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ISBN: 978-3-85371-440-9 Kategorie: Edition Kritische Forschung.Zgonjanin, Andrej: Der Umgang mit Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien 1991–1999
Promedia 2018. 256 S. 13,5 x 21. brosch.
€ 25,00. ISBN: 978-3-85371-440-9
Edition Kritische Forschung
Andrej Zgonjanin beschäftigt sich in seiner Arbeit mit der Verantwortung für Kriegsverbrechen im jugoslawischen Bürgerkrieg und der strafrechtlichen Verfolgung.
Die Reaktionen der Generäle auf Kriegsverbrechen stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen, da sie zunächst mit den Taten ihrer unterstellten Soldaten konfrontiert waren. Gegenstand der Untersuchung sind Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Vukovar, in der Krajina und im Kosovo, mithin in erster Linie Verbrechen der serbisch-jugoslawischen und der kroatischen Seite. Die Verfolgung von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht hing stark von der politischen Bereitschaft dazu ab. Der politische Wille war jedoch nahezu inexistent, um Straftaten juristisch zu ahnden. Untätigkeit gegenüber Kriegsverbrechen, so Zgonjanin, ist ein Zugeständnis an die eigenen Soldaten, Morde, Plünderungen und Brandstiftungen zu verüben. Deswegen ist die strafrechtliche Verfolgung von Kriegsverbrechen von Bedeutung, um die eigenen Militärangehörigen abzuschrecken.
Die wichtigste Quellenbasis des Buches bilden die Gerichtsprozesse, Urteile und Archivdokumente des Internationalen Strafgerichtshofes für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag (ICTY). Aus den Gerichtsprozessen vor dem ICTY haben sich große Bestände mit tausenden Dokumenten, Befehlen und Berichten angesammelt, die eine Basis für die Erforschung der post-jugoslawischen Kriege darstellen und bislang kaum ausgewertet sind.
Der Autor
Andrej Zgonjanin, geboren 1982 in Zürich, studierte Geschichte und Wirtschaftswissenschaften. Sein Forschungsinteresse gilt militärgeschichtlichen Themen.
25,00 €
Zgonjanin, Andrej: Der Umgang mit Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien 1991–1999
Promedia 2018. 256 S. 13,5 x 21. brosch.
Die Untersuchung widmet sich in erster Linie dem Verhalten höherer Befehlshaber, insbesondere der Generalität, in Konfrontation mit Kriegsverbrechen an verschiedenen Schauplätzen der postjugoslawischen Kämpfe. (…) Im Kontext der behandelten Verbrechenskomplexe und ihrer juristischen Aufarbeitung macht der Verfasser auf behauptete Mängel aufmerksam, die sowohl die Institution des ICTY an sich als auch dessen konkrete Rechtsanwendung betreffen. Seine Ausführungen legen berechtigte Zweifel an der Unvoreingenommenheit des ICTY und seiner Rechtsprechung nahe. Der finanziellen Abhängigkeit des Tribunals überwiegend von NATO-Staaten sei es geschuldet, dass nur Personen jugoslawischer Nationalität, aber niemals Vertreter der Kriegspartei NATO angeklagt worden seien. (…) Dem Plädoyer für die konkrete Ermittlung und Feststellung persönlicher Schuld kann der Rezensent aus grundsätzlichen Erwägungen beitreten, wohingegen ihn – ohne dass der Begriff der Siegerjustiz irgendwo genannt würde – manche der gegen die Arbeit des ICTY vorgebrachten Argumente an die fundamentalen Vorwürfe erinnern, die einst von Kritikern gegen das Nürnberger Internationale Militärtribunal (IMT) ins Treffen geführt worden sind (Zweifel an der Unparteilichkeit der Richter, alliierte Verbrechen bleiben außen vor, Konstituierung von Kollektivschuld mittels der Etablierung von Organisationsverbrechen usw.).
www.koeblergerhard.de/ZIER-HP/ZIER-HP-09-2019/ZgonjaninAndrej_DerUmgangmitKriegsverbrechen.htm
www.koeblergerhard.de, 11.03.2019
Der Historiker Andrej Zgonjanin wirft dem UN-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien Voreingenommenheit vor. Nicht nur deshalb ist sein Buch über den Kosovo-Krieg lesenswert.
https://einspruch.faz.net/einspruch-magazin/2019-02-06/f7af78c9af933ba904c8892c5bee55e2/?GEPC=s5
Peter Beck, FAZ-Einspruch, 06.02.2019
Das Buch ist – ohne Frage – keine leichte Kost. Das gilt nicht nur für den Gegenstand der Untersuchung, sondern auch für die Darbietung der Informationen. Wer aber Interesse für die jüngere Geschichte zeigt, wird in dem Buch viele wertvolle Informationen finden.
www.kultur-cottbus.de, November 2018
Andrej Zgonjanin (…) hat nun den frühen Versuch einer zeitsgeschichtlichen Bewertung des Haager Gerichts vorgelegt: Wie fundiert waren dessen Urteile, wie gut Richter udn Ankläger mit der Materie vertraut? Zgonjanin analysiert dazu minutiös einige besonders wichtige Entscheidungen des Tribunals und geht auf historische und militärische Hintergründe der jugoslawischen Zerfallskriege ein. (…) Zgonjanin, der mit einigen seiner Thesen auf Widerspruch stoßen dürfte, hat einen interessanten Anfang gemacht.
Michael Martens, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 00.00.0000
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