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ISBN: 978-3-85371-431-7 Kategorie: Edition Kritische Forschung.Halwachs, Christina: Manifest Destiny und die Indigenenpolitik der USA.
Vom Indian Removal Act 1830 zum General Allotment Act 1887
Promedia 2017. 208 S. 13,5 x 21. brosch.
€ 20,00. ISBN: 978-3-85371-431-7
Die Vereinigten Staaten von Amerika betrachten sich seit ihrer Gründung am Ende des 18. Jahrhunderts als das Land der Freiheit und Gleichheit. Die damit zusammenhängende Idee einer „amerikanischen Einzigartigkeit“ hält sich bis heute. Gerade in letzter Zeit geraten die ethnischen Grenzen dieses Ideals wieder verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Rassistische Diskriminierung gegen Afro-Amerikaner und muslimische Menschen nehmen zu. Die Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten lenkte die Aufmerksamkeit auf die weit verbreitete Ansicht einer „White Supremacy“, der sogenannten „Überlegenheit der weißen Ethnie“.
Christina Halwachs spürt in ihrer Analyse am Beispiel der Indigenenpolitik der USA den Wurzeln dieser Überzeugung nach, indem sie ihren Fokus auf die einflussreichste US-Ideologie des 19. Jahrhunderts legt, die Vorstellung eines Manifest Destiny. Dieser Doktrin des „offensichtlichen Schicksals“ lag die Vision zugrunde, dass eine göttliche Vorsehung die Einnahme des nordamerikanischen Kontinents durch eingewanderte Europäer und später durch die USA schicksalshaft vorherbestimmen würde.
Das vorliegende Buch ist als eine historische Mentalitätsstudie zu begreifen. Die Autorin konzentriert sich besonders auf die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten sowie die ethnisch-rassistischen und ideologischen Grundannahmen der Doktrin Manifest Destiny, die diese Überzeugung letztlich zu einer regelrechten „Cover-Story“ für die Landnahme durch die euro-amerikanischen Siedler als auch durch die US-Regierung machten.
Das Buch zeigt unter anderem durch Analysen von zeitgenössischen Gesetzes- und Vertragstexten, veröffentlichten politischen Reden und wegweisenden Gerichtsurteilen chronologisch auf, dass sich die Argumente und Rechtfertigungen der US-Amerikaner wie auch jene der eingewanderten Europäer, im Laufe des für die indigene Bevölkerung verhängnisvollen 19. Jahrhunderts bis zum General Allotment Act 1887, im Grunde nicht zu verändern schienen. Unumstrittenes Ziel blieb, die UreinwohnerInnen vom begehrten Land zu vertreiben, auf dass sich das Manifest Destiny erfülle. Die Indigenenpolitik der US-Regierung fungierte währenddessen oft genug als Handlanger der gierigen Forderungen euro-amerikanischer Siedler, und ihre durchgängig tragischen Konsequenzen prägen die Urbevölkerung der USA bis heute.
Christina Halwachs bietet mit ihrer Untersuchung nicht nur einen historischen Erklärungsversuch für die gegenwärtige Beziehung der Vereinigten Staaten von Amerika zu ihren indigenen Mitmenschen, sondern gibt eine ebenso kritische Einsicht in das geschichtsträchtige Selbstverständnis zahlreicher heutiger „weißer“ US-Amerikaner.
Die Autorin
Christina Halwachs, geboren 1981 in Hartberg/Steiermark, arbeitete in einer Steuerberater- und Wirtschaftsprüfungskanzlei, bevor sie ein Geschichtsstudium an der Universität Wien begann. Ihre Masterarbeit in „Globalgeschichte und Global Studies“ beendete sie mit Auszeichnung im November 2016.
20,00 €
Halwachs, Christina: Manifest Destiny und die Indigenenpolitik der USA.
Vom Indian Removal Act 1830 zum General Allotment Act 1887
Promedia 2017. 208 S. 13,5 x 21. brosch.
Man kann das vorliegende Buch als historische Untersuchung oder auch als Mentalitätsstudie begreifen. Es ist beides und zeigt deutlich die Herausbildung eines amerikanischen Selbstverständnisses, das sich seitdem nicht geändert hat. Die Darstellung der Autorin liest sich sehr gut; durch den fortlaufenden Text, der nur am Ende der Seiten einige Fußnoten aufweist, ergibt sich ein Lesefluss. Der Inhalt mdes Buches ist immer verständlich und für jeden, der sich für die Indianerpolitik der USA interessiert, eine wirklich zu empfehlende Lektüre.
AmerIndian Research, Bd. 47/2018, Februar 2018
Die Vereinigten Staaten von Amerika betrachten sich seit ihrer Gründung am Endes des 18. Jahrhunderts als das Land der Freiheit und Gleichheit. Die damit zusammenhängende Idee einer „amerikanischen Einzigartigkeit“ hält sich bis heute. Gerade in letzter Zeit geraten die ethnischen Grenzen dieses Ideals wieder verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Rassistische Diskriminierung gegen Afro-Amerikanier und muslimische Menschen nehmen zu. Die Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten lenkte die Aufmerksamkeit auf die weit verbreitete Ansicht einer „white supremacy“, der so genannten „Überlegenheit der weißen Ethnie“. Christina Halwachs spürt in ihrer Analyse am Beispiel der Indigenenpolitik der USA den Wurzeln dieser Überzeugung nach.
Wissenschaft und Frieden Nr. 1/2018, März 2018
Christina Halwachs hat mit „Manifest Destiny und die Indigenenpolitik der USA“ eine Studie vorgelegt, die die Bedeutung des Schutzes indigener Bevölkerungen für die Zukunft des Planeten unterstreicht und die theoretische Grundlegung der Kritik an rassistischen und kolonialistischen Praktiken innerhalb der USA unterstützt. Letzteres gilt um so mehr, als die sich selbst zuerkannte zivilisatorische Überlegenheit weißer US-Eliten bis heute das Gegenüber eines Barbarentums produziert, mit dem, wenn es nicht gefügig ist, fast nach Belieben verfahren werden kann, und die politische und kulturelle Legitimation eigenen Handelns bis heute als Spaltungsstrategie einer folgenschweren Aufteilung anderer Bevölkerungen in die Dichtomie von „gut“ oder „böse“ hervortritt.
http://www.schattenblick.de/infopool/buch/sachbuch/busar689.html
Schattenblick, 31.12.2017
In der Zeitspanne ab dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775 – 1783) bis zumEnde des 19. Jahrhunderts wurden über fünf Millionen Quadratkilometer Land von der Hoheitsgewalt der nordamerikanischen indigenen Bevölkerung auf die US – Regierung übertragen … Fest verbunden mit dieser Gebietsausdehnung im 19. Jahrhundert war der Begriff des Manifest Destiny 1, das vielen Amerikanernern wie auch euro-amerikanischen Siedlern die Vision eines unvermeidbaren Schicksals suggerierte, dass eine US – Expanision bis zum Pazifik vorsah. Die Auswirkungen dieser machtvollen Doktrin können in ihrer Bedeutung im Zusammenhang mitden Geschehnissen in den USA gar nicht überschätzt werden.
globern21.de, Jänner 2018
Halwachs verfasst in ihrem Buch übersichtliche Kapitel, untersucht die Auswirkungen der einzelnen den Landraub an den Ureinwohnern legitimierenden Gesetze genau und bringt zahlreiche Fakten bei.
Manfred Stangl, Pappelblatt, März 2018
Die Autorin trug schockierende Fakten über den berühmten „Pfad der Tränen“ zusammen, dem ca. 10.000 Cherokee zum Opfer fielen. (…) Ideologische Rechtfertigung bot der Begriff der Manifest Destiny. Er besagt, dass die USA den göttlichen Auftrag hatten, alles Land zu erobern, um so der angeblich überlegenen westlichen Zivilisation den Weg zu ebnen. (…) Die Autorin arbeitet diese unselige Vereinigung von Landgier und religiösem Sendungsbewusstsein überzeugend heraus.
Roman Schweidlenka, Bibliotheksnachrichten, Juni 2018
Das vorliegende Buch ist als eine historische Mentalitätsstudie zu begreifen. Die Autorin konzentriert sich besonders auf die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten sowie die ethnisch-rassistischen und ideologischen Grundannahmen der Doktrin Manifest Destiny, die diese Überzeugung letztlich zu einer regelrechten „Cover-Story“ für die Landnahme durch die euro-amerikanischen Siedler als auch durch die US-Regierung machten.
http://medien-info.com/manifest-destiny-und-die-indigenenpolitik-der-usa/
www.medien-info.com, 03.01.2018
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