Product Information
ISBN: 978-3-85371-370-9. Kategorie: Edition Linke Klassiker.Wemheuer, Felix (Hg.): Linke und Gewalt.
Pazifismus, Tyrannenmord, Befreiungskampf
Promedia 2014. 176 S. 14,8 x 21,8. brosch.
Print: € 14,90. ISBN: 978-3-85371-370-9.
E-Book: € 5,99. ISBN: 978-3-85371-821-6.
Mit Texten von Wladimir Iljitsch Lenin, Mao Zedong, Pierre Ramus, Wera Figner, Johann Most, Erich Mühsam, Gustav Landauer, Rosa Luxemburg, Leo Trotzki, Karl Kautsky, Isaac Steinberg, Errico Malatesta, Frantz Fanon, Martin Luther King, Eldridge Cleaver, RAF, Oskar Negt, Jean-Paul Sartre, Rote Zora.
„Linke und Gewalt“ dokumentiert Diskussionen der vergangenen 150 Jahre über die Rolle von Gewalt bei der Veränderung von politischen und sozialen Herrschaftsverhältnissen. Können auf staatlichen Gewaltmonopolen beruhende Systeme mit friedlichen Mitteln gestürzt werden oder ist Gewalt notwendig? Wenn ja, welche Formen sind in Bezug auf die Ziele zu rechtfertigen und welche nicht? Wie steht es mit Sabotage und „Tyrannenmord“? Wann wird der Revolutionär zum Terroristen bzw. der Guerillero zum Mörder?
Frantz Fanon und Mao Zedong schrieben dem gewaltsamen Aufstand ein befreiendes und transformatives Potenzial für die Unterdrückten zu. Obwohl die Kommunisten den „ewigen Frieden“ anstrebten, waren sie erstaunlich erfolgreich in der Massenmobilisierung von Völkern und Nationen in Kriegen, wie etwa bei der Verteidigung der Sowjetunion gegenüber Nazideutschland oder beim Sieg von Vietnam über Frankreich und die USA. Erfolge des bewaffneten Widerstandes in der Dritten Welt in den 1960er und 1970er Jahren animierten Linke, die Strategie der Stadtguerilla auf die Metropolen zu übertragen.
Siegreiche Revolutionen wie in Frankreich 1789 und Russland 1917 lösten in der Regel ausländische Interventionen aus und radikalisierten damit auch die Konterrevolutionäre. Zunächst richtete sich der revolutionäre Terror gegen die alten Eliten, traf aber schließlich die Revolutionäre selbst (wie z. B. Danton, Trotzki oder den chinesischen Präsidenten Liu Shaoqi). Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob es möglich ist, die Dynamik von politischer Gewalt zu kalkulieren und einzuhegen. Neben den Theoretikern der Gewalt bildeten sich vor allem im Anarchismus Strömungen heraus, die lieber untergehen wollten als an „öffentlichen Plätzen Galgen zu errichten“.
Der Herausgeber
Felix Wemheuer, Jahrgang 1977, lebt in Wien und veröffentlichte bisher in der „Edition Linke Klassiker“ bei Promedia „Maoismus. Ideengeschichte und revolutionärer Geist“ (2009) sowie (gemeinsam mit Barbara Eder) „Die Linke und der Sex. Klassische Texte zum wichtigsten Thema“ (2011). Außerdem verfasste er eine Biographie über Mao Zedong. Wemheuer ist regelmäßiger Mitarbeiter der Wochenzeitschrift „Jungle World“.
14,90 € / 5,99 €
Wemheuer, Felix (Hg.): Linke und Gewalt.
Pazifismus, Tyrannenmord, Befreiungskampf
Promedia 2014. 176 S. 14,8 x 21,8. brosch.
Armin Pfahl-Traughber auf der Plattform „www.hpd.de“ am 27. Oktober 2014: „Der Publizist Felix Wemheuer legt mit ‚Linke und Gewalt. Pazifismus, Tyrannenmord, Befreiungskampf‘ eine Dokumentation mit Texten zum Thema vor, welche von Lenin und Mao über Landauer und Most bis zur RAF und ‚Roten Zora‘ reichen. So informativ der Sammelband insgesamt ist, so hätte man sich doch eine ausführlichere und systematischere Einleitung, aber auch die Aufnahme von aktuellen Texten gewünscht.
Armin Pfahl-Traughber, www.hpd.de, 27.10.2014
Wie hält es die Linke mit der Gewalt? Diese Frage wird wieder verstärkt diskutiert, sind doch in jüngster Zeit einige politische Aktionen und Demonstrationen nicht ganz friedlich verlaufen. Doch die Debatte ist älter. Einen profunden Überblick über die Diskussionen zur Rolle der Gewalt in den unterschiedlichen Spektren der Linken in den letzten 150 Jahren liefert ein Dokumentenband, den der in Wien lebende Politologe Felix Wemheuer herausgegeben hat. Im Vorwort skizziert er die Bandbreite der Probleme, die in den zwanzig hier gedruckten Dokumenten erörtert werden.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/948206.der-zweck-heiligt-nicht-die-mittel.html
Peter Nowak, Neues Deutschland, 07.10.2014
Wemheuer verschweigt nicht, daß sich manche Konzepte, etwa Maos klassische Partisanentaktik, in Zeiten neuer militärtechnischer Entwicklungen, Drohnen und Satellitenüberwachung, überlebt haben. Und er gibt das generelle Scheitern der sozialistischen, kommunistischen und anarchistischen Modelle zu, billigt ihnen aber trotzdem ‚große Errungenschaften‘ bei der Beseitigung des Nationalsozialismus, des Kolonialismus und der Rassentrennung zu. Doch dabei bleibt er so kritisch, ‚die häßlichen Seiten des menschlichen Wesens‘ und den ‚roten Terror‘ der Bolschewiki offen beim Namen zu nennen.
Claus Wolfschlag, Sezession, Juni 2014
Felix Wemheuer legt mit diesem Band eine breit gefächerte Auswahl vor, die Texte sind spannend und zeigen die markanten Strategien der Täter und der Opfer, besser vielleicht: der Herrscher und der Unterdrückten in den »revolutionären Zyklen des zwanzigsten Jahrhunderts«, wie Wemheuer einleitend darstellt.
http://titel-kulturmagazin.net/2014/05/23/felix-wemheuer-linke-und-gewalt/
Wolf Senff, titel-kulturmagazin.net, 23.05.2014
Felix Wemheuer hat für die Edition Linke Klassiker ausgewählte Artikel über die Rolle bewaffneter Auseinandersetzungen in sozialrevolutionären Projekten zusammengestellt. Der Band ist nach unterschiedlichen historischen Schauplätzen und Themen (russische Revolution, europäischer Kolonialismus, Bundesrepublik Deutschland) gegliedert, zu denen jeweils sowohl die Befürworter als auch die Gegner revolutionärer Gewalt zu Wort kommen.
http://pw-portal.de/rezension/37090-linke-und-gewalt_45499
Florian Geisler, Portal für Politikwissenschaft, 18.05.2014
Der schmale Band ist eine mehr als lesenswerte Auseinandersetzung mit dem Thema Linke und Gewalt, das auch heute noch immer wieder neu verhandelt werden muss. Das Verhältnis zwischen Linken und Gewalt ist ein schwieriges. Ohne Revolutionen hätte es grundlegende gesellschaftliche Veränderungen und demokratische Freiheiten nicht gegeben. Eine friedliche Revolution gab es jedoch bislang nie. Terror und Gewalt jedoch stehen den linken Grundsätzen von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit entgegen. Der schmale Band ist eine mehr als lesenswerte Auseinandersetzung mit dem Thema Linke und Gewalt, das auch heute noch immer wieder neu verhandelt werden muss. Das Verhältnis zwischen Linken und Gewalt ist ein schwieriges. Ohne Revolutionen hätte es grundlegende gesellschaftliche Veränderungen und demokratische Freiheiten nicht gegeben. Eine friedliche Revolution gab es jedoch bislang nie. Terror und Gewalt jedoch stehen den linken Grundsätzen von Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit entgegen.
Mira Sigel, Die Freiheitsliebe, 31.03.2014
Der Band versammelt Texte linker Klassiker*innen zum Thema Gewalt, deren Zusammenstellung gut gelungen ist. Von Lenin, über Ramus, Trotzki, Landauer, Fanon bis zur Roten Zora, vom Pazifismus bis zur Befürwortung des Staatsterrorismus und vom Maoismus bis zum Anarchismus sind die Positionen in einem relativ ausgewogenen Verhältnis zusammengestellt worden. Das ist keine Selbstverständlichkeit, fallen doch bei vielen Zusammenfassungen der Debatte relevante gewaltfrei-anarchistische Positionen wie diejenige Ramus‘ unter den Tisch. Insgesamt ermöglichen die Texte – auch weil sie teilweise gekürzt wurden – einen spannenden und bündigen Einblick in die verschiedenen Positionen. Da auf viele von ihnen auch in aktuellen Debatten immer wieder verwiesen wird, lohnt sich die Lektüre der Originale durchaus auch über die historische Rekonstruktion hinaus.
Graswurzelrevolution Nr. 391
Der Autor liefert eine breite Auswahl an Schriftstücken, die alle ein Thema in den Mittelpunkt stellen: Gewalt! (…) Um die Werke der AutorInnen und die damit verbundene Frage nach Gewalt in einen historischen Kontext zu setzen, werden die weltweiten revolutionären Bewegungen der letzten 150 Jahre in drei Perioden untergliedert. So gelingt es Felix Wemheuer, einen weiten historischen Bogen zu spannen, und er schafft es, auch die komplexen Gedankenstrukturen der linken KämpferInnen für die Leserschaft so aufzubrechen, dass diese als schlüssig erscheinen.
Hannah Majoni, aep Informationen, 41. Jg., Nr. 3/2014
Das „Jahrbuch für Extremismus und Demokratie“ Bd. 27/2015: „Der Band dokumentiert die Rolle der Gewalt beim Sturz des Kapitalismus. Tenor: ‚Eine erfolgreiche friedliche soziale Revolution hat es in der modernen Geschichte bisher nicht gegeben, da sich die Reichen und Mächtigen mit allen Mitteln (von Militärputschen bis zum Krieg) gewehrt haben, um ihr Eigentum, ihre Privilegien und ihr soziales Kapital zu verteidigen.‘
Jahrbuch für Extremismus und Demokratie
Verwandte Bücher
Was war die Sowjetunion?
Linden, Marcel van der (Hg.): Was war die Sowjetunion?.
Kritische Texte zum real existierenden Sozialismus
Promedia 2007. 172 S. 21 x 15. brosch.
Marktsozialismus
Wemheuer, Felix (Hg.): Marktsozialismus.
Eine kontroverse Debatte
Promedia 2021. 176 S. 14,8 x 21. brosch.
Der Urkommunismus
Reinisch, Dieter (Hg.): Der Urkommunismus.
Auf den Spuren der egalitären Gesellschaft
Promedia 2012. 176 S. 21 x 15. brosch.
Essenz der Anarchie
Senft, Gerhard (Hg.): Essenz der Anarchie.
Die Parlamentarismuskritik des libertären Sozialismus
Promedia 2006. 176 S. 21 x 15. brosch.
Imperialismustheorien
Bollinger, Stefan (Hg.): Imperialismustheorien.
Historische Grundlagen für eine aktuelle Kritik
Promedia 2004. 176 S. 21 x 15. brosch.
Linke und Nation
Bollinger, Stefan (Hg.): Linke und Nation.
Klassische Texte zu einer brisanten Frage
Promedia 2009. 192 S. 21 x 14. brosch.
Der junge Marx
Kraft, Stefan / Reitter, Karl (Hg.): Der junge Marx.
Philosophische Schriften
Promedia 2007. 176 S. 21 x 15. brosch.
Die Linke und der Sex
Eder, Barbara / Wemheuer, Felix (Hg.): Die Linke und der Sex.
Klassische Texte zum wichtigsten Thema
Promedia 2011. 176 S. 21 x 14. brosch.
Planwirtschaft
Hofmann, Christian / Broistedt, Philip (Hg.): Planwirtschaft.
Staatssozialismus, Arbeitszeitrechnung, Ökologie
Promedia 2022. 176 S. 14,8 x 21. brosch.
Die 68er
Ebbinghaus, Angelika (Hg.): Die 68er.
Schlüsseltexte der globalen Revolte
Promedia 2008. 224 S. 21 x 15. brosch.