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ISBN: 978-3-85371-408-9. Kategorie: Kultur und Gesellschaft.Stäuber, Peter: London.
Unterwegs in einer umkämpften Metropole
Promedia 2016. 208 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 19,90. ISBN: 978-3-85371-408-9.
E-Book: € 15,99. ISBN: 978-3-85371-836-0.
Londons Ruf könnte besser nicht sein – die britische Hauptstadt gilt als dynamisch, aufregend, pulsierend, als multikultureller Melting Pot und boomendes Geschäftszentrum, ein Magnet für Menschen aus aller Welt.
Doch die Stadt ist so ungleich wie kaum eine andere westliche Metropole. Millionen Menschen leben in Armut, die Obdachlosigkeit steigt seit Jahren und die Wohnungspreise sind so grotesk teuer, dass sich normal verdienende Menschen das Leben hier nicht leisten können. Immer mehr öffentlicher Raum wird privatisiert, sodass Kreativität und Unvorhersehbarkeit – Eigenschaften, die eine Stadt ausmachen – laufend schrumpfen.
Peter Stäuber, ein schweizerischer Journalist mit Wohnsitz in London, hat sich in die Straßen dieser Metropole aufgemacht, er hat beobachtet, wie sie sich verändert, was für Triebkräfte hinter den zerstörerischen Entwicklungen stecken, wer die federführenden Akteure sind – und wer sich gegen die Vermarktung der Stadt wehrt.
In Rundgängen durch die Quartiere Londons zeichnet Stäuber ein anderes, Besuchern oft verborgenes Porträt der britischen Hauptstadt und der Menschen, die hier leben. Die LeserInnen spazieren entlang einzelner Kapitel durch die City of London, Camden, Mayfair, East End und weitere Stadtteile. Dabei lernen sie Anwohner, Aktivisten, Immobilienmakler, Architekten, Obdachlose und Akademiker kennen; und sie finden heraus, wie der Kapitalismus eine Stadt verändert, was für Auswirkungen der Zufluss plutokratischen Geldes auf London hat und weshalb die Wohnungskrise immer schlimmer wird.
Von der City of London, dem mächtigsten internationalen Finanzzentrum, geht es zu Prime-Quartieren wie Mayfair, wo sich die Oligarchen dieser Welt eine Parallelgesellschaft aufbauen. Im Bezirk Tower Hamlets, im Osten der Stadt, stehen auf der einen Seite die gläsernen Hochhäuser von Canary Wharf, in denen Investmentbanker mit riesigen Geldsummen hantieren, auf der anderen Seite wächst die Hälfte der Kinder in Armut auf.
Die Londoner wehren sich gegen diese Entwicklungen, und die konsumorientierte Umformung der Stadt stößt auf heftigen Widerstand von Anwohnern, Wohnungsaktivisten und Anti-Gentrifizierungskampagnen. Im East End erlebt man das Widerständige einer Metropole, die wie kaum eine andere in Europa gesellschaftlich umkämpft ist.
Der Autor
Peter Stäuber, geboren 1982 in St. Gallen, studierte Anglistik und Geschichte in Zürich, Wien und Aberdeen. Seit 2010 lebt der dem Journalisten-Netzwerk „Weltreporter“ angehörende Schweizer in London und schreibt über britische Politik, Wirtschaft und Kultur. Er ist Korrespondent der Schweizer Wochenzeitung WOZ und arbeitet für verschiedene andere deutschsprachige Medien, darunter die TagesWoche, die Neue Zürcher Zeitung und der Freitag.
19,90 € / 15,99 €
Stäuber, Peter: London.
Unterwegs in einer umkämpften Metropole
Promedia 2016. 208 S. 14,8 x 21. brosch.
Stäuber verfolgt die ebenso simple wie berechtigte Frage, wer den Londonern „das Recht auf Stadt“ abspreche, wobei Stadt die klassische Mixtur aus Handel, Gewerbe und Wohnen in sozialer Mischung der Klassen und Schichten meint. (…) Doch wer steuert dagegen? Stäuber hat dem Phänomen exemplarisch die Stadtviertel zugeordnet, sich jeweils mit dort aktiven Protagonisten unterhalten und daraus eine gut lesbare Sozialreportage formuliert.
Harald Pilzer, ekz-Bibliotheksdienst, 17.04.2017
Der Schweizer Journalist Peter Stäuber hat sich auf den Weg durch seine Wahlheimat London gemacht, um die vielfältigen Veränderungen zu dokumentieren. Im Laufe ihrer Geschichte hat sich die Hauptstadt zwar immer im Wandel befunden, seit einigen Jahrzehnten aber nur noch zum Schlechteren, wie der auch für »nd« schreibende Journalist in seinem Buch »London – unterwegs in einer umkämpften Metropole« anhand mehrerer Stadtteile aufzeigt. Entstanden ist eine Mischung aus alternativem Reiseführer, Geschichtsbuch und städtebaulicher Einführung vor dem Hintergrund polit-ökonomischer Entwicklungen.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1044028.die-stadt-der-pops.html
Kurt Stenger, Neues Deutschland, 08.03.2017
Über den Kampf der kleinen Leute gegen Vertreibung als Folge der vom Neoliberalismus ausgelösten Gentrifizierung berichtet der Autor faktenreich im Kapitel über das East End, während er im letzten Beitrag die Verödung von Stadtteilen durch die Privatisierung von öffentlichen Räumen beklagt, die von einem oft brutalen Vorgehen gegen Obdachlose begleitet ist.
http://www.saiten.ch/teures-pflaster/
Richard Butz, Saiten, 07.03.2017
Das East End ist eines der Quartiere, die Peter Stäuber in seinen Streifzügen durch London durchwandert. „London – Unterwegs in einer umkämpften Metropole“ heisst das Buch des St. Galler Journalisten, der seit 2010 in London lebt … Wer es gelesen hat, wird mit viel offeneren Augen dorthin reisen.
Rolf App, St. Gallener Tagblatt, 07.03.2017
Reisende werfen gerne einen Blick auf die Kultur und traditionsreiche Geschichte der Stadt. Doch hinter den Kulissen gibt es eine ganz andere Seite. In London ist der Reichtum so ungleich verteilt wie nirgendwo sonst in Westeuropa.
Annemarie Herzog, Lebensart, Februar 2017
Peter Stäuber spaziert in seinem London-Buch durch die «umkämpfte Metropole» an der Themse und erzählt die Geschichte ihrer Stadtentwicklung. Er erzählt davon, dass er das Spezielle an London, das bisschen Undurchschaubare durch Gleichförmigkeit und Ordnung gefährdet sieht. Oder von Verdrängungsprozessen – nicht nur von den altbekannten der Armen durch die Reichen, sondern auch von denen der Aristokrat_innen durch die Neureichen: Im Nobelbezirk Mayfair seien durch das Finanzgebaren der Neureichen die Immobilienpreise so sehr gestiegen, dass die bemitleidenswerten Kinder der Altansässigen sich woanders um Häuser umschauen müssten; der Konflikt zwischen den feinen Alt- und den plumpen Neureichen sei nicht allein ökonomischer, sondern auch kultureller Natur: «Man ekelt sich vor dem Reichtum, der nicht subtil ist.» Peter Stäuber lebt selbst seit Jahren in London – mittlerweile in einer adretten Wohnung zu, Dank sei dem Landlord, stagnierender Miete (Mietobergrenzen gibt es in London nämlich keine). Sein Buch ist ein Cityguide, dessen Touren ausgehend von den Riots 2011 bis zum Brexit-Referendum 2016 die unsichtbare Geschichte des Londoner Immobilienmarkts erzählt. Well done!
http://www.augustin.or.at/zeitung/tun-und-lassen/bolschewismus-im-gemeindebau.html
Lisa Bolyos, Augustin, 14.02.2017
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