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ISBN: 978-3-85371-240-5 Kategorie: Edition Linke Klassiker.Dahmer, Helmut (Hg.): Leo Trotzki: Sozialismus oder Barbarei!.
Eine Auswahl aus seinen Schriften
Promedia 2005. 176 S. 21 x 16. brosch.
€ 14,90. ISBN: 978-3-85371-240-5
Vor 100 Jahren war der 25jährige Leo Trotzki (1879-1940) in der russischen Revolution des Jahres 1905 der führende Kopf des Petersburger Arbeiterrats. Während des Ersten Weltkriegs gehörte er zur Minderheit der entschlossenen Kriegsgegner. 1917 verbündete er sich mit Lenin und organisierte den bewaffneten Aufstand, der als "Oktoberrevolution" in die Geschichte eingegangen ist. Als "Kriegskommissar" befehligte er die Rote Armee im Bürgerkrieg. 1923 bildete er die so genannte "Linke Opposition" in der KPdSU, die sich für die Wiederherstellung der Rätemacht, eine planwirtschaftliche Industrialisierung und die energische Unterstützung der internationalen Revolution einsetzte. Aus den Fraktionskämpfen in der bolschewistischen Partei ging Ende der 1920er Jahre Stalin, der Repräsentant der sowjetischen Bürokratie, als Sieger hervor.
Stalin unternahm den gescheiterten Versuch, den "Sozialismus in einem Lande" (eben der Sowjetunion) mit Hilfe des Massenterrors aufzubauen, der bald auch die bolschewistische Partei zerstörte. Zehntausende von wirklichen und vermeintlichen sowjetischen Oppositionellen, Hunderte von antistalinistischen Sozialisten in aller Welt fielen Stalins Killerbanden zum Opfer, schließlich, im August 1940, auch Trotzki in seinem mexikanischen Exil.
In Trotzkis Schriften verbindet sich die Klarheit der politisch-soziologischen Analyse mit der Imagination des Literaten. Die von Helmut Dahmer edierten und fachkundig kommentierten Texte beschäftigen sich mit der grundsätzlichen politischen Analyse ("Nation und Weltwirtschaft" sowie "Revolution - Inspiration") ebenso wie mit der revolutionären Methodik ("Jakobinismus", "Terrorismus" und "Permanente Revolution") und stellen Trotzki als scharfen Beobachter der Zeitgeschichte vor ("Porträt des Nationalsozialismus", "Verteidigung der spanischen Republik", "Zwangsgestirn Stalin - Hitler" und "Prognose der Judenausrottung"). Solange dazu noch Zeit war, versuchte er, die deutschen Arbeiterorganisationen gegen die Hitlerbewegung zu mobilisieren; minutiös analysierte er alle Etappen der Stalinisierung der Sowjetunion und rief die sowjetischen Arbeiter und Bauern zum Kampf gegen die Despotie auf. Jahrzehntelang gelang es den Stalinisten, unter Einsatz aller ihrer Propagandamittel, aus Trotzki einen Popanz zu machen. Erst durch die Veröffentlichung der dreibändigen Trotzki-Biographie Isaac Deutschers (in den Jahren 1954-63) wurde der von Stalin über seinen Widersacher verhängte Bann gebrochen.
Der hier vorliegende Auswahlband soll dem heutigen Leser einen ersten Eindruck von einem Revolutionär vermitteln, der mit der Feder ebensowohl umzugehen wusste wie mit dem Schwert, und von dem sich sagen lässt, er sei seiner Epoche, der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, jederzeit gewachsen gewesen.
Der Herausgeber
Helmut Dahmer, Jahrgang 1937, ist emeritierter Soziologe und lebt als freier Publizist in Wien. Er gibt eine kommentierte Ausgabe von Schriften Trotzkis heraus, von der bisher 7 Bände (im Neuen ISP-Verlag, Köln) erschienen sind.
14,90 €
Dahmer, Helmut (Hg.): Leo Trotzki: Sozialismus oder Barbarei!.
Eine Auswahl aus seinen Schriften
Promedia 2005. 176 S. 21 x 16. brosch.
Die „International Review of Social History, Vol. 52/ 2007„: „In this volume, Professor Dahmer, editor of a German edition of Leo Trotsky?s works, presents a selection of twenty-five of Trotsky?s writings intended to offer an introduction to his political and sociological analysis.?
Die „Bücherschau“ Nr. 174 in ihrer Nummer 1/07: „Außer ein paar Fachgelehrten und Sektierern liest niemand mehr Stalins Schriften oder die von Mao Tse-tung, kaum jemand will sich dieser Götzen mehr erinnern. Warum wird Leo Trotzki nicht dem Vergessen überantwortet? Dafür gibt es mehrere Gründe: Einmal hat sich Bronstein das Prädikat ?Prophet‘, das ihm sein Biograph Isaac Deutscher verliehen hat, wirklich verdient – zum Beispiel, indem er bereits 1938 vorhersagte, dass ?die nächste Welle der weltweiten Reaktion die physische Ausrottung der Juden mit sich bringen wird.‘ (…) Womit auch gute Gründe aufgelistet wären, den neuesten Band der ?Edition linke Klassiker‘ selbst durch zu schmökern.“
Die Zeitschrift „Grundrisse“ Nr. 18/2006: „Zu den beeindruckendsten Texten in Dahmers Auswahl gehören Trotzkis interessante Faschismusanalysen. Im ?Portrait des Nationalsozialismus‘ von 1933 sah er die Nazis nicht nur als Handlanger oder Marionetten des Finanzkapitals, wie es in der Kommunistischen Internationalen üblich wurde. Er benennt durchaus den eigenständigen Charakter der kleinbürgerlichen Bewegung, die auch einige Widersprüche zu den Interessen des großen Kapitals verkörpert. (…) 1938 warnte er jedoch vor ?der Gefahr der Ausrottung des jüdischen Volkes’“.
Friedemann Kluge in „Neues Deutschland“ am 16.3.2006: „Der Herausgeber weist in seinem Vorwort darauf hin, dass Trotzkis sämtliche Schriften und Briefe ungefähr 80 Bände füllen würden. Wer kann das lesen? Seien wir dankbar, dass neben der großen Trotzki-Ausgabe dieser eine Band gefüllt wurde, sozusagen für den Hausgebrauch!“
Die Zeitschrift „Der neue Kurs“ im Februar 2007: „Die letzten beiden Seiten sollen aber ein nicht allzu schlechtes Bild auf das sonst recht gut gelungene Vorwort des Trotzki-Kenners und Herausgebers Helmut Dahmer werfen. Doch Dahmer ist ja auch nicht der Grund, wieso jeder junge Revolutionär dieses Buch im Regal haben sollte.“
Der „www.literatur-report.de“ im Mai 2006: Die von Helmut Dahmer edierten Texte beschäftigen sich mit der grundsätzlichen politischen Analyse ebenso wie mit der revolutionären Methodik und stellen Leo Trotzki als scharfen Beobachter der Zeitgeschichte vor.
Der „ArbeiterInnenstandpunkt“ Nr. 141/ Jänner-Februar 2006: „Alles in allem ist die Herausgabe von Trotzkis Schriften in solch kompakter Form nicht nur gelungen, sondern auch ein deutliches Zeichen der Wichtigkeit seines Kampfes und eine große Chance einer neuen, durch Krieg, Sozial- und Bildungsabbau sich radikalisierenden neuen Generation politischer AktivistInnen Trotzkis Schaffen näher zu bringen.“
Hermann Dworczak in der „Sozialistischen Zeitung“ vom Januar 2006: „Helmut Dahmers Schriften-Auswahl zeigt die enorme Vielschichtigkeit des theoretischen und praktischen Wirkens Trotzkis.“
Dieter Reinisch im „Red Newsletter 188“ auf www.arbeiterinnenstandpunkt.net: „Alles in allem ist die Herausgabe von Trotzkis Schriften in solch kompakter Form nicht nur gelungen, sondern auch ein deutliches Zeichen der Wichtigkeit seines Kampfes und eine große Chance einer neuen, durch Krieg, Sozial- und Bildungsabbau sich radikalisierenden Generation politischer AktivistInnen Trotzkis Schaffen näher zu bringen.“
Medienschau
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