Product Information
ISBN: 978-3-85371-278-8 Kategorie: Edition Linke Klassiker.Ebbinghaus, Angelika (Hg.): Die 68er.
Schlüsseltexte der globalen Revolte
Promedia 2008. 224 S. 21 x 15. brosch.
€ 14,90. ISBN: 978-3-85371-278-8
Mit Texten u.a. von Lin Biao (1965), Régis Debray (1967), Rudi Dutschke (1967), Frantz Fanon (1963), Andre Gunder Frank (1966), Hans-Jürgen Krahl (1966), Ho Chi Minh (1965), Ernesto "Che" Guevera (1967), Herbert Marcuse (1967), Karol Modzelewski (1967), Antonio Negri 1967), Helke Sanders (1967) und Ota Šik (1968).
Die politischen und sozialen Protestbewegungen der "68er" entstanden weltweit lange vor dem Jahr 1968 und ebbten erst Ende der 1970er Jahre ab. Sie waren ein internationales Phänomen und reichten von den antikolonialen Befreiungsbewegungen der drei Kontinente über die Sozialbewegungen der Schwellenländer bis in die Metropolen des kapitalistischen Weltsystems. Das Jahr 1968 war zudem auch für die Länder des Staatssozialismus folgenreich. "1968" stellt eine Chiffre dar. Die Sozialbewegungen wurden vor allem von Jugendlichen, Studierenden, Intellektuellen und Künstlern, aber auch von Arbeitern - wie in Frankreich, Brasilien und Italien - getragen und zeichneten sich durch antiautoritäre Mentalität, Kultur und Lebensweise aus. Der Protest gegen den Vietnamkrieg sowie die Auflehnung gegen Rassismus, gesellschaftliche Ungleichheit und autoritäre bzw. bürokratische Strukturen waren gemeinsame Anliegen. Der Wunsch nach einer besseren Welt verband diese Bewegungen über Länder und Kontinente hinweg. Die Parole "Ich nehme meine Wünsche für die Wirklichkeit, denn ich glaube an die Wirklichkeit meiner Wünsche" an den Wänden der Sorbonne und die Forderung italienischer Arbeiter zehn Jahre später, "Wir wollen alles!", markieren die Utopien und Hoffnungen dieser langen Revolte. Die Texte, die hier vorgestellt werden, haben das globale "1968" geistig vorbereitet und beeinflusst. Die Auswahl beschränkt sich auf die Zeit bis 1968. (Die 1970er Jahre sind einem weiteren Band vorbehalten.) Neben politisch-programmatischen Texten finden sich theoretische Beiträge, die weltweit gelesen wurden, aber auch Flugblätter und Songs, die das Lebensgefühl dieser Jahre wiedergeben. 40 Jahre nach der "globalen Revolte" liegt damit eine besondere Art von leicht zugänglichem Reader vor, in dem Originaltexte von der Herausgeberin Angelika Ebbinghaus kommentiert und in ihren politischen und historischen Kontext gestellt werden. Ein Glossar und eine Literaturliste geben all jenen Tipps und Anregungen, die sich mit dem Thema "Das globale 1968" weiter beschäftigen wollen.
Die Herausgeberin
Angelika Ebbinghaus, Jahrgang 1945, ist Historikerin und Psychologische Psychotherapeutin. Vorsitzende der "Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts" und langjährige Mitherausgeberin der Zeitschrift "1999" / "Sozial.Geschichte".
14,90 €
Ebbinghaus, Angelika (Hg.): Die 68er.
Schlüsseltexte der globalen Revolte
Promedia 2008. 224 S. 21 x 15. brosch.
Für alle, die sich gerne mit Originaldokumenten auseinandersetzen und sich selbst ein Bild vom Phänomen 1968 machen möchten, stellt dieses Buch eine spannende Lektüre dar.
Andrea Urthaler, aep Informationen, Juni 2019
„Die Welt“ am 3. Mai 2008: „Wer sich ein eigenständiges Bild über die 68er verschaffen möchte, greife zu den hier versammelten Schlüsseltexten. Staunen, Wundern, Erschrecken als Begleitumstände tragen zum Erkennsisgewinn bei.“
Stefan Bollinger in „Das Argument“ Nr. 285/2010: „Der Blick auf das Jahr 1968 ist komplexer als gemeinhin üblich. Es wird deutlich, dass es ein globales Ereignis war, eine ‚Weltrevolution‘ (Wallerstein), die westliche wie östliche Gesellschaften mit dem Anspruch auf soziale Emanzipation und Demokratisierung erschütterte. Die Textauswahl macht deutlich, wie trügerisch es ist, ’68‘ auf eine kurze Zeitspanne Ausgang der 1960er Jahre zu reduzieren.“
Die „Basler Zeitung/ baz.kulturmagazin“ am 30. Juni 2008: „Das augezeichnet dokumentierende Buch beschreibt die Revolte von 1968 im Weltmasstab – endlich einmal nicht einseitig aus französischer oder deutscher Perspektive. Und lässt einen sich darüber wundern, dass damals die Welt nicht in Brand geraten ist.“
Die Zeitschrift „Malmö„ Nr. 42 am 29. August 2008: „Die Lektüren (von u.a. Fanon, Enlai, Castro, Modzelewski, King, Meinhof, Dutschke, Negri) sind erfreulich unprätentiös durch die Herausgeberin eingeleitet sowie durch eine Übersicht (von M. Henninger) über die „StudentInnenunruhen, ArbeiterInnenkämpfe und antikolonialen Bewegungen der 1960er Jahre“ und ein aufschlussreiches Quellenverzeichnis abgerundet.“
Bernd Hüttner auf der Webseite der Rosa Luxemburg Stiftung am 9. Mai 2008: „Das Buch ist ein in erster Linie sehr preiswerter Überblick mit vielen historischen Dokumenten. Ob einem die dort versammelten Texte heute politisch noch etwas sagen, hängt sicher von den Interessen und dem Standpunkt der LeserInnen ab.“
Bernd Hüttner in der Zeitschrift „Contraste“ in der Ausgabe Juli/ August 2008: „Das Buch ist in erster Linie ein sehr preiswerter Überblick mit vielen historischen Dokumenten. Ob einem die dort versammelten Texte heute politisch noch etwas sagen, hängt sicher von den Interessenten und dem Standpunkt der LeserInnen ab.“
Das Basler „baz kultur magazin“ am 30.6.2008: „1968 begann 13 Jahre früher. Dies legt jedenfalls das Bändchen, das mit dem Titel ‚Die 68er – Schlüsseltexte der globalen Revolte‘ aus gegebenen Anslass in Wien erschienen ist, nahe. (…) Es ist eine harte Absage an Europa und an die Kolonisation.“
Peter Autengruber in der „Bücherschau“ Nr. 179 – 2/2008: „Der Wert der Edition besteht vor allem darin, zum Teil schwer zugängliche Originaltexte in einem leicht lesbaren Reader zusammengetragen zu haben. Ein sehr empfehlenswertes Buch.“
Jürgen Weber auf der Internetplattform „www.buchkritik.at“ am 1. Mai 1968: „Ein Dank an die Herausgeber, all diese Texte in einem Band zugänglich gemacht zu haben und sie zusätzlich noch mit wertvollen Ergänzungen (Vorwort und Übersicht) ergänzt zu haben. Einfacher kann man es den ganzen 68er Epigonen wirklich nicht machen.“
Die österreichische Nachrichtenagentur „APA“ am 8. April 2008: „Ein willkommener Überblick über die Ereignisse (im Gegensatz zur Textsammlung kommt hier auch Österreich vor) findet sich im Anhang des ‚leichten Readers‘.“
Rudolf Sievers im Wiener „Standard“ am 5. April 2008: „Hier sind – neben einer sehr verdienstvollen Übersicht über die Lage in den einzelnen Ländern im Zeitraum zwischen 1960 und den frühen Siebzigerjahren – zahlreiche einzeln schwer auffindbare Klassiker der Agitation und der Argumentation aus den Sechzigerjahren nachgedruckt, aus denen sehr deutlich wird, warum zum Beispiel der amerikanische Sozialhistoriker Immanuel Wallerstein von einer Revolution im Weltsystem sprechen kann.“
Matthias Becker in der „Jungen Welt“ am 19. März 2008: „Ebbinghaus‘ ‚Die 68er‘ überschreitet den verengten nationalen Horizont. Ihr geht es nicht um das neurotisch immer neu konstruierte deutsche Familiendrama, sondern um ‚die sozialen und politischen Massenbewegungen‘ in den Zentren und der Peripherie des Weltsystems.“
Jürgen Reents in „Neues Deutschland“ am 10. April 2008: „Angelika Ebbinghaus hat sich die geistige Nahrung der globalen Revolte vorgenommen und daraus Leseproben zusammengestellt: Schlüsseltexte von Frantz Fanon, Patrice Lumumba, Ho Chi Minh, Che Guevara, Karol Modzelewski, Ota Sik, Malcom X, Herbert Marcuse, Ulrike Meinhof, Antonio Negri u.a. Sie belegen (…), dass die Jugendrevolte eine ‚plurale Einheit‘ war, lange bevor das Attribut ‚global‘ Mode wurde.“
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