieben entstand und sich gegen die Auswirkungen des Lohn-Preis-Abkommens mit ihren Reallohnverlusten richtete. "Der rosarote Straßenterror" setzt einer kämpferischen Arbeiterbewegung ein Denkmal, die durch falsche Entscheidungen der Streikenden, aber auch durch die brutalen Übergriffe der Olahschen Schlägertruppen letztlich ihre Niederlage erklären musste.
Der Autor
Karl Wiesinger, geboren 1923 in Linz, sympathisierte schon früh mit der kommunistischen Bewegung in Österreich. Im Krieg begeht er Sabotageakte an der finnischen Front und ist im illegalen kommunistischen Widerstand aktiv. Nach 1945 tritt er der KPÖ bei und wird zu einer wichtigen Figur der Linzer Kulturszene. 1991 stirbt Karl Wiesinger in Linz.
19,90 €
Wiesinger, Karl: Der rosarote Straßenterror
Promedia 2011. 192 S. 21 x 15. brosch.
Die Zeitschrift „Wildcat“ Nr. 96 im Frühjahr 2014: „Karl Wiesinger räumt in seinem Roman mit der – nach wie vor weit verbreiteten – sozialdemokratischen Lüge auf, welche die wilden Streiks im Jahr 1950 als kommunistischen Putschversuch darstellt. Vor allem die Verwendung von Auszügen aus originalen Flugblättern macht die Erzählung authentisch und gibt einen Einblick in die Propaganda der einzelnen Institutionen.“
Stefan Kainz auf der Plattform „www.literaturhaus.at“ am 30. Mai 2012: „… Umsoradikaler, umso energischer ging es Wiesinger darum, die Geschichtsschreibtung des offiziellen Österreich in Frage zu stellen. (…) Noch schärfer geht er in seinem Werk ‚Der rosarote Straßenterror‘ mit all jenen ins Gericht, die 1950 den österreichweiten Streik gegen ein Lohn-Preis-Abkommen niederschlagen haben lassen.“
Michael Graber in der Wiener „Volksstimme“ vom Juil/August 2012: „1974 erschien im linksradikalen westdeutschen Oberbaumverlag der Roman ‚Der rosarote Straßenterror‘ über den Oktoberstreik 1950. Der darin angegriffene Franz Olah versuchte die Auslieferung des Buches zu verhindern. Zwei Jahre später kam dann im gleichen Verlag ‚Standrecht‘ heraus, Wiesingers Roman über die Februarkämpfe 1934. Karl Wiesinger ist es somit gelungen, drei der wichtigsten Knotenpunkte der jüngernen Geschichte Österreichs – 1934. 1938 und 1950 – literarisch zu verarbeiten. Es isrt dem Promedia Verlag zu danken, dass er zum 20. Todestag Wiesingers diese drei Romane in einer Neuauflage herausgebracht und damit einer neuen Generation zugänglich gemacht hat.“
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