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ISBN: 978-3-85371-232-0 Kategorie: Edition Linke Klassiker.Keller, Fritz / Kraft, Stefan (Hg.): Rosa Luxemburg.
Denken und Leben einer internationalen Revolutionärin
Promedia 2005. 176 S. 21 x 15. brosch.
€ 14,90. ISBN: 978-3-85371-232-0
Die Herausgeber zitieren in ihrem Vorwort einen Bericht der Polizeidirektion München aus dem Jahr 1913: "Die Rosalie Luxemburg spielt in der sozialdemokratischen Bewegung eine große Rolle und gehört zur radikalen Richtung. Im Besitz einer ungewöhnlichen Bildung entfaltet sie für ihre politische Anschauung auf schriftstellerischem Gebiet sowie als Versammlungsrednerin eine äußerst rege Tätigkeit und hetzt dabei in fanatischer Weise zur Propaganda der Tat auf, das heißt zum Umsturz der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung auf revolutionärem Weg unter Anwendung der schlimmsten Mittel." Rosa Luxemburg galt der herrschenden Klasse Deutschlands als so gefährlich, dass sie im Jänner 1919 auf Befehl des SPD-Ministers Gustav Noske gemeinsam mit ihrem Kampfgefährten Karl Liebknecht in Berlin ermordet wurde.
Luxemburgs Leben war eine ständige Auseinandersetzung, nicht nur mit den kapitalistischen Kräften, sondern auch mit der eigenen Bewegung. Als fünftes Kind eines jüdischen Holzhändlers 1871 in Polen geboren, begann sie schon im Alter von 22 Jahren mit der Herausgabe einer revolutionären Zeitschrift. Sie polemisierte gegen den Nationalismus der polnischen Sozialdemokratie, die für eine Unabhängigkeit des Landes von Russland eintrat und geriet so in späterer Folge auch mit Lenin und seinem Modell des Selbstbestimmungsrechts der Nationen in Konflikt. 1898 nahm sie die deutsche Staatsbürgerschaft an und engagierte sich im linken Flügel der SPD. Die Zustimmung der deutschen Sozialdemokratie zum Ersten Weltkrieg fand in ihr eine vehemente Gegnerin. Sie verließ die Partei und gründete am 1. Januar 1916 zusammen mit Karl Liebknecht den Spartakusbund als Vorläufer der KPD. Die Regierung des Deutschen Reichs unter Kaiser Wilhelm II. ließ sie wenig später einsperren. Während dieser Zeit im Gefängnis schrieb sie einige ihrer wichtigsten Artikel, unter anderem über die bevorstehende Russische Revolution. Ihre Ermordung im Zuge der Novemberrevolution versetzte der gerade entstandenen kommunistischen Bewegung Deutschlands einen schweren Schlag: Eine großartige Rednerin und Organisatorin war den Freikorps-Schergen zum Opfer gefallen, eine kritische und weitsichtige Theoretikerin der Arbeiterklasse.
Luxemburgs Werk, das in diesem Buch ausführlich wiedergegeben wird, umfasst Bestandsaufnahmen des sozialen Elends in ihrer Heimat Polen ebenso wie erstmals ins revolutionäre Bewusstsein gedrungene Gedanken zur Frauenemanzipation sowie eine intensive Beschäftigung mit den Rechten des Individuums - besonders bekannt wurde ihre Schrift zur "Freiheit der Andersdenkenden" über die Russische Revolution. Zur Frage der Organisation der Arbeiterklasse äußerte sie konträre Ansichten zum Leninschen Modell der Bolschewiki.
Die Herausgeber
Fritz Keller, Jahrgang 1950, ist Historiker und Lebensmittelpolizist. Er lebt in Wien. Seine Publikationen konzentrieren sich insbesondere auf die Geschichte der Arbeiterbewegung, unter anderem schrieb er das Buch "Wien, Mai 1968 - eine heiße Viertelstunde" und arbeitete in der Österreichischen Historikerkommission mit.
Stefan Kraft, Jahrgang 1975, ist Verleger und Publizist in Wien.
14,90 €
Keller, Fritz / Kraft, Stefan (Hg.): Rosa Luxemburg.
Denken und Leben einer internationalen Revolutionärin
Promedia 2005. 176 S. 21 x 15. brosch.
Frigga Haug in der Zeitschrift „Das Argument“ Nr. 270/2007: „Leitlinie für die Herausgabe war Luxemburgs Stellung in der Arbeiterbewegung. (…) Viele Texte, die ein Bekanntwerden verdienen, sind aufgenommen. Leider fehlt der wichtige Essay zu Marx ebenso wie die programmatischen und bis heute aktuellen Gründungstexte. Gleichwohl ist dies ein nützliches Buch, das es verdient, in Bildungsstätten, Schulen und Gewerkschaften als Arbeits- und Diskussionsmaterial verbreitet zu werden. Vielleicht hilft es, dass auch aus den Briefen einiges aufgenommen ist – Liebesbriefe wie auch ganz wenige Briefe aus dem Gefängnis, die theoretisch ebenso wie literarisch haltbar sind.“
Hermann Dworczak in der „Sozialistischen Zeitung“ vom Januar 2006: „Wer Bausteine für einen Marxismus des 21. Jahrhunderts sucht, wird sie in den Schriften Rosa Luxemburgs finden.“
Theodor Bergmann in den „Mitteilungen des Freundeskreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ Nr. 33, Berlin 3/2008: „Die beiden Herausgeber vermitteln in einem fünfzehnseitigen Vorwort ein knappes Lebensbild Rosa Lxemburgs. Sie skizzieren dokumentarisch auch jene Sozialpatrioten, die politisch für ihren Mord verantwortlich waren und über ihn frohlockten, vergessen dabei nicht die enge Kooperation der SPD-Führung mit Militär und Justiz.“
Hugo Pepper in der „Bücherschau“ Nr. 168/ 2005: „Eine geraffte Textauswahl in 14 Kurzkapitel führt nicht nur in einen weit ausholenden Gedankenflug ein, sondern überrascht vor allem durch die über die Zeiten hin markante Perspektive und Aktualität.“
Die Zeitschrift „Freidenkerin“ in ihrer Ausgabe 2/05: „Fritz Keller und Stefan Kraft haben in der Reihe ?Linke Klassiker‘ bei Promedia nun einen schlanken Luxemburg-Reader herausgebracht, der dennoch alle Aspekte des Denkens Rosa Luxemburgs anhand von Originaltexten vorstellt. Wer Rosa Luxemburgs Leben und Werk bisher noch nicht gekannt hat oder neue Anregungen zur Auffrischung seines Wissens sucht, kann nun auf ein preiswertes und solides Buch zurückgreifen, dem wir weite Verbreitung wünschen!“
„Die Presse“ am 9. Juli 2005: „Ihr Platz in der Welt war der einzig anständige, nämlich der zwischen allen Stühlen. Fritz Keller und Stefan Kraft bringen als Verlockung zu vertiefender Lektüre (…) stichwortartig Originaltexte der Frau, die mit ihrem Satz ?Freiheit ist immer die der Andersdenkenden‘ auch so manchem politischen Gegner Achtung abrang.“
Karin Oberaigner in den „AEP-Informationen“, Heft 2/2005: „Generell ist das Buch (…) sehr gut zu lesen und besonders die Textauswahl nach Themenbereichen bietet einen schnellen Überblick darüber, womit sich Rosa Luxemburg besonders beschäftigt hat.“
Die Zeitschrift „Vorwärts“ am 20. März 2005: „Fritz Keller und Stefan Kraft haben nun einen schlanken Luxemburg-Reader herausgebracht, der alle Aspekte des Denkens Luxemburgs anhand von Originaltexten vorstellt. Wer Rosa Luxemburgs Leben und Werk bisher noch nicht gekannt hat oder neue Anregungen sucht, kann nun damit auf ein preiswertes und solides Buch zurückgreifen.“
Das Wochenmagazin „SPÖ Aktuell“ am 1. April 2005: „Ihr Werk (wird hier) ausführlich wiedergegeben und sachkundig kommentiert.“
Medienschau
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