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ISBN: 978-3-85371-438-6 Kategorie: Österreich.Autengruber, Peter: Die Wiener Kleingärten.
Von den Anfängen bis zur Gegenwart
Promedia 2018. 240 S. 17 x 24. brosch.
€ 22,00. ISBN: 978-3-85371-438-6
mit vielen Bildern
Kleingärten sind besondere Grünflächen, die es ihren BenutzerInnen ermöglichen, selbst zu gestalten, kreativ zu werden, sich mit der Natur zu beschäftigen. In Wien gibt es über 26.800 KleingärtnerInnen, die in 247 Vereinen organisiert sind. Der Historiker Peter Autengruber zeichnet die Geschichte des Kleingartenwesens von seinen Anfängen vor dem Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart nach.
In der Ersten Republik gehörten Kleingärten bereits zum fixen Bestandteil der Großstadt, als Bewegung erlebten die KleingärtnerInnen damals ihre erste Blütezeit. Es bildeten sich Strukturen heraus, Spielregeln wurden festgelegt und die Gemeinde richtete eine eigene Kleingartenstelle ein. Unter den Austrofaschisten wurden die Kleingartenvereine und ihr Zentralverband im Jahr 1934 politisch gesäubert und die mehrheitlich sozialdemokratisch ausgerichteten Funktionäre ihrer Ämter enthoben. Nach dem „Anschluss“ 1938 gliederten die Nazis die Wiener Kleingartenvereine in den „Reichsbund Deutscher Kleingärtner“ ein. Die Nürnberger Rassengesetze machten auch im Kleingartenwesen vor jüdischen Mitgliedern nicht halt. Galten in der Nachkriegszeit die Kleingärten noch als Pensionistenhorte, so fanden mit der Grünbewegung in den 1980er-Jahren ein Generationenwechsel und ein Umdenken in der Bewirtschaftung der Gärten statt. Der biologische Gartenbau hielt frühzeitig Einzug in das Kleingartenwesen.
Durch die Möglichkeit des ganzjährigen Wohnens in den Kleingärten seit den 1990er-Jahren und die Ausnützung der Bauvorschriften wurden die Grünflächen kleiner und die Häuser größer. Aus den Nutzgärten der Anfangsjahre, die in beiden Weltkriegen und in der Not nach dem Krieg für viele einen Beitrag zum Überleben leisteten, sind Hobbygärten geworden. Ganzjähriges Wohnen in Verbindung mit Eigentumserwerb veränderte vielerorts die soziale Struktur.
Einzelne Kapitel des Buches sind der Funktion von Schutzhäusern und der Bedeutung des Kleingartenwesens für die Allgemeinheit gewidmet sowie dem Thema der verschwundenen Kleingärten. Wohnbau, Straßen- und U-Bahn-Bau haben die Kleingartenflächen über die Jahrzehnte dramatisch verringert. Im Anhang finden sich eine Übersicht aller im Zentralverband der Kleingärtner und Siedler gelisteten Wiener Vereine (Stand Jänner 2018) und bislang unveröffentlichte Bilder. Schwer zugängliches Quellenmaterial konnte in dieses Buch einfließen.
Der Autor
Peter Autengruber, geboren 1958 in Innsbruck, ist Historiker und Lehrbeauftragter am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Mit dem in 9. Auflage erschienenen Buch „Lexikon der Wiener Straßennamen“ hat er regionalhistorische Pionierarbeit geleistet. Zahlreiche Beiträge im Jahrbuch des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands. Im Promedia Verlag ist von ihm zuletzt das Buch „Parks und Gärten in Wien“ (2008) erschienen.
22,00 €
Autengruber, Peter: Die Wiener Kleingärten.
Von den Anfängen bis zur Gegenwart
Promedia 2018. 240 S. 17 x 24. brosch.
Schrebergärten sind begehrt wie nie zuvor. Als suburbaner Rückzugsort bieten sie auf kleinstem Raum Erholung und Natur. Ganz unproblematisch ist die Situation im Mikrokosmos aber nicht.
Salzburger Nachrichten, 20.06.2018
Überlebenswichtige Nahversorger und Propagandainstrument: Der Historiker Peter Autengruber erzählt in einem Buch die bewegte Geschichte der Wiener Kleingärten. Heute stehen in den meisten de facto Einfamilienhäuser. Autengruber besitzt selbst einen Kleingarten, so wie 26.830 andere Wiener. Das hat den Uniprofessor mit Faible für alles Wienerische veranlasst, über das Kleingartenwesen in Wien zu recherchieren. Bekannt ist Autengruber vor allem für seine ausgefallenen Bücher über die Hauptstadt.
http://wien.orf.at/news/stories/2901169/
Michael Hammerl, orf.at, 16.03.2018
Der Wandel der Kleingärten in den vergangenen 100 Jahren ist enorm. Vom ursprünglichen sozialen Aspekt, dem „kleinen Mann“ eine Nutzfläche für den Gemüse- und Obstanbau zur Verfügung zu stellen, ist seit der Einführung der Möglichkeit des Eigentumserwerbs 1993 nicht viel geblieben. Eine Entwicklung, die der Historiker Peter Autengruber in seinem neuen Buch „Die Wiener Kleingärten“ festgehalten hat.
Wiener Bezirkszeitung, 15.03.2018
Pro Bezirk werden zwei bis drei Kleingartenvereine vorgestellt. Bilder, die noch nie in Arbeiten über Kleingärten publiziert wurden, können erstemals gezeigt werden.
Kleingärtner, März 2018
Bis vor kurzem gab es keine aktuell gültige Übersicht über das Wiener Kleingartenwesen. Diese Lücke hat nun Peter Autengruber geschlossen. Der Autor – sein Standardwerk „Wiener Straßennamen“ erreichte bisher 9 Auflagen – und Universitätslektor ist zudem Funktionär in einem Wiener Kleingartenverein. So hat er seine jüngste Publikation mit viel Fachkenntnis und Insiderwissen umfassend geschrieben.
Helga Maria Wolf, Austria-Forum, 20.02.2018
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