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ISBN: 978-3-85371-475-1. Kategorie: Politik und Ökonomie.Hofbauer, Hannes: Europa.
Ein Nachruf
Promedia 2020. 272 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 24,90. ISBN: 978-3-85371-475-1.
E-Book: € 18,99. ISBN: 978-3-85371-883-4.
Autor Hannes Hofbauer präsentiert hier das Buch anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2020.
Der herrschende Diskurs erlaubt kein negatives Eigenschaftswort zum Begriff „Europa“. Allenthalben wird über mehr Transparenz, bessere Kommunikation und effektivere Verwaltung debattiert. Das Konstrukt der Europäischen Union wird als alternativlos dargestellt; alternativlos als Großraum im weltweiten wirtschaftlichen Konkurrenzkampf ebenso wie als Garant für eine – angeblich – demokratische Wertegemeinschaft.
Hannes Hofbauer entlarvt das in Brüssel, Berlin und anderswo gemalte Selbstbild als ideologische Begleiterscheinung ökonomischer Protagonisten, die für ihre Geschäfte einen supranationalen Raum und einen entsprechenden militärischen Flankenschutz brauchen. Und er weist den hegemonial-liberalen Ansatz, wonach eine Infragestellung des „europäischen“ Selbstverständnisses quasi automatisch rechts wäre, entschieden zurück.
Der Autor verfolgt die Europa-Idee bis ins Hochmittelalter zurück und zeigt, wie die Verschmelzung von Antike und Christentum schon vor 800 Jahren zu einem Drang nach Osten geführt hat. Das Selbstverständnis der Kreuzzüge war weströmisch-europäisch. Auch der Kampf von Herrscherhäusern um Vorherrschaft spielte sich auf dem europäischen Tableau ab. Und die zwei bislang verheerendsten Feldzüge in Richtung Osten, jener Napoleons und jener der Wehrmacht, folgten sehr unterschiedlichen, heute verquer wirkenden Europabildern. Nur wenige Europa-Visionen waren von sozialen Utopie- und Friedensvorstellungen geprägt.
Der Großteil des Buches beschäftigt sich mit der Geschichte der EU-europäischen Einigung, die vom Kohle-Stahl-Pakt über die Einheitliche Europäische Akte, Maastricht und den Vertrag von Lissabon bis zu den Zerfallsprozessen unserer Tage reicht. Die vielfachen Warnungen an die Brüsseler Ratsherren, ablehnende Referenden in Frankreich, den Niederlanden, Irland und EU-feindliche Stimmungen in vielen Mitgliedsländern, wurden in den Wind geschlagen. Auch das britische Brexit-Votum im Jahr 2016 stellte keinen Weckruf für die Apologeten der Supranationalität dar. Wie stark die nationalen Fliehkräfte entwickelt sind, zeigt der Umgang mit der Bekämpfung eines Virus, dem sich das abschließende Kapitel widmet.
Es ist Zeit, sich Gedanken über eine Welt nach dem Scheitern der Brüsseler Union zu machen.
Der Autor
Hannes Hofbauer, geboren 1955 in Wien, studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Publizist und Verleger. Im Promedia Verlag ist von ihm u.a. erschienen: „EU-Osterweiterung. Historische Basis – ökonomische Treibkräfte – soziale Folgen“ (2. Auflage 2007) und „Feindbild Russland. Geschichte einer Dämonisierung“ (2016).
24,90 € / 18,99 €
Hofbauer, Hannes: Europa.
Ein Nachruf
Promedia 2020. 272 S. 14,8 x 21. brosch.
Der Autor kennt sich mit der Materie aus. Seit Jahren untersucht er die Wirkungsmechanismen dieser sich Gemeinschaft nennenden Organisation und das Funktionieren von Kapitalmacht. Der kritische Blick aus dem kleinen Österreich mit seinen zahlreichen näheren wie ferneren osteuropäischen Nachbarn fällt leichter als aus den Hauptstädten der dominierenden Mächte Europas.
Stefan Bollinger, Z-Zeitschrift für marxistische Erneuerung, Februar 2022
Mit seiner Studie »Europa. Ein Nachruf« setzt Hofbauer allgemeiner an. Er will die frommen Mythen dekonstruieren, die die EU über sich selbst verbreitet. Über weite Strecken gelingt ihm das auf der deskriptiven Ebene sehr überzeugend. Man kann bei ihm Belege dafür finden, dass »Europa« schon seit der Spätantike sowohl ein Programm der Ausgrenzung und Feindschaftserklärung war, wie die Berufung auf »Europa« nach innen Hegemonialansprüche zu kaschieren suchte. (…) Zwischen den zeitlichen Eckpunkten des Untergangs von Westrom im 5. Jahrhundert und 1945 bringt Hofbauer aus der geistigen Vorgeschichte der »europäischen Integration« vieles zum Vorschein, was den heutigen Anspruch der EU, ein »Europa der Werte« zu vertreten, wenig idyllisch aussehen lässt.
Reinhard Lauterbach, Junge Welt, 31.05.2021
Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen; auchg wenn mir Vieles bekannt war, vertiefte sich ein wichtiger Abschnitt der Zeitgeschichte, der unser Leben mehr prägt und ohne unsere Mitbestimmung verändert, als uns in der Regel bewusst ist.
Roman Schweidlenka, Pappelblatt, April 2021
In seinen neuen Buch „Europa. Ein Nachruf“ zeichnet Historiker Hannes Hofbauer ein kritisches Bild von der Entstehungsgeschichte Europas und den Konstruktionsfehlern der Europäischen Union. „Spätestens der europaweite Umgang mit dem auf Sars-CoV-2 getauften Virus im Jahr 2020 hat gezeigt, dass der Unionsgedanke in der Krise zerschellt. Allen EU-Staaten gemeinsam war der Rückzug aufs Nationalstaatliche“, so Hofbauer. „Mit Ausnahme von Schweden brachte dies zugleich autoritär agierende Regime hervor, wie sie zuvor nicht für möglich gehalten wurden. Die Aufhebung der Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive, wie sie für die Brüsseler Union konstitutiv ist, zog nun auch in den einzelnen Mitgliedstaaten ein.“
https://www.pressetext.com/news/neuerscheinung-europa-ein-nachruf-.html
Hubert Thurnhofer, pressetext, 02.04.2021
Das letzte Kapitel mit der Überschrift „Brüssels Todesvirus“ geht auf den chaotischen Umgang der EU mit der Corona-Pandemie ein, wie es sich bei Redaktionsschluss des Buches im August 2020 dargestellt hat. Dieser Eindruck hat sich sicherlich in den letzten Monaten mit dem EU-Impfchaos noch verstänrkt und bestätigt die Bewertungen des Autors.
Karl-Heinz Peil, Friedensjournal 2/2021, März 2021
Hannes Hofbauer hat ein sehr interessantes Buch über Europa, bzw. die Europäische Union, geschrieben. Es gibt über weite Strecken ein historisch und politisch sehr aufschlussreiches kritisches Bild, das mit diskutablen persönlichen Bewertungen endet.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=68872
Christian Fischer, Nachdenkseiten, 17.01.2021
So erschütternd wie zunächst nur der Titel erscheint, sind die vom Autor akribisch zusammengetragenen Daten und Fakten zum ideologischen Konstrukt „Europa“ beziehungsweise der Europäischen Union. Im Vorwort heißt es: „Das europäische Einigungsprojekt war von Anfang an nicht als solidarisches und demokratisches gedacht, sondern folgte immer spezifischen wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen.“ Schon hier verweist Hannes Hofbauer auf die lange historische Ideengeschichte dieses Denkmodells, der er die ersten beiden Kapitel widmet. (…) Neben personellen und ideellen historischen Kontinuitäten beschreibt Hofbauer durch zahlreiche Beispiele die Arbeitsweise der Europäischen Union und ihrer Gremien. Typisch für alle Entscheidungen und Verfahren sei „die fehlende bzw. sehr nachrangige Behandlung sozialpolitischer Fragen“. Diese These erläutert der Autor sehr detailliert an Hand der Vorschriften zum Beitritt in die EU und der eingetretenen Folgen für die jeweiligen Länder durch die EU-Osterweiterung. Auch die akribisch erläuterten EuGH-Urteile belegen diese Einschätzung.
Viola Schubert-Lehnhardt, Das Blättchen, Dezember 2020
Mitten in der aktuellen schmerzenden, aufrüttelnden und ebenfalls Zuversicht gebenden Corona-Krise erhielt ich den Hinweis auf das neue Buch von Hannes Hofbauer: „Europa. Ein Nachruf“. Hannes Hofbauer, 1955 in Wien geboren, studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Er arbeitet als Publizist und Verleger. Sein Buch habe ich mit Dankbarkeit und Hochachtung gelesen. Im Rahmen einer ausführlichen Untersuchung [1] beleuchtet der Autor aus verschiedenen Blickwinkeln [2] die Entwicklungsphasen der „Europäischen Union“.
Afsane Bahar, Neue Rheinische Zeitung, 04.11.2020
In seinen neuen Buch “Europa. Ein Nachruf.” zeichnet Historiker Hannes Hofbauer ein kritisches Bild von der Entstehungsgeschichte Europas und den Konstruktionsfehlern der Europäischen Union. “Spätestens der europaweite Umgang mit dem auf Sars-CoV-2 getauften Virus im Jahr 2020 hat gezeigt, dass der Unionsgedanke in der Krise zerschellt. Allen EU-Staaten gemeinsam war der Rückzug aufs Nationalstaatliche”, so Hofbauer. “Mit Ausnahme von Schweden brachte dies zugleich autoritär agierende Regime hervor, wie sie zuvor nicht für möglich gehalten wurden. Die Aufhebung der Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive, wie sie für die Brüsseler Union konstitutiv ist, zog nun auch in den einzelnen Mitgliedstaaten ein.” (…) Es ist nicht Aufgabe eines Buches, das die Geschichte der Europäischen Union schreibt, ihre substanziellen Schwächen analysiert und die Macher und ihre Lobbyisten kritisiert, auch gleich eine genaue Karte mit Auswegen zu zeichnen. Doch der Autor macht zumindest Andeutungen, wie man “Europa ohne EU denken” sollte: “Solche Gedanken dürfen von Anfang an nicht mehr in der Dimension globaler Konkurrenzfähigkeit verhaftet bleiben, sondern müssen umgekehrt ein Konzept ökonomischer Subsidiarität entwickeln, … Zukünftige, neu-europäisch gedachte Rationalisierungen müssen sozialer, regionaler und ökologischer Nützlichkeit Vorrang vor Profitmaximierung und Konkurrenzfähigkeit einräumen.”
https://www.diebasis-partei.at/neuerscheinung-europa-ein-nachruf/
www.diebasis-partei.at
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