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ISBN: 978-3-85371-182-8 Kategorie: Frauenreisen.Stark, Freya: Durch das Tal der Mörder.
Reisen im Persien der 1930er Jahre
Promedia 2001. 240 S. 21 x 13. geb.
€ 27,00. ISBN: 978-3-85371-182-8
Herausgegeben von Gabriele Habinger
Im Herbst 1929 kam Freya Stark in den Orient. Von Bagdad reiste sie weiter nach Persien; vor allem die entlegenen Bergregionen stellten ein verlockendes Reiseziel dar. Sie hatte sich vorgenommen, das damals den Europäern nahezu unbekannte Tal der Assassinen im Bergland südlich des Kaspischen Meeres zu bereisen, um die Lage der hier liegenden zahlreichen Burgen zu erforschen. Diese Bergfestungen der Assassinen - das Wort bedeutet soviel wie "Mörder" -, auch "Haschischesser" genannt, eine berüchtigte schiitische Geheimgesellschaft, der man nachsagte, vor nichts zurückzuschrecken, galten während ihrer Schreckensherrschaft als nahezu unerreichbar und uneinnehmbar. Freya Stark beschloß, für ihre Reise Persisch zu lernen; im April 1930 begab sie sich nach Hamadan in Persien, einen Monat danach war sie auf dem Weg ins Alamut-Tal der Assassinen. Ein spektakulärer Plan, denn die Festungen waren oft kaum zu finden und sind selbst heute noch schwer erreichbar.
Allerdings gab es ein Problem: diese Region war auf den europäischen Karten nicht verzeichnet. Freya Stark packte dennoch Feldbett und Satteltaschen und machte sich allein auf den Weg. Mit dem Wagen ging es bis Kazwin, von dort weiter auf dem Rücken eines Maulesels. Tatsächlich erreichte sie ihr Ziel und stieß trotz zahlreicher Warnungen auf gastfreundliche Menschen, die sie mit großer Neugierde empfingen. Auf ihrer zweiten Reise nach Masandaran, im Sommer 1931, erkrankte die Abenteurerin schwer, an Malaria, an Ruhr und Denguefieber. Ihr Entdeckungswille blieb dennoch ungebrochen. Die Reise führte sie über Teheran und durch Luristan, eine Provinz, die von Nomaden bewohnt war, deren bevorzugte Beschäftigung im Diebstahl bestand. Diese Region war von der Regierung in Teheran nicht befriedet und galt als äußerst gefährlich. Gefahr war jedoch für Freya Stark eher ein Anreiz als eine Abschreckung: "In ein Land einzusteigen, das als unsicher gilt, erhöht alle Lebensgeister", schreibt sie in ihrem Reisebericht. Freya Stark suchte auf ihren Reisen den Kontakt zur einheimischen Bevölkerung, und sie genoß die Gastfreundschaft der Bergbewohner. In ihren humorvollen, oft anrührenden Schilderungen des Reisealltags liefert sie tiefe Einblicke in die Kultur und Lebensweise der Menschen des Orients.
Die Autorin
Freya Stark, eine der großen Reisenden des 20. Jahrhunderts, wurde 1893 in Paris geboren und wuchs in einem kosmopolitischen Umfeld auf, in dem sie schon früh verschiedene Kulturen und Lebensweisen kennenlernte. Bereits die Kindheit dieser später so unkonventionellen Frau war durch zahlreiche Ortswechsel geprägt - der Vater bevorzugte das englische Landleben in Dartmoor, die Mutter liebte die Atmosphäre Norditaliens. Während ihrer Studienzeit in London - es war die Zeit des Ersten Weltkriegs - arbeitete Freya Stark bei der Zensurbehörde, später als Krankenschwester in Italien. Schon früh hatte sie sich für die Kultur des Orients interessiert. Schließlich ging sie in den Nahen Osten, um Arabisch zu studieren. Sie bereiste mehrmals Persien, wo ihr unter anderem spektakuläre archäologische Funde gelangen, und den Süden der arabischen Halbinsel, wo sie den Hadramaut durchwanderte, und veröffentlichte über ihre Abenteuer zahlreiche Reisebücher. Mit ihrem Reisebericht "Das Tal der Mörder", erstmals 1949 auf Deutsch erschienen, begründete sie schlagartig ihren Ruf als Forschungsreisende.
27,00 €
Stark, Freya: Durch das Tal der Mörder.
Reisen im Persien der 1930er Jahre
Promedia 2001. 240 S. 21 x 13. geb.
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