Product Information
ISBN: 978-3-85371-288-7 Kategorie: Edition Linke Klassiker.Wemheuer, Felix (Hg.): Maoismus.
Ideengeschichte und revolutionärer Geist
Promedia 2008. 176 S. 21 x 14. brosch.
€ 14,90. ISBN: 978-3-85371-288-7
"Zweitens ist eine Revolution kein Gastmahl, kein Aufsatzschreiben, kein Bildermalen oder Deckchensticken; sie kann nicht so fein, so gemächlich und zartfühlend, so maßvoll, gesittet, höflich, zurückhaltend und großherzig durchgeführt werden. Die Revolution ist ein Aufstand, ein Gewaltakt, durch den eine Klasse eine andere Klasse stürzt." Mao Zedong
Mit Texten von Mao Zedong, Michel Foucault, Charles Bettelheim,der "Vierer Bande", Edoarda Masi sowie Rossana Rossanda
Die Mao Zedong-Ideen begeisterten in den 1970er Jahren Linke auf der ganzen Welt. Viele glaubten damals, in China würde die Trennung zwischen Stadt und Land, zwischen geistiger und körperlicher Arbeit aufgehoben, wie Marx es gefordert hatte. Die "Große Proletarische Kulturrevolution" und Maos Idee, die Rebellion der Massen gegen die Partei, galten als Antworten auf die Bürokratisierung des Sozialismus in Osteuropa.
Besonders im internationalen Kontext stellten sich Mao Zedongs Schriften als "geistige Atombombe" im Befreiungskampf der "3.Welt" dar. Sowohl afrikanische Modernisierungsregime, westeuropäische Studentenbewegungen als auch die bundesdeutsche RAF ließen sich von den Theorien und der Sprache Maos inspirieren.
Dieses Buch sammelt wichtige Texte der Mao Zedong-Ideen. Neben Texten von Mao enthält es zentrale Dokumente des chinesischen Weges zum Sozialismus sowie der Kulturrevolution. Es dokumentiert die maoistische Kritik an der Sowjetunion sowie die Rezeption der Ideen von Mao Zedong durch die neue Linke in Westeuropa.
Einleitend analysiert Felix Wemheuer Maos Ideenwelt und zieht Bilanz aus heutiger Sicht. Im Gegensatz zur euphorischen Lesart dieser Texte in den 1970er Jahren zeigt er die Widersprüche und Probleme in den Theorien Maos auf. Auf der einen Seite feierte Mao die spontanen Massenbewegungen der Bauern, wollte aber den Führungsanspruch der Partei nie aufgeben. Die Forderung, Widersprüche im Volk nur durch Überzeugung und Debatte zu lösen, beinhaltete gleichzeitig auch die Definitionshoheit der Partei, wer zum Volk gehörte und wer nicht. Das Konzept der Kulturrevolution bot zwar eine Grundlage zur Revolte der Massen gegen die Partei, ohne allerdings die Frage zu beantworten, welche Institutionen an ihre Stelle treten sollten.
Nicht zuletzt soll das Buch aber auch die zentralen Probleme deutlich machen, die zum Scheitern des Sozialismus in China führten.
Der Herausgeber
Felix Wemheuer, Jahrgang 1977, studierte ostasiatische Politik an der Ruhr-Universität Bochum und von 2000 bis 2002 "Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas" an der Volksuniversität in Peking. Seit 2004 ist er Universitätsassistent am Institut für Ostasienwissenschaften/Sinologie an der Universität Wien.
14,90 €
Wemheuer, Felix (Hg.): Maoismus.
Ideengeschichte und revolutionärer Geist
Promedia 2008. 176 S. 21 x 14. brosch.
A. Stupka in der „Österreichischen Miltärischen Zeitschrift“ Nr. 6/2009: „Die vorliegende Textsammlung bietet einen kompakten Einblick in das maoistische Denken im Rahmen der politischen Ideengeschichte – wenn die Millionen Toten des Mao-Regimes im Hinterkopf präsent sind, führt sie zudem die politische Strategie des Herrschens auf der Grundlage von Brutalität, Gnadenlosigkeit und Menschenverachtung vor Augen, auch wenn dies nicht das primäre Anligen des Herausgebers gewesen sein mag.“Matthias Becker in der Wochenzeitung „Freitag“ am 23. Januar 2009: „Der Band ist klar und sinnvoll gegliedert und die beste Veröffentlichung über die chinesische Revolution seit langer Zeit. Der Herausgeber Felix Wemheuer ist zwar durchaus kritisch, aber er denunziert den Mann nicht. Mao Zedong erscheint hier weder als machtbesessener Dämon, noch als Held. Stattdessen werden seine Konzepte historisch eingeordnet.“
Kathrin Neunteufel in „Asien. The German Journal on Contemporary Asia“ Nr. 112-113/ Oktober 2009: „Das Buch ist also mehr als ein Lesebuch zu dem sehr weiten Thema Maoismus zu verstehen als eine gezielte Interpretation oder Erklärung der Ideen Mao Zedongs. Aus diesem Grund ist das Buch vor allem für Personen geeignet, die ein wissenschaftliches Interesse am Thema Maoismus haben oder nach Anregungen für einen modernen Sozialismus suchen.“Das Magazin „In Asien“ Heft 6/08: „Der Sinologe Felix Wemheuer hat in diesem Herbst ein Buch herausgegeben, das sich mit den Theorien Mao Zedongs beschäftigt.“
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