Wikipedia bezeichnet eine literarische Groteske „als beabsichtigten Verstoß gegen künstlerische Normen“, dieser Verstoß ist dem Autor sehr gelungen.

Gerald Netzl, Bücherschau, März 2021

Peter Veran – von Hause aus Jurist und Historiker, er ist Autor mehrerer historischer Sachbücher – liefert in Gestalt von Dollfuss ein entlarvendes Psychogramm im Grunde konservativer Politiker mit ihrem Hang zu autoritären Lösungen. Der Austrofaschismus bedurfte eben keines Straßenterrors, um die traditionellen Parteien von der Macht zu vertreiben – er entwickelte sich im Rahmen des ganz normalen Politikbetriebes. Österreich war damals kein Einzelfall: Nicht wenige der später von Hitler und Mussolini besetzten Staaten waren keineswegs demokratische Musterländer, sondern diktatorisch regiert worden. Der Konflikt zwischen Dollfuß bzw. seinem Nachfolger Kurt Schuschnigg und der Nazipartei war mehr taktischer Natur. Der im Jahre 1938 von Hitler militärisch erzwungene »Anschluss« Österreichs an Deutschland wurde von einem Großteil der Bevölkerung des Alpenstaates bejubelt; der Anteil gebürtiger Österreicher in der Funktionärsriege des gewaltsam vergrößerten Deutschen Reiches war überproportional hoch. Verans Buch liefert nicht nur zahlreiche wenig bekannte Einzelheiten aus diesem Abschnitt der Geschichte Österreichs. Mit seiner gekonnten Schilderung der grausamen Komik einer zutiefst bürgerlichen Faschisierung hat der Autor auch ein bemerkenswertes Stück antifaschistischer Literatur vorgelegt.

Gerd Bedszent, Junge Welt, 17.06.2020

Soviel sei verraten: Zum Prozessende war Schluss mit lustig.

Ilse Amenitsch, Radio Steiermark, 15.03.2020

Veran wendet unter stetem Zugfriff auf Anzenbergers Hintergrundwissen die Strategie eines Karikaturisten an, nämlich Verzerrung möglichst bis zur Kenntlichkeit. „Populismus völlig unnötig – den haben wir ausschließlich in der Demokratie zu deren Ausschaltung bebraucht“, lautet etwa eine der Aussagen (von Engelbert Dollfuß), die aus dem Auferstandenen hervorsprudelne, wenn er sich wortreich erklärt.

Obersteirische Rundschau, 12.03.2020

Dieses Buch sollte in den Kreisen der ausgeirdeten Seelen gelesen werden und in den Salons, wo die sowwohl im guten wie im schlechten unsterblichen Seelen die Ewigkeit verbringen (Kann man die Ewigkeit eigentlich verbringen? Bedeutet Zeit verbringen nicht auch eine Endlichkeit dieser Zeit? Was hat eine endliche Zeit mit der Ewigkeit gemein?) Wenn aber dort in den Salons Kurt Tucholsky mit Erich Kästner über das Buch plaudert und beide grinsen sich einen, bis Kästner laut lacht, so dass George Bernhard Shaw stirnrunzelnd rüberkommt, dann ist es auch hier unten das richtige Buch zur Zeit.

Hannes Nagel, Redaktion „Das Flugblatt“ und Musenverlag, 06.03.2020

Anzenbergers literarisches Pseudonym ist Peter Veran. Als Jurist und Historiker verfasste der Leiter der Rechtsabteilung der steirischen AK zahlreiche Abhandlungen zur Geschichte von Nationalsozialismus und Austrofaschismus, insbesondere auch zur Aufarbeitung des Widerstandes gegen das NS-Regime in der Steiermark. Schon oft hielt der Chef des Bundes Sozialdemokratischer Feiheitskämpfer Reden am 12. Februar, diesmal lässt er reden, Dollfuß eben. „Frei von der Leber weg, so wie die Menschen damals gedacht haben: autoritär, abwertend, ausgrenzend, am Machterhalt orientiert“.

Claudia Gigler, Kleine Zeitung, 02.12.2019
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