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ISBN: 978-3-85371-367-9. Kategorie: Politik und Ökonomie.Chomsky, Noam: Die Herren der Welt.
Essays und Reden aus fünf Jahrzehnten
Promedia 2014. 208 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 19,90. ISBN: 978-3-85371-367-9.
E-Book: € 15,99. ISBN: 978-3-85371-818-6.
Noam Chomsky gilt als einer der bekanntesten kritischen Zeitgenossen … und als einer der meistzitierten. Dabei sah sich der US-Amerikaner zeitlebens weniger auf der Seite der Intellektuellen als auf jener der Aktivisten, die gegen die von den USA verordnete globale politische und wirtschaftliche Ordnung aufbegehrten. Der vorliegende Band kann als das politische Vermächtnis des 85-Jährigen gelesen werden.
„Die Herren der Welt“ umfasst die wichtigsten Essays und Reden Chomskys aus einer fast 50-jährigen Schaffensperiode, die sich mit der Natur der Staatsmacht und deren ideologischen Grundlagen vom „Kalten Krieg“ bis zum „Krieg gegen den Terror“ befassen. In seinen Fokus gerät dabei auch die internationale Gerichtsbarkeit als Instrument zur Durchsetzung einer ungerechten Weltordnung.
Die meisten der hier vorliegenden Beiträge sind erstmals auf Deutsch und zeitgleich mit der englischsprachigen Ausgabe in Buchform erhältlich. Das titelgebende Zitat stammt vom schottischen Ökonomen Adam Smith (1723–1790), der in seinem Werk „Der Wohlstand der Nationen“ ausführte: „Alles für uns und nichts für die anderen – das ist offenbar schon von jeher die üble Maxime der Herren der Welt.“ Chomsky zerpflückt die Argumente dieser Herren und ihrer Herrschaftspraktiken mit unerbittlicher Logik und zerstört die Mythen derjenigen, die Macht und Privilegien einiger weniger gegen die Interessen und Nöte der Mehrheit absichern.
Es geht um die zentralen Fragen von Gerechtigkeit, Demokratie, staatlicher Willkür und Krieg, die Chomsky in Auseinandersetzung mit anderen Denkern diskutiert. Dabei spannt sich der Bogen von einer radikalen Kritik an akademischen Kollegen, denen er ihre Stellung als integrierte Intellegenzija in einem nach außen und innen unterdrückerisch wirkenden Staat vorwirft, bis zu seiner denkwürdigen Rede gegen die US-Aggressionen unter George W. Bush aus dem Jahr 2004. Das Buch endet mit zwei Beiträgen aus 2010 und 2013, die sich der ungewissen Zukunft einer Menschheit in einem zerstörerischen System widmen. In ihnen referiert Chomsky anhand der Bankenkrise über die Unvereinbarkeit von Kapitalismus und Demokratie und kommt zum Befund, dass die Menschheit diesem Wirtschaftssystem wohl nicht ohne größere Schäden entkommen wird.
Der Autor
Noam Chomsky, geboren 1928 in Philadelphia, ist emeritierter Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston. Seine sprachwissenschaftlichen Theorien machten ihn zu einem der einflussreichsten Wissenschaftler auf diesem Gebiet. Als Kritiker der US-amerikanischen Politik erlangte er weltweite Berühmtheit, er wurde wiederholt von den amerikanischen Behörden in Haft genommen, erstmals 1967 bei einer Demonstration gegen den Vietnam-Krieg. Chomsky tritt in seinen Publikationen gegen Kapitalismus, Globalisierung und die Manipulation der Medien auf.
19,90 € / 15,99 €
Chomsky, Noam: Die Herren der Welt.
Essays und Reden aus fünf Jahrzehnten
Promedia 2014. 208 S. 14,8 x 21. brosch.
‚In allen Aufsätzen dieses Bandes stellt Chomsky moralische und rechtliche Fragen in Bezug auf Verantwortung und Rechenschaftspflicht sowie die Bedeutung von gesetzlich verankerten Rechten“, stellt Marcus Raskin in seinem Vorwort zu dem Sammelband fest. Kritisch, unerbittlich, sarkastisch zerpflückt Chomsky dabei die Lügen, Selbstlügen, Lebenslügen „einer Gesellschaft, die mit Masken und Selbsttäuschung gut über die Runden kommt“, wie Raskin es formuliert. Sichtlich ist Chomsky niemand, „der die Macht in duftende Gewänder kleidet“ (Raskin), sondern jemand, der sie ständig hinterfragt. „Hinterfragen bedeutet, die gesellschaftlichen Beziehungen und Ereignisse ohne die trüben Brillen zu sehen, die von den Universitäten, Konzernen, Stiftungen und Medien – die alle eng miteinander verbunden sind – vorsorglich zur Verfügung gestellt werden“, so Raskin. Brille: Fielmann? Seherisch: Chomsky.
http://www.verwaltungmodern.de/index.php/noam-chomsky-die-herren-der-welt-rezension-2/
Torsten Haß, www.verwaltungsmodern.de, 20.02.2015
Bildungsarbeit im Rahmen Globalen Lernens braucht den kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Grundlagen. Es geht nicht nur um Tagesaktualität oder besonders aktuelle Entwicklungen. Dies geht nicht ohne den Diskurs, der die Grundentscheidungen in den Blick nimmt. Hier bezieht der Autor eine klare Position – die sich auch in seinem Lebenslauf wiederfindet: gegen Kapitalismus, Globalisierung und die Manipulation der Medien richtet sich sein Blick. Er entwickelt klare Argumentationen und bezieht deutlich Position. Hier kann der Unterricht (Abschlussklassen der Sekundarstufe I; Sekundarstufe II) nur gewinnen.
http://globlern21.de/14chomsky.html
Martin Geisz, globern21.de, 30.06.2014
‚Schuld […] ist nicht nur Obama, sondern unsere ganze Gesellschaft und Kultur. die Struktur unserer Institutionen macht es sehr schwierig, etwas zu erreichen‘ (187), stellt Noam Chomsky in einem Essay aus dem Jahre 2010 ernüchternd fest. In dem Buch sind verschiedene Texte aus dem langen Intellektuellenleben Chomskys versammelt, die dessen beständige kritische Begleitung der sozialen und politischen Umstände aufzeigen. Marcus Raskin wünscht sich bereits im Vorwort: „Wären Chomskys Sensibilität und Tatkraft ansteckender, so wären sie die rettende Hoffnung und Möglichkeit der Menschheit“ (13). Der Leser oder die Leserin muss dieser Jubelarie nicht zustimmen, wird aber an Chomskys Willenskraft nach der Lektüre dieses Buches nicht zweifeln.
http://pw-portal.de/rezension/37041-die-herren-der-welt-45539
Vincent Wolff, pw-portal.de, 20.04.2014
Die im vorliegenden Band enthaltenen Aufsätze sind sorgfältig ausgewählt, sie zeugen von der klugen und differenzierten Perspektive und von der treffenden Zeitdiagnose eines erfahrenen Wissenschaftlers, sie wenden sich gegen die einschläfernde Ruhe bequemer Wahrheiten, fordern uns zum Denken auf und sind alles andere als Mainstream oder Plastiksprech.
http://titel-kulturmagazin.net/2014/04/04/noam-chomsky-die-herren-der-welt/
Wolf Senff, titel-kulturmagazin.net, 07.04.2014
Noam Chomskys Vermächtnis zeigt einmal mehr, wie klug und scharfsinnig seine Beobachtungen und Analsysen zum Zeitgeschehen sind und dass er rückblickend manches Mal die Zukunft vorausahnen konnte. Ein Grund mehr, seine Warnungen im Hinblick auf den Kollaps des Kapitalismus und die Umweltkrise ernst zu nehmen.
Mira Sigel, www.diefreiheitliebe.de, 24.03.2014
Im Grunde beschäftigen sich alle Artikel des Bandes mit Machtverhältnissen und der Frage, wie sich diese reproduzieren. (…) Wenn man von einem 200-Seiten-Werk zu viel erwartet, wird man enttäuscht: Dieses Buch liefert keine neuen Denkansätze, aber die alten in neuer Klarheit.
Theodor Sperlea, Marx 21, 00.00.0000
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