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ISBN: 978-3-85371-452-2 Kategorie: Politik und Ökonomie.Wagner, Frieder: Todesstaub – Made in USA.
Uranmunition verseucht die Welt
Promedia 2019. 232 S. 14,8 x 21. brosch.
€ 24,90. ISBN: 978-3-85371-452-2
Mit eingelegter Film-DVD „Deadly Dust – Todesstaub“!
Obwohl hochgiftig und radioaktiv strahlend, ist Uranmunition ein gängiger Bestandteil US-amerikanischer Kriegszüge. Seit dem Golfkrieg 1991 setzt die US-Armee unter stillschweigender Duldung der NATO-Verbündeten, also auch Deutschlands, urangehärtete Munition, Bomben und Granaten ein. Im Kosovo ebenso wie in Bosnien und Serbien, in Kuwait, Afghanistan, im Libanon, in Somalia, im Irak und in Syrien.
Hergestellt werden die Geschosse aus abgereichertem Uran 238, einem Abfallprodukt der Atomindustrie, das in der Produktion kaum Kosten verursacht. Im Englischen lautet die Bezeichnung Depleted Uranium (DU). Bei den Militärs ist DU dank seiner extrem hohen Dichte beliebt, aufgrund derer die Projektile durch Stahlbeton und die Wände von Panzern dringen können.
Wenn Urangeschosse ihr Ziel treffen, verbrennt das verwendete abgereicherte Uran zu winzigsten Partikeln. Dieser „Todesstaub“ kann eingeatmet in alle Organe gelangen, weil er 100 Mal kleiner ist als rote Blutkörperchen und so auch die Mutter-Kind-Schranke überwindet. Die Uranteilchen verseuchen im Irak und überall dort, wo diese Waffen bisher eingesetzt wurden, zudem den Boden, die Luft und das Wasser. Sie verursachen Krebs. Viele Generationen werden über Jahrhunderte geschädigt, weil sich ihr genetischer Code verändert.
Der Dokumentarfilmer und Autor Frieder Wagner hat in den Kinderkrankenhäusern des Irak Bilder des Schreckens gesehen und aufgenommen. In seinen Filmen „Deadly Dust – Todesstaub“ (2007) und „Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra“ (2003) berichtet er über die Vertuschungsstrategie der Militärs, der Industrie und von Regierungen, aber auch jener der Medien und der Politik. Seine jahrelange Beschäftigung mit dem Thema führte ihn zu den verseuchten Kriegsschauplätzen, wo er gemeinsam mit dem deutschen Arzt Siegwart-Horst Günther (1925–2015) wichtige Fakten zutage förderte, die nun erstmals in Buchform erscheinen. Darin sind auch Aufzeichnungen über die fatalen Folgen des Auslandseinsatzes von deutschen Bundeswehrsoldaten enthalten.
Der Autor
Frieder Wagner, geboren 1942, ist deutscher Journalist und Filmemacher. Für seine Fernseharbeiten wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Seit 1982 stellt er in Personalunion als Autor, Kameramann und Regisseur eigene Fernsehdokumentationen für ARD und ZDF her. Seine für die WDR-Reihe „Die Story“ gedrehte Dokumentation „Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra“ über die Folgen des Einsatzes der Uranmunition erhielt 2004 den Europäischen Fernsehpreis.
24,90 €
Wagner, Frieder: Todesstaub – Made in USA.
Uranmunition verseucht die Welt
Promedia 2019. 232 S. 14,8 x 21. brosch.
Das Buch, erschienen bei Promedia Wien, kommt zur rechten Zeit: da sind zum einen die aktuellen Bemühungen eines Teams um den serbischen Rechtsanwalt Sdran Aleksic, den Opfern der NATO-Bombardierung mit Uranmunition Hilfe zukommen zu lassen (erwähnt auf S. 16). Zum anderen ist es Zeit, einmal die Geschichte der politischen und medialen Behandlung des Themas (speziell) in Deutschland aufzuarbeiten. Dafür ist keiner besser geeignet als Frieder Wagner. Sein Verdienst ist es, die Thematik Uranwaffen einem breiten Publikum in diesem Land bekannt gemacht zu haben. So erwähnt er mehr als 340 Veranstaltungen – Filmvorführungen mit Diskussionen – durch die über 30.000 Schüler und Erwachsene erreicht worden sind (S. 126).
Sehr kritisch und detailreich schildert Wagner den Umgang mit seiner Arbeit seitens der Politik und der Medienverantwortlichen. Spannend liest sich etwa „Wie im Deutschlandfunk ein Beitrag von mir verhindert wurde“ (S. 103 ff.), wo er 15 Einwände und seine Antworten darauf darstellt. Zu Recht kritisiert er die seit Dezember 2014 von Deutschland in der UN-Generalversammlung praktizierte Stimmenthaltung zur Uranmunitionsresolution (S. 23). Immerhin gab es 2008 und 2010 noch Gesprächsrunden zur Thematik, an denen auch ich für die ICBUW teilgenommen habe (vgl. S. 136 ff.).
https://www.icbuw.eu/frieder-wagner-todesstaub-2019-ein-wichtiges-buch-zum-thema-uranmunition/
Manfred Mohr, www.icbuw.de, 18.11.2019
Frieder Wagner wurde zweimal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, für seine Dokumentation »Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra« erhielt er 2004 den Europäischen Fernsehpreis. Sein Buch »Todesstaub« ist ein zeitgeschichtliches Dokument, dem große Aufmerksamkeit gewünscht sei. Umso mehr, als die US-Armee weiter Uranmunition einsetzt, so 2017 im Osten Syriens. Dem Wiener Verlag ist zu danken, dieses wichtige Buch verlegt und ihm zudem eine Film-CD beigelegt zu haben. Das Buch sollte Pflichtlektüre sein für Politiker, Journalisten und natürlich alle Friedensaktivisten.
Karin Leukefeld, Neues Deutschland, 15.10.2019
Das Buch von Frieder Wagner beinhaltet eine reichhaltige Beweis- und Faktensammlung, die jedem die Augen öffnet. Es leistet einen enorm wichtigen Beitrag zur Aufklärung über die Gefahren der radioaktiven Munition. Das Schweigen über das «Tabu-Thema Uran-Munition» muss endlich ein Ende haben. Das Thema geht uns alle an, denn es geht um die Zukunft unserer Kinder und unserer Erde. Das Buch rüttelt auf und macht betroffen, es muss eine weite Verbreitung finden, um von den Regierungen der Welt ein Verbot des Einsatzes von Uran-Waffen zu fordern.
Gabriella Hunzinger, Zeit-Fragen, 09.04.2019
Es ist dem deutschen Filmemacher und Journalisten Frieder Wagner zu verdanken, dass das Thema jetzt doch endlich wieder auf den Tisch kommt. Er hat seine Recherchen und Reiseberichte in die kriegsgeschädigten Gebiete in ein Buch gebracht, das eben im proMedia-Verlag erschienen ist: «Todesstaub – made in USA».
https://www.infosperber.ch/Artikel/Politik/Abgereichertes-Uran-Uranmunition-NATO-Todesstaub-Krebs
Christian Müller, www.infosperber.ch, 09.03.2019
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