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ISBN: 978-3-85371-454-6 Kategorie: Frauen.Weiss, Alexandra / Thurner, Erika (Hg.): Johanna Dohnal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik.
Dokumente zu einer Pionierin des österreichischen Feminismus
Promedia 2019. 240 S. 17 x 24. gebunden, bebildert
€ 27,00. ISBN: 978-3-85371-454-6
Hier diskutiert die Mit-Herausgeberin Alexandra Weiss im Karl-Renner-Institut im Rahmen einer Buchpräsentation mit Kathrin Glösel und Marina Hanke.
Johanna Dohnal (1939–2010) war eine Ausnahmepolitikerin und Pionierin der Frauenpolitik in Österreich. Mit ihren hier versammelten Beiträgen dokumentiert sie ihr Verständnis von Politik, insbesondere von Frauenpolitik, und lässt ihr Engagement als erste österreichische Frauenministerin Revue passieren. Johanna Dohnals Aufstieg zur SPÖ-Spitzenpolitikerin in den 1970er-Jahren fiel mit dem Aufbruch der Zweiten Frauenbewegung zusammen, ihr Politikverständnis ging über ein traditionell parteipolitisch geprägtes hinaus. Austausch und Kooperation sowohl mit den Aktivistinnen der Frauenbewegung als auch der entstehenden feministischen Wissenschaft brachten neue Ansätze politischen Denkens und Handelns hervor, die Johanna Dohnal mitinitiierte.
Dohnals Schriften werden zeithistorisch-politikwissenschaftlich kontextualisiert und mit einer Biographie zu ihrer Person eingeleitet. Die Erfahrungen von Armut, Krieg und nationalsozialistischer Herrschaft waren für sie ebenso prägend wie die Entmündigung der Frauen durch ein Familien- und Eherecht, das auf den Beginn des 19. Jahrhunderts datierte und erst in den 1970er-Jahren reformiert werden sollte. Johanna Dohnals Vision des Feminismus war untrennbar mit einer Kritik gegenüber autoritären, patriarchalen Strukturen, einer Verbindung von Sozial- und Geschlechterpolitik und mit einem demokratischen Sozialismus verbunden.
Der Übergang vom sozialstaatlich regulierten hin zu einem neoliberalen Kapitalismus schränkte ab den späten 1980er-Jahren die politischen Handlungsmöglichkeiten ein. Frauenpolitik wurde sukzessive von ihren „sozialistischen Bestandteilen“ abgetrennt und ab 2000 machte eine schwarz-blaue Regierung Antifeminismus auf Regierungsebene salonfähig. Die Debatte über soziale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern wurde verdrängt, von Dohnal und ihren Nachfolgerinnen geplante Reformen wurden gestoppt bzw. neoliberal uminterpretiert.
Vor diesem Hintergrund werden Herausforderungen, Perspektiven und Ansatzpunkte für eine emanzipatorische Frauenpolitik diskutiert.
Die Herausgeberinnen
Alexandra Weiss, geboren 1971 in Kitzbühel, ist Politikwissenschaftlerin, Lektorin und Koordinatorin im Büro für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Innsbruck.
Erika Thurner, geboren 1952 in Bregenz, ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin, bis Dezember 2016 war sie Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck.
27,00 €
Weiss, Alexandra / Thurner, Erika (Hg.): Johanna Dohnal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik.
Dokumente zu einer Pionierin des österreichischen Feminismus
Promedia 2019. 240 S. 17 x 24. gebunden, bebildert
Als ich dieses Buch aus dem Kuvert nahm, waren einige junge Menschen um mich versammelt. Sie fragten mich unisono: „Wer ist Johanna Dohnal?“ Da wusste ich bereits: Dieses Buch ist wichtig. Nachdem ich es gelesen habe, weiß ich noch mehr: Es ist spannend, beeindruckend, faszinierend, lehrreich … Leute – vor allem Männer (!) – lest dieses Buch!
Barbara Trost, Das Recht auf Arbeit Nr. 4/2019, Oktober 2019
„Johanna Dohnal und die Frauenpolitik der Zweiten Republik“ besteht aus drei Teilen, (…) von denen jeder für sich spannend zu lesen ist. (Ausgabe September 2019)
Werner T. Bauer, Arbeit-Bewegung-Geschichte. Zeitschrift für historische Studien, September 2019
Sie war Vordenkerin und zugpferd für die emanzipation der Frauen in Öster-reich. ihre Arbeit war gezeichnet von intellekt, Strategie und Durchsetzungsfähigkeit. Woher kam sie, was hat sie geprägt und woher nahm sie die enorme Kraft? zunächst wird in diesem Band der in der Frauenforschung so wichtigen Biografieforschung Raum gegeben. (…) Die Politikwissenschafterin Alexan-dra Weiss rundet den Band thematisch mit einer wissenschaftlichen Analyse zur Situation der Frauen in Österreich ab.
Silvia Moosmaier, Weiberdiwan, Juli 2019
Angesichts der laufenden Angriffe auf bereits erkämpfte Errungenschaften – wie dies etwa die aktuelle Petition fairändern zeigt, die an der Fristenlösung zu rütteln versucht – kann dieser Band um Johanna Dohnal als dringend notwendiger Beitrag zur Bedeutung feministischer Kämpfe und Bündnisse gelesen werden.
Nima Obaro, Stimme – Zeitschrift der Initiative Minderheiten, Juni 2019
… die politischen Erfahrungen und Reflexionen Johanna Dohnals und deren biografische und historisch-poplitische Kontextualisierung durch Erika Thurner und Alxandra Weiss sind auf jeden Fall erhellend und allen zur Lektüre dringend empfohlen.
Max Preglau, aep Informationen, Juni 2019
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