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ISBN: 978-3-85371-425-6. Kategorie: Politik und Ökonomie.Mies, Ullrich / Wernicke, Jens (Hg.): Fassadendemokratie und Tiefer Staat.
Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter
Promedia 2017. 272 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 19,90. ISBN: 978-3-85371-425-6.
E-Book: € 16,99. ISBN: 978-3-85371-855-1.
Mit Beiträgen von Jörg Becker, Daniele Ganser, Bernd Hamm, Hansgeorg Hermann, Hannes Hofbauer, Jochen Krautz, Mike Lofgren, Rainer Mausfeld, Hermann Ploppa, Jürgen Rose, Werner Rügemer, Rainer Rupp, Andreas Wehr, Wolf Wetzel und Ernst Wolff.
Immer sichtbarer wird für Beobachter des Zeitgeschehens die schleichende Transformation parlamentarischer Demokratien in Richtung autoritärer Systeme. Organisationen, die sich ausschließlich Kapitalinteressen verpflichtet fühlen, schaffen suprastaatliche Strukturen, die sich der demokratischen Kontrolle entziehen. Vom Volk gewählte politische Repräsentanten sehen sich zu Handlangern der ökonomisch Mächtigen degradiert, viele von ihnen vollziehen den Schulterschluss mit ihnen.
Politik im bürgerlichen Staat war zwar schon immer interessengeleitet, neu an der aktuellen Situation ist aber die Tatsache, dass sich die Einflussnahme der Global Player nicht mehr auf die Lobby – die Vorhalle – politischer Institutionen beschränkt, sondern dass Budget-, Finanz-, Sozial- und Umweltpolitik zunehmend auf Konzernrechnern konzipiert und dann nur mehr den einzelnen nationalen Parlamenten zum Absegnen vorgelegt werden.
„Das Ende der Demokratie … wie wir sie kennen“ übertitelte der 2015 verstorbene Soziologe Bernd Hamm seinen Beitrag und gab damit den Anstoß für dieses Buch. Die hier versammelten Autoren analysieren seinen Befund aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Gemeinsam teilen sie die Überzeugung, dass sich die liberalen Demokratien, wie sie sich seit dem Zweiten Weltkrieg herausgebildet haben, im Niedergang befinden. Ihr aktueller Status ist mit dem Begriff der „Fassadendemokratie“ passend beschrieben.
Während der aus immer weniger voneinander unterscheidbaren Parteien bestehende Parlamentarismus ein Schauspiel für die Öffentlichkeit abgibt, liegt die reale Macht dahinter im sogenannten „Tiefen Staat“. Dieser Tiefe Staat als Werkzeug der ökonomisch Mächtigen ist mit exekutiven und legislativen Diensten verflochten, deren Personal sich in transatlantischen Think-Tanks versammelt. Kapitalkräftige Medienkonzerne kommunizieren dort Beschlossenes als angeblich alternativlos. Wirtschaftliche und militärische Logik dominieren. Das Ende der Demokratie, wie wir sie kennen, scheint besiegelt.
Die Herausgeber
Ullrich Mies, geboren 1951, studierte Internationale Politik in Duisburg und Kingston/Jamaika und lebt als Unternehmer und Aktivist in den Niederlanden.
Jens Wernicke, geboren 1977, ist diplomierter Kulturwissenschaftler, arbeitet als Journalist u.a. für das Institut für Medienverantwortung und ist leitender Redakteur bei der Plattform „Rubikon“.
19,90 € / 16,99 €
Mies, Ullrich / Wernicke, Jens (Hg.): Fassadendemokratie und Tiefer Staat.
Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter
Promedia 2017. 272 S. 14,8 x 21. brosch.
… legen die beiden Herausgeber Ullrich Mies und Jens Wernicke mit „Fassadendemokratie und Tiefer Staat“ einen Sammelband vor, der mehr als ein Dutzend realistischer Linker versammelt. Ihr Anliegen ist die Demaskierung des „tiefen“ und „dunklen Staates“.
Benedikt Kaiser, Sezession, Oktober 2019
Das Buch bietet kompakte Analysen.
Gerold Ardegger, Gegenwart Nr. 1/2018, März 2018
Die Leistung des Sammelbandes liegt v.a. in dem Anstoß, die Terminologie und Zusammenhänge des „Tiefen Staates“ im deutschsprachigen Raum voranzutreiben. Kritische Demokratietheorie kann sich ggf. anhand dieser Terminologie daran versuchen, die Funktionsweisen der politischen Arena fernab der demokratischen Kontrolle und Legitimation zu beleuchten. Einen Anschluss an demokratietheoretische Debatten hätte sich das Buch erleichtert, wenn es die bereits vorliegenden Krisendiagnosen verarbeitet und diskutiert hätte.
Dominik Feldmann, Z-Zeitschrift für marxistische Erneuerung, 09.03.2018
In Zeiten der Neuauflage einer schwarzblauen Regierung von Kurz & Strache sollten politisch Interessierte dieses Buch für „Studienzwecke” genau lesen. „Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter” lautet der Untertitel. Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte wahrscheinlich die Vordenker des „Tiefen Staates” für seine „Maturantenarbeit” auserkoren. Der Promedia Verlag liefert quasi das komprimierte Nachschlagwerk über die brutale und demokratiefeindliche und gefährdende Machtausübung der kapitalistischen Gesellschaft.
Uhudla, Jänner 2018
Dieser Band ist heterogen. Dessen sind sich die Herausgeber erklärtermaßen bewusst. Jeder der teils recht provokativ geschriebenen Beiträge kann als Thesenpapier verstanden werden, das zu weiterer Forschung anregen will. Genau hier liegt der Wert dieses Bandes, der keine fertigen Antworten formuliert, sondern Gefahren aufzeigt, die nicht Fantasmen entspringen, sondern sich sehr real stellen, wenn über die Zukunft der parlamentarischen Demokratie, der Volkssouveränität und der Rechtsstaatlichkeit nachgedacht wird.
Werner Ruf, Welt Trends Nr. 135, Jänner 2018
Der österreichische ProMedia-Verlag hat mit seinem Sammelband „Fassadendemokratie und tiefer Staat“ ein Buch vorgelegt, der sich mit diesem Themenkomplex beschäftigt und dem Leser einen Überblick darüber verschafft, was die internationale Forschung bereits herausgearbeitet hat. In dem Sammelband schreiben zahlreiche bekannte und renommierte Wissenschaftler und Journalisten wie Rainer Mausfeld, Werner Rügemer, Ernst Wolff, Andreas Wehr und Daniele Ganser.Für die Beobachter des Zeitgeschehens wird immer offensichtlicher, dass sich unser parlamentarisches System verändert; dass der sogennante Finanzmarkt das Sagen hat, wird immer offensichtlicher. Und mit der Europäischen Union ist eine suprastaatliche Struktur entstanden, die sich der demokratischen Kontrolle weitgehend entzieht. „Das Ende der Demokratie … wie wir sie kennen“ übertitelte der Soziologe Bernd Hamm deshalb auch einen Beitrag, der den Anstoß zu dem Sammelband gab und der von den anderen Autoren aus verschiedenen Blickwinkeln näher beleuchtet wird.Mancher Leser wird bestrebt sein, diesem Buch das Etikett „Verschwörungstheorie“ anzuheften. Andere werden sich fragen, wie das alles möglich ist, obwohl doch bereits so vieles aufgearbeitet wurde. Außer den kapitalistischen Eliten, so die Antwort des Buches, ist nur der unwissende und unmündige Bürger ein guter Bürger.
kultur-cottbus.de, 27.12.2017
Für die Beobachter des Zeitgeschehens wird immer offensichtlicher, dass sich unser parlamentarisches System verändert; dass der sogennante Finanzmarkt das Sagen hat, wird immer offensichtlicher. Und mit der Europäischen Union ist eine suprastaatliche Struktur entstanden, die sich der demokratischen Kontrolle weitgehend entzieht. „Das Ende der Demokratie … wie wir sie kennen“ übertitelte der Soziologe Bernd Hamm deshalb auch einen Beitrag, der den Anstoß zu dem Sammelband gab und der von den anderen Autoren aus verschiedenen Blickwinkeln näher beleuchtet wird. Mancher Leser wird bestrebt sein, diesem Buch das Etikett „Verschwörungstheorie“ anzuheften. Andere werden sich fragen, wie das alles möglich ist, obwohl doch bereits so vieles aufgearbeitet wurde. Außer den kapitalistischen Eliten, so die Antwort des Buches, sei für die heute
Bernardo Cantz, Blicklicht, Dezember 2017
Wem das alles spanisch vorkommt, wer alles, was sich mit den Begriffen »Fassadendemokratie« und »tiefer Staat« verbindet für ausgedacht und verschwörungstheoretisch hält, dem sei die Lektüre dieses Buches wärmstens empfohlen. In ihm schildern und belegen in sauberer Darstellung ein starkes Dutzend teils namhafter Autoren u.a. die Phänomene des autoritären Kapitalismus und des Demokratieabbaues, die demokratiefreie Herrschaftsstruktur in der EU, die Wirkungsweise der internationalen Finanzordnung sowie die Hilfsdienste zahlreicher Medien.
Die Christengemeinschaft, November 2017
Konzerne konzipieren die Budget-, Finanz-, Sozial- und Umweltpolitik, die Parlamente stimmen den Gesetzesentwürfen brav zu. 15 Autoren beschreiben diese fatale Entwicklung aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
ÖkologiePolitik Nr. 175, Oktober 2017
Bücher wie „Fassadendemokratie oder Tiefer Staat“ von Ullrich Mies und Jens Wernicke sind hier ein Gegengift gegen die Lähmung, die die Herrschenden in unseren Gehirnen auslösen wollen.
https://kenfm.de/buchempfehlung-fassadendemokratie-und-tiefer-staat/
Bernhard Trautvetter, kenfm.de, 26.09.2017
Unter diesen Bedingungen der absoluten Herrschaft des Marktes – das verdeutlicht „Fassadendemokratie“ – bleibt das Menschliche, das friedliche Miteinander, immer mehr auf der Strecke. Und damit der Mut eines Neubeginns. Fragt niemand mehr – siehe die Wahlrunden – nach dem Warum und Wofür und Wohin? Sind Inhalte nicht mehr gefragt? Triumphieren Oberflächlichkeit, Belanglosigkeiten, substanzloses Gerede wie Freiheit, Demokratie, Verantwortung in der Welt übernehmen? Nach dem Lesen dieses so inhaltsreichen Buches werden hoffentlich mehr Lesern erkennen: Ohne Maskierungen hat das Kapital keine Chance. Es braucht die Täuschung, die Schminke. Doch man könne den Hintern schminken wie man will, es wird kein ordentliches Gesicht daraus, so zitiert Kurt Tucholsky in „Schloß Gripsholm“ seinen Freund Karlchen. http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=24156
Harry Popow, Neues Rheinische Zeitung, 19.09.2017
Die Entwicklungen hin zum „Tiefen (undemokratischen) Staat“ und die sich für die Zivilgesellschaften daraus ergebenden Veränderungen und Benachteiligungen brauchen den deutlichen Fingerzeig, wohl wissend, dass dabei auch einige Finger auf den Ankläger zurückverweisen. Wenn wir für das Lebensmodell Demokratie keinen Vorhang wollen, den die Autorinnen und Autoren als „Fassadendemokratie“ bezeichnen, müssen die Individuen und Gesellschaften aufgeklärt sein. Nicht mehr und nicht weniger kann diese Gewissheit Zielvorhaben des Buches sein!
https://www.socialnet.de/rezensionen/22898.php
Jos Schnurer, www.socialnet.de, 19.09.2017
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