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ISBN: 978-3-85371-393-8. Kategorie: Politik und Ökonomie.Chomsky, Noam: "Weil wir es so sagen".
Texte gegen die amerikanische Weltherrschaft im 21. Jahrhundert
Promedia 2015. 208 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 19,90. ISBN: 978-3-85371-393-8.
E-Book: € 15,99. ISBN: 978-3-85371-831-5.
Was immer die Welt denken mag, die Handlungen der USA sind gerechtfertigt. Weil wir es so sagen“, schreibt Noam Chomsky und demaskiert damit die imperiale Attitüde der Großmacht. Es ist diese US-amerikanische Herrschaftsmentalität, die den weltweit prominenten Kritiker immer noch dazu antreibt, mit messerscharfen und teilweise ironisierenden Kommentaren gegen die Zustände auf dieser Welt anzuschreiben. Der Band „Weil wir es so sagen“ versammelt die wichtigsten Schriften Chomskys, die er seit 2011 verfasst hat. Er beschäftigt sich darin u.a. mit dem Kampf um Libyen, der Sanktionspolitik gegen den Iran, der israelischen Bombardierung Gazas, dem Krieg in der Ukraine oder auch dem Zusammenbruch des öffentlichen Bildungssystems in den USA und der Verfolgung des Aufdeckers Edward Snowden.
Im Zentrum von Chomskys Kritik steht die Heuchelei, die die außenpolitischen Interventionen der USA begleitet und die von den etablierten Medien mitgetragen wird. Beim „Krieg gegen die Drogen“ in Südamerika ebenso wie bei den Drohnenangriffen in der arabischen Welt und dem auf vielen Ebenen betriebenen Dauerkonflikt im Nahen Osten geht es niemals um humanitäre Zwecke, sondern um die Aufrechterhaltung einer bröckelnden Weltordnung. „Solche Aktionen“, schreibt Chomsky, „gehen nur von Schurkenstaaten aus. Genauer, von dem Schurkenstaat, der mächtig genug ist, um jeder Strafe zu entgehen.“
In Anlehnung an George Orwells Begriff einer „Unperson“, die sich der Staatsdoktrin nicht unterwirft und der deshalb elementare Rechte verweigert werden, spricht Chomsky von der „Ungeschichte“, mit der Menschen und Völker aus der Geschichte getilgt werden sollen. Dass dies ausgerechnet durch die USA passiert, bei deren Gründung weder die Ureinwohner noch die schwarzen Sklaven als Menschen galten, wirkt zusätzlich verstörend.
Der Autor
Noam Chomsky, geboren 1928 in Philadelphia, ist emeritierter Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston. Seine sprachwissenschaftlichen Theorien machten ihn zu einem der einflussreichsten Wissenschaftler auf diesem Gebiet. Als Kritiker der US-amerikanischen Politik erlangte er weltweite Berühmtheit. Wiederholt wurde er von den amerikanischen Behörden in Haft genommen, erstmals 1967 bei einer Demonstration gegen den Vietnam-Krieg. Chomsky tritt in seinen Publikationen gegen Kapitalismus, Globalisierung und die Manipulation der Medien auf. Zuletzt erschien von ihm bei Promedia „Die Herren der Welt. Essays und Reden aus fünf Jahrzehnten“ (2014; 5. Auflage 2015).
19,90 € / 15,99 €
Chomsky, Noam: „Weil wir es so sagen“.
Texte gegen die amerikanische Weltherrschaft im 21. Jahrhundert
Promedia 2015. 208 S. 14,8 x 21. brosch.
Für seine Argumente reichen Chomsky zumeist einfache Mittel, wie der kurze Verweis auf die Geschichte oder eindeutige Meinungsumfragen. Diese Argumente, die auf den ersten Blick sehr einfach wirken, sind vor allem eines: Das Werk eines in langen, kritischen Auseinandersetzungen entwickelten Denkens.
http://pw-portal.de/rezension/39213-weil-wir-es-so-sagen-47912
Jasonik Herder, pw-portal.de, 17.12.2015
Interessant scheinen mir 2 Begriffe, die Chomsky verwendet: ‚Unperson‘ und ‚Ungeschichte‘. Unpersonen sind Menschen, die sich der Staatsdoktrin nicht unterwerfen und denen deshalb elementare Rechte verweigert werden. ‚Ungeschichte‘ beschreibt das Ziel Menschen und Völker aus der Geschichte zu tilgen. getilgt werden sollen. Chomsky nimmt den Umgang mit Jahrestagen in den Blick: ‚Wichtige Jahrestage werden meist mit der gebotenen Feierlichkeit begangen, wie zum Beispiel der Angriff auf Pearl Harbor. Andere Jahrestage werden nicht beachtet, und wir können viel über uns selbst lernen, wenn wir sie aus der Ungeschichte herausholen“4 – wie zum Beispiel den fünfzigsten Jahrestag der Entscheidung Präsident Kennedys, eine direkte Invasion in Süd-Vietnam zu beginnen, ‚die sich rasch zum schlimmsten Verbrechen eines Angriffskrieges seit dem Zweiten Weltkrieg entwickeln sollte.‘
http://globlern21.de/15chomsky.html
Martin Geisz, globern21.de, 03.11.2015
Hier aufgereiht erinnert man sich, wie oft man schon über vieles hinweggesehen hat, was allerdings zum Zeitpunkt des Geschehens augenfällig war. Liest man das Buch, kann man es nicht weglegen, denn man wird von einem zum anderen Übergriff geführt, den die USA begangen haben.
Das Lustblättchen Nr. 121, 15.01.2016
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