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ISBN: 978-3-85371-372-3. Kategorie: Österreich.Schütte-Lihotzky, Margarete: Erinnerungen aus dem Widerstand.
Das kämpferische Leben einer Architektin von 1938-1945
Promedia 2014. 208 S. 12 x 20. brosch.
Print: € 19,90. ISBN: 978-3-85371-372-3.
E-Book: € 15,99. ISBN: 978-3-85371-829-2.
Mit einem Vorwort von Elisabeth Holzinger
Margarete Schütte-Lihotzky war die erste Frau, die in Österreich Architektur studierte. Gegen Ende des Ersten Weltkriegs schloss sie ihr Studium ab und widmete sich von da an dem sozialen Wohnbau. Mitte der 1920er-Jahre setzte sie mit der von ihr entwickelten Einbauküche, der „Frankfurter Küche“, einen Markstein in der Architekturgeschichte. 1930 folgte sie einer Einladung in die Sowjetunion, wo sie sich sieben Jahre mit dem Bau sozialer Einrichtungen und Wohngebiete befasste. Über Paris und London gelangte sie nach Istanbul, wo sie auf der Universität unterrichtete und sich 1939 der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs und dem Widerstand gegen Hitler anschloss. 1941 kehrte sie im politischen Auftrag in ihre Heimatstadt zurück, wurde aber nach nur wenigen Wochen von der Gestapo inhaftiert.
In ihren Erinnerungen beschreibt Schütte-Lihotzky die quälende Zeit in der Untersuchungshaft und ihren Prozess vor einem unmenschlichen Gericht, bei dem sie knapp mit dem Leben davon kam. Drei der fünf Angeklagten wurden zum Tode verurteilt, Schütte-Lithotzky nach dem Prozess in ein „Frauenzuchthaus“ in das bayrische Dorf Aichach überstellt, wo sie bis zum Ende des Krieges überlebte.
Den Schwerpunkt ihrer Aufzeichnungen bilden die Erlebnisse der Solidarität unter den Mitgefangenen, der ungebrochene Wille, auch in den Kerkern der Nazis Widerstand zu leisten und die politische Organisation aufrecht zu erhalten. Detailliert beschreibt Schütte-Lithotzky die Methoden, mit denen die Gefangenen Folter, Einzelhaft, Verhöre und Schikanen ihrer Peiniger zu überstehen versuchen, wie sie über die Zellen hinweg mit Klopfzeichen und Kassibern kommunizieren. Ihren aufrechten MitstreiterInnen, die unter dem Fallbeil der NS-Justiz zu Tode kamen, setzt sie ein Denkmal, in dem sie ihren Werdegang und ihre Aktivitäten im Gefängnis dokumentiert. Nicht zuletzt drückt sie in ihrer Niederschrift Stolz darüber aus, Widerstand geleistet zu haben, „Stolz gegenüber allen jenen, die gegen die Nazis waren, aber nichts getan haben, Stolz gegenüber allen jenen, die am liebsten Schweigen ausbreiten wollen über die Helden, die als Einfache und Unbekannte damals unter uns lebten“.
Die Autorin
Margarete Schütte-Lihotzky, geboren 1897 in Wien, war die wohl bekannteste Architektin Österreichs und gehörte zu den Repräsentanten des „Neuen Bauens“. Zwischen den Kriegen plante sie für die Wiener Siedlerbewegung, das Neue Frankfurt und für Städte in der Sowjetunion. In der Türkei schloss sie sich dem österreichischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus an, kehrte nach Österreich – die damalige „Ostmark“ – zurück und wurde verhaftet. Nur knapp entging sie dem Todesurteil und blieb bis 1945 in Haft. In der Zeit nach dem Krieg erhielt sie als Kommunistin keine öffentlichen Bauaufträge in Wien. Erst spät wurde ihr eine Anerkennung von offiziellen Stellen zuteil, unter anderem mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich zu ihrem 100. Geburtstag 1997. Margarete Schütte-Lihotzky verstarb im Jahr 2000 im Alter von 102 Jahren und erhielt ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
19,90 € / 15,99 €
Schütte-Lihotzky, Margarete: Erinnerungen aus dem Widerstand.
Das kämpferische Leben einer Architektin von 1938-1945
Promedia 2014. 208 S. 12 x 20. brosch.
Sie war eine Jahrhundertfrau! Einerseits buchstäblich, weil die 1897 in Wien Geborene und 2000 dort Verstorbene das ganze zwanzigste Jahrhundert durchlebt hat. Andererseits verdient die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, der ich ein einziges Mal persönlich begegnet bin, durch ihre beruflichen Leistungen und ihren aktiven Widerstand gegen das Mord- und Raubregime der Nationalsozialisten auch im übertragenen Sinn die Bezeichnung Jahrhundertfrau! Mitgemeint sind natürlich die vielen tapferen Frauen, vor allem aus der Arbeiterschaft, die wegen ihres mutigen Widerstands ermordet wurden. (…) In „Erinnerungen aus dem Widerstand“ erzählt sie selbst eindringlich ihr kämpferisches Leben im Zeitraum von 1938 bis 1945.
O.P.Zier, Salzburger Nachrichten, 27.05.2023
Sie habe, so erinnert sich die Wienerin in ihrem Widerstandsbuch 40 Jahre später, nicht für ein kommunistisches, sondern für ein neutrales Österreich gekämpft.
Freitag, 24.01.1997
Wie überlebt man die Verhöre der Gestapo, Einzelhaft, Schikanen, das bange Warten auf das Todesurteil, Jahre im Zuchthaus? Hierüber einen detaillierten Einblick zu gewähren, gehört zum Eindruckvollsten der ‚Erinnerungen aus dem Widerstand‘.
Berliner Lesezeichen, Jänner 1997
In ‚Erinnerungen aus dem Widerstand‘ berichtet Margarete Schütte-Lihotzky von ihrer Leidenszeit unter der Naziherrschaft.
Zuhause Wohnen Nr 2/1995
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