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ISBN: 978-3-85371-150-7 Kategorie: Frauenreisen.Leitner, Maria: Reportagen aus Amerika.
Eine Frauenreise durch die Welt der Arbeit in den 1920er Jahren
Promedia 1999. 248 S. 12,5 x 20,5. geb.
€ 27,00. ISBN: 978-3-85371-150-7
Herausgegeben von Gabriele Habinger
1925 macht sich die österreichische Schriftstellerin Maria Leitner nach Amerika auf, um über die Lebensbedingungen der "kleinen Leute", über die Unterdrückten und Ausgebeuteten der Gesellschaft, zu berichten. Sie verdingt sich als Scheuerfreu im größten Hotel der Welt, als Dienstmädchen bei einem Alkoholschmuggler und sammelt Erfahrungen als Arbeiterin in einer Zigarrenfabrik. Maria Leitner fährt, nachdem sie sich längere Zeit in New York, "im Schatten der Wolkenkratzer", aufgehalten hat, in den Südosten der Vereinigten Staaten, nach Florida und Georgia; sie nimmt verschiedenste Jobs an - als Stubenmädchen, Kellnerin oder Weberin in einer Baumwollfabrik. Und sie berichtet aus eigener Anschauung über die Arbeitsbedingungen der Frauen, denen ihre ganze Sympathie gehört.
Von den USA aus reist Leitner weiter nach Französisch- und Britisch-Guayana, schließlich nach Haiti, Curacao, Venezuela und zuletzt nach Trinidad. Auch hier liefert sie keine exotischen Reisebeschreibungen, sondern schildert vor allem den Alltag und die konkreten Lebensbedingungen der Menschen, die ihr begegnen. Mit viel Einfühlungsvermögen schreibt sie über indische Kulis, über Tagelöhner und Prostitution im Urwald, über Diamantenaufkäufer oder auch über einen amerikanischen "Erdölsachverständigen" - dies alles mit einem gehörigen Schuß Ironie.
Ihre Texte sind nicht nur spannend zu lesen, sie stellen auch ein literarisches Kleinod dar. Maria Leitner nimmt darin eine spezifisch weibliche Perspektive ein.
Die Autorin
Maria Leitner wurde im Jänner 1892 in Varazdin, Österreich-Ungarn, als Tochter einer Familie deutschsprachiger ungarischer Juden geboren, die später nach Budapest übersiedelte. Sie studierte in der Schweiz und arbeitete später als Journalistin für die Budapester Zeitung "Az Est" (Der Abend). Im August 1919 setzte eine Pogromwelle an der jüdischen Bevölkerung in Budapest ein, Maria Leitner flüchtete zunächst nach Wien, dann nach Berlin. Ab 1934 lebte sie in ärmlichen Verhältnissen im Pariser Exil. Erst ab 1936 erhielt sie wieder Aufträge für Artikel und Reportagen, unter anderem bereiste sie inkognito Deutschland und berichtete darüber, wie sich das Land zum Krieg rüstete. 1940, nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris, wird Leitner zunächst interniert, dann gelingt ihr die Flucht nach Marseille. Ihre Versuche, ein Visum für die USA zu erhalten, scheitern jedoch. Das letzte Lebenszeichen von Maria Leitner, mittlerweile schwerkrank und verzweifelt, stammt aus dem Frühjahr 1942, danach gilt sie als verschollen.
27,00 €
Leitner, Maria: Reportagen aus Amerika.
Eine Frauenreise durch die Welt der Arbeit in den 1920er Jahren
Promedia 1999. 248 S. 12,5 x 20,5. geb.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am 28.9.2000: „Ein kritischer Blick auf soziale Verhältnisse und ein Blick voller Sympathie für die Menschen, die in diesen Verhältnissen leben.“
„Neues Deutschland“ am 27./28.11.1999: „Da schreibt die Leitner, lange vor ihrem Kollegen Günter Wallraff ‚under cover‘ in die Welt der Arbeit eingetaucht …“
Die „Oberösterreichischen Nachrichten“ am 13.5.2000: „In ihren eindrucksvollen Schilderungen tauchen wir ein in eine Welt, die es in dieser Form nicht mehr gibt.“
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