Im hier vorgelegte Buch setzt sich der Autor zum einen mit der These bzw. dem Streit um die Einzigartigkeit des Holocaust auseinander, zum anderen mit einem „Katechismus“ der Gedenkkultur in Deutschland.

Linkes Blatt für Halle, November 2022

Der Wandel in der Haltung Israels zum Holocaust kam mit dem Eichmann-Prozess 1961. Von da an sei das Gedenken vom Staat politisiert und für dessen Interessen genutzt worden, was der Autor als »Zionisierung des Holocaust« bezeichnet – an sich keine neue Einsicht, aber es ist dennoch nicht verkehrt, sie zu wiederholen, denn oft wird dies bewusst verschwiegen. Anschließend widmet sich der Autor der Frage nach der Einzigartigkeit des Holocaust und zieht dabei Autoren wie Peter Novick, Norman Finkelstein oder Shlomo Sand heran. Er gibt einen Überblick über die deutschen Debatten zur Erinnerungskultur und widmet sich dabei auch dem Unterschied zum Gedenken an den ersten deutschen Genozid im 20. Jahrhundert im heutigen Namibia.

https://www.jungewelt.de/artikel/437756.geschichtspolitik-vom-staat-politisiert.html

Dieter Reinisch, Junge Welt, 31.10.2022

Die Unterdrückung der Palästinenser durch den israelischen Kolonialstaat, die seit Monaten wieder zahlreiche Opfer und Tote fordert, seine anhaltende Unterstützung durch Bundesregierung, EU und ”westliche Welt” und ihre buchstäblich blinde Ergebenheit gegenüber der israelischen Regierungsposition noch vor den zum x-ten Male wiederholten Wahlen in diesem Land zählt mit zu den schlimmsten weltpolitischen Skandalen unserer Zeit. Umso wichtiger sind Positionierungen und Publikationen, die sich dagegenstemmen, die jeweiligen Interessen offenlegen, Verantwortlichkeiten benennen und für einen völkerrechtskonformen und moralisch haltbaren Ausweg plädieren. Das neue Buch von Arn Strohmeyer ist wieder einmal ein hervorragender Beitrag in dieser Auseinandersetzung. Im Rahmen seiner umfangreichen Veröffentlichungen zum Thema Israel, Palästina und der diesbezüglichen Auseinandersetzungen in Deutschland.

https://www.palaestina-portal.eu/

Hermann Dierkes, www.palaestina-portal.eu, 26.10.2022

Der von Arn Strohmeyer anhand der Thesen von A. Dirk Moses diskursiv abgehandelte „Katechismus der Deutschen“ umfaßt mehrere Beobachtungen, die eingehender betrachtet werden; und dies ist auch der Hauptteil des Buches. Dazu gehört die Fest­stellung, Anti­semitismus werde als etwas sehr Deutsches betrachtet. Nun ist Anti­semitismus ein eher gesamt­europäisches Phänomen, der in seiner christlichen wie modern-biologischen Fassung immer wieder mörderisch wirkte. Dies geschah schon im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, aber findet sich auch in den Pogromen in Polen und Rußland im 19. und beginnenden 20. Jahr­hundert; oder bei den Banden des ukrainischen National­helden Stepan Bandera. (…)

Zwangsläufig kommt Arn Strohmeyer zu kontrovers bis ablehnend behandelten Positionen wie die, Israel sei einer Siedler­kolonie und ein Apartheid­staat. Die Aussage, Israel sei eine Siedler­kolonie (oder aus einer solchen entstanden) oder gar ein Apartheid­staat, trifft das Establishment der deutsch-israelischen Verbunden­heit jedoch an einer verwundbaren Stelle. Denn das erstere ist historisch richtig hergeleitet und das zweite eine Frage der Betrachtungs­weise. Ich ziehe es vor, die süd­afrikanische Apartheid, den israelischen Umgang mit Arabern und Palästi­nenserinnen und die bis heute (informell) anhaltende Segregation in den USA als drei Nuancen derselben rassistischen Politik zu betrachten. Wer glaubt, Israel sei keine rassistische Gesellschaft, braucht nur zu einem Fußball­spiel von Beitar Jerusalem zu gehen, wenn die als arabisch konnotierte Mannschaft von Bnei Sachnin zu Gast ist; und das ist nur ein Beispiel populärer „Folklore“ unter vielen, die bis in höchste Regierungs­kreise reicht.

https://www.walterkuhl.de/rezensionen/201_strohmeyer_falsche_loyalitaeten.htm

Walter Kuhl, www.walterkuhl.de, 10.10.2022

Der Titel beschreibt das Problem. Wie kann man loyal mit einem Staat sein, der weder davor zurückschreckt, Land und ein Volk seit mehr als 74 Jahren zu besetzen und ethnisch zu reinigen, sowie Kinder zu ermorden?  Die deutsche Erinnerungskultur ist so scheinheilig wie die gesamte deutsche Politik.  Jede Erinnerung, die nicht auch Palästina und Israel und dessen Gründung und die Nakba, sowie die Verbindung zum Holocaust einschließt ist unvollständig. Arn Stromeyer bietet mit seinem Buch  einen weiteren Diskussionspunkt zu diesem Thema.

Evelyn Hecht-Galinski, sicht-vom-blauen.de, 10.01.2022
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