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ISBN: 978-3-85371-444-7. Kategorie: Politik und Ökonomie.Wild, Petra: Lieblingsfeind Islam.
Historische, politische und sozialpsychologische Aspekte des antimuslimischen Rassismus
Promedia 2018. 272 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 22,00. ISBN: 978-3-85371-444-7.
E-Book: € 16,99. ISBN: 978-3-85371-867-4.
Seit Samuel Huntington 1993 den „Kampf der Kulturen“ ausrief, hat sich der antimuslimische Rassismus in Europa rasant ausgebreitet. Hier betrachtet man Muslime als Antithese zu den westlichen Werten, als schwer oder nicht integrierbar. Den Sicherheitsapparaten gelten sie als Risikogruppe.
Die Gewalt gegen Musliminnen und Muslime hat weltweit eine Dimension erreicht, die es rechtfertigt, von der größten rassistischen Massenmobilisierung seit dem Faschismus zu sprechen. Diese war nur möglich, weil der Islam neben dem Judentum eines der ältesten und wirkungsmächtigsten Feindbilder Europas ist. Seit jeher haben die Europäer ihre Identität in Abgrenzung gegen den Islam bestimmt. Europäer sein hieß schon im Mittelalter vor allem, kein Muslim zu sein. In der Rhetorik vom „christlich-jüdischen Abendland“ scheint diese alte Frontstellung wieder auf.
Die politischen und sozialpsychologischen Funktionen dieser spezifischen Form des kulturellen Rassismus sind vielfältig. Sie reichen von der ideologischen Absicherung der NATO-Kriegspolitik gegen die muslimische Welt über die Legitimierung der fortschreitenden autoritären Formierung der westlichen Staatsapparate bis hin zur Kanalisierung sozialer Unzufriedenheit durch die Feindbildkonstruktion. Rechtsradikalen dienen sie überdies zur Verstärkung ihres Einflusses und sich links gebenden Antideutschen zur Beförderung ihrer proisraelischen Agenda. Für viele verunsicherte Bürger im krisengeplagten Europa bildet der antimuslimische Rassismus ein Ventil, um ihrer diffusen Wut Luft zu machen.
Die Islamwissenschaftlerin Petra Wild untersucht, angelehnt an die Arbeiten von Edward Said und Theodor W. Adorno, die historischen, politischen und sozialpsychologischen Aspekte des antimuslimischen Rassismus.
Die Autorin
Petra Wild, geboren 1963 in Aarbergen/Hessen, studierte arabische Sprache und Islamwissenschaften in Jerusalem, Leipzig, Damaskus und Berlin. Sie arbeitet als freiberufliche Publizistin vor allem zur Palästina-Frage und zur Arabischen Revolution. Im Promedia Verlag sind von ihr bislang erschienen: „Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina“ (5. Auflage 2018) sowie „Die Krise des Zionismus und die Ein-Staat-Lösung“ (2015).
22,00 € / 16,99 €
Wild, Petra: Lieblingsfeind Islam.
Historische, politische und sozialpsychologische Aspekte des antimuslimischen Rassismus
Promedia 2018. 272 S. 14,8 x 21. brosch.
Es ist schon kurios, wie der Islam in Deutschland schrittweise zu einem Feindbild aufgebaut wurde, der z.B. auch den Kommunismus als Feindbild ablöste und religiöse wie unterschiedlich politische Bilder zusammenfassend zu einer neuen Pauschalreligion führte bzw. dazu einlud.
Lustblättchen Nr. 164/ August 2019, August 2019
Die Autorin Petra Wild liefert unter diesem Titel eine Kampfschrift gegen vor allem in Europa und Nordamerika verbreitetes rassistisches Gedankengut. Sie beschreibt ausführlich und kenntnisreich verschiedene Varianten und Verbreitungswege rassistischer Ideologie, benennt rassistische Verbrechen und kritisiert heftig den europäischen Kolonialismus und dessen Spätfolgen. Ihre Feststellung, der derzeitige antimuslimische Rassismus sei ein »Zivilisationsrassismus«, ist selbstverständlich zutreffend. Nur wenig von dem, was im Buch steht, ist fragwürdig oder ganz falsch. Aber es fehlt auch sehr viel.
https://www.jungewelt.de/artikel/348029.zivilisationsrassismus-der-liebste-feind.html
Gerd Bedszent, Junge Welt, 28.01.2019
Die Autorin liefert mit ihrem Buch eine Fülle von Fakten und Analysen dazu. Gelänge es, lokal und global die Überzeugung zu vermitteln – „Weder Europa noch die arabische Welt wären ohne die gemeinsame wechselvolle und oftmals konfliktreiche Geschichte heute das, was sie sind“ – würden viele Stolpersteine und Barrieren weggeräumt, die in den christlich-jüdisch und muslimisch geprägten Gesellschaften und Zivilisationen Hemmnisse, Missverständnisse und Aggressionen aufbauen. Das ruft nach Verständigung, Kooperation und Begegnung auf Augenhöhe, Hier, Heute und Morgen!
https://www.socialnet.de/rezensionen/25154.php
Jos Schnurer, socialnet.de, 15.12.2018
“Lieblingsfeind Islam” describes how fears of Sharia becoming institutionalised in Western Europe have spread like a wildfire. Wild speaks out against claims of the alleged brutality of male Muslims and high number of sexual offences. The book also investigates confessional conflicts of the era of colonisation and the role of women.
www.austrianculturechannel, 07.12.2018
Wenn ich «Islam» höre, tauchen bei mir Bilder und Informationen auf, gelegentlich auch Gesehenes oder Gehörtes darüber, seltener eigene Erfahrungen. Meist stammen diese Bilder aus den Medien, die bekanntlich nach der Regel «Bad news are good news» funktionieren. Also sind auch meine Bilder oft gefüllt mit Negativem. Wenn ich jedoch die Wahrheit darüber oder zumindest eine Annäherung suche und dafür das Buch «Lieblingsfeind Islam» von Petra Wild lese, werde ich fürs Erste in meinen Vorurteilen verunsichert, dann aber allmählich, von Seite zu Seite intensiver, in eine neue Sicht über den Islam eingeführt und allmählich versichert, mich auf dem rechten Weg zu befinden.
www.hanspeter.stalder.ch, 29.11.2018
Es gibt Bücher, die kommen spät, dennoch sind sie zum richtigen Zeitpunkt auf dem Markt. Ein Widerspruch? Keineswegs. Wenn man den äusserst umfangreichen und detaillierten Anmerkungsapparat in Betracht zieht, mit dem die Autorin Petra Wild jedes Kapitel ihres neuen Buches über den „Lieblingsfeind Islam“ ergänzt, dann kann man erahnen, mit welchem Wissens- und eigenen Erfahrungsschatz Petra Wild ihre These untermauert, wonach der Islam, so wie über ihn heutzutage diskutiert wird, für viele ein willkommener Ersatz sei für verlorene Feindbilder wie den Antikommunismus und den Antisemitismus (der zwar noch oder wieder überall virulent, aber glücklicherweise offiziell geächtet ist). Praktisch jede ihrer Thesen untermauert die Autorin mit Belegen über ihre Quellen – und diese Genauigkeit hat ihren Preis in der Zeit, die es wohl braucht, ein solches Werk zu schreiben. (…) Westliche Wertegemeinschaft, christlich-jüdisches Abendland – angesichts der von Petra Wild aufgetischten geballten Ladung an historischen Fakten schrumpfen diese von unseren Politikern in Talkshows oft als Versatzstücke gebrauchten und missbrauchten Begriffe auf Normalmass.
https://www.journal21.ch/lieblingsfeind-islam
Heiko Flottau, www.journal21.ch, 17.10.2018
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