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ISBN: 978-3-85371-505-5. Kategorie: Politik und Ökonomie.Komlosy, Andrea: Zeitenwende.
Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft
Promedia 2022. 288 S. 14,8 x 21. geb.
Print: € 23,00. ISBN: 978-3-85371-505-5.
E-Book: € 19,99. ISBN: 978-3-85371-901-5.
Die Autorin Andrea Komlosy präsentiert ihr Buch in diesem Gespräch mit Hannes Hofbauer und der Historikerin Tove Soiland.
Wir befinden uns im Übergang vom industriellen zum kybernetischen Zeitalter. Die Wirtschaftshistorikerin Andrea Komlosy wirft dazu einen Blick zurück, um die Corona-Krise als dynamisierendes Element der Zeitenwende verständlich zu machen. Komlosy ordnet Zyklen der Konjunktur und der globalen Hegemonie sowie Epochen der Menschheitsgeschichte historischen Einschnitten zu – vom Jagen und Sammeln über die Agrarrevolution und die Industriegesellschaft bis zum aktuellen Umbruch, der ins kybernetische Zeitalter führt. Dieser Übergang korrespondiert mit einem neuen Wachstumszyklus der Ökonomie, die durch Digitalisierung, Robotik und Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine geprägt ist. Pharma, Biotech und Nanotechnologie stellen die Leitbranchen des Übergangs dar. Gleichzeitig erleben wir die Erosion der westlichen Vorherrschaft und verstärkte geopolitische Rivalität um die hegemoniale Nachfolge.
Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0, New Green Deal, Great Reset und die Messung aller Körperregungen und Gedanken beruhen auf Big Data.
Mit den Corona-Gesetzen wurden Home Office und Online-Handel zur Grundlage des Überlebens. Sie dienten der Verhaltenseinübung in neue Kulturtechniken. Medizinische Überwachung, Bewegungskontrolle und biopolitische Konditionierung verwandeln den Körper in ein Interventionsfeld für Datenextraktion, Optimierung und Kontrolle.
Covid-19 wird an Schrecken verlieren. Die Akzeptanz von Verdatung und Tracking ist jedoch Bestandteil des Alltags geworden. Schließungen und Absonderungen können jederzeit reaktiviert werden, wenn dieser Trend keine antisystemische Gegenbewegung zu entfachen vermag. Eine solche muss Lebensqualität statt Komplexität zum Ziel erheben sowie Selbstbestimmung und demokratische Kontrolle der zukünftigen Entwicklung einfordern.
Die Autorin
Andrea Komlosy, geboren 1957 in Wien, arbeitet als Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien. Zuletzt sind von ihr im Promedia Verlag erschienen: „Arbeit. Eine globalhistorische Perspektive“ sowie „Grenzen. Räumliche und soziale Trennlinien im Zeitenlauf“.
23,00 € / 19,99 €
Komlosy, Andrea: Zeitenwende.
Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft
Promedia 2022. 288 S. 14,8 x 21. geb.
Das Buch spannt einen großen historischen und theoretischen Bogen. Obwohl der Fokus auf ökonomischen und technologischen Entwicklungen und Zwängen liegt, verzichtet Komlosy auf deterministische Setzungen und ökonomistische Verkürzungen. Immer wieder öffnet sie den Blick für politische und ethische Fragen. (…) Über eine polit-ökonomische Einordnung der Pandemie hinaus bietet das Buch theoretische Konzepte und Impulse für eine Kritik der politischen Ökonomie im kybernetischen Zeitalter. (Ausgabe 342/2023)
Das Argument, Dezember 2023
Brandaktuell im Kontext der nun (jedenfalls im Großteil der Welt) abflauenden Corona-Pandemie legt Andrea Komlosy einen auf der Identifikation von historischen Trends beruhenden Ausblick auf unsere mögliche Zukunft vor. Grundthese der Autorin ist, dass die – von ihr sehr kritisch beurteilten – Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie als Katalysator fungierten, der einem bereits bestehenden weltsystemischen Transformationsprozess weitere Schubkraft verschaffte. Der erste Teil des Buches analysiert diese Transformation in Form von drei historischen Zyklen; der zweite Teil zeigt, wie die Corona-Ereignisse zur Beschleunigung dieser zyklischen Dynamiken beigetragen haben.
Zeitschrift für Weltgeschichte, 20.11.2023
Mit ihrer Analyse unterscheidet sich Komlosy von anderen linken Positionen zur Pandemie. Weder stilisiert sie die Pandemie zu einer Art Naturkatastrophe, vor der uns Vater Staat mit einer umfangreichen »Ausgaben- und Finanzpolitik in keynesianischer Tradition« retten soll, noch schließt sie sich den Crash-Propheten an, die einen baldigen Zusammenbruch der kapitalistischen Ökonomie erwarten. Komlosy beharrt auf der kybernetischen Erneuerung des Kapitalismus – mit offenem Ausgang, obgleich sie warnt, dass dieser Kapitalismus aller Voraussicht nach mit »den Werten der bürgerlichen Freiheit und der bürgerlichen Demokratie« brechen wird. Denkbar sei eine Entwicklung »in Richtung eines autoritären Staatskapitalismus«: An die Stelle demokratischer Aushandlungsprozesse könnte eine technokratische, durch digitale Überwachung abgesicherte Regierungsform treten.
Lena Böllinger, Neues Deutschland, 25.07.2023
Die „schöne neue Welt“, die sich uns so eröffnet hat und in der wir alle weiterexistieren sollen, zeichnet sich zudem durch einen geopolitischen Umbruch aus, der das Ende der unipolaren Welt oder aber einen Atomkrieg herbeiführen wird. Um sich in dieser Welt zu orientieren, ist ein kühl geschriebenes und um Objektivität – wenn auch durchaus mit marxistischem Hintergrund – bemühtes Buchwie „Zeitenwende“ unerlässlich, schon deshalb, weil es alles schlägt, was der gelenkte Mainstream so hervorbringt, und die aktuellen Zustände in ein ganz neues Licht rückt.
Nexus Magazin, 31.05.2023
Sind KI und Roboterautomation nur Beispiele für viele Bereiche, in denen mit neuen Technologien die Grundlage für einen Aufschwung gelegt wird? Was bedeutet das für Wirtschaft und Gesellschaft? Droht wie in der Vergangenheit eine Krise im Übergang. Dazu im Gespräch Dr. Andrea Komlosy, die kürzlich emeritierte Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien.
https://think-beyondtheobvious.com/das-naechste-grosse-ding/
Daniel Stelter, think-beyondtheobvious.com, 29.05.2023
Die besondere Leistung der Arbeit von Andrea Komlosy besteht darin, die Corona-Pandemie mit ihren Folgen in eine Analyse historischer kapitalistischer Transformationen einzubetten und damit den Blickwinkel über die bestehende – auch kritische – Literatur hinaus deutlich zu erweitern. Dass sie zu keinem abschließenden Ergebnis kommt, ist angesichts der umkämpften und damit noch offenen Situation verständlich. Ihre auf umfangreiche Recherchen gestützte Argumentation pointiert aktuelle Tendenzen sehr stark, ist aber auf jeden Fall plausibel und damit eine gute Grundlage für die politisch-theoretische Diskussion sowie notwendige weitere Untersuchungen.
http://wp.links-netz.de/?p=598
Joachim Hirsch, links-netz.de, 05.05.2023
Komlosy beschreibt nämlich sehr ausführlich und anhand von zahlreichen Quellen die ökonomischen Veränderungen, die durch das Corona-Moment ausgelöst wurden. Eine solche Untersuchung hat es bisher noch nicht gegeben. Sie kann auch dann zum Verständnis des Great Reset beitragen, wenn man die optimistischen Zukunftsvorstellungen der Autorin nicht zu teilen vermag.
Jan Müller, Magma – Magazin der Masse, 30.03.2023
Die Autorin veranschaulicht nicht nur den Umbau der Wirtschaftsstrukturen im Übergang vom industriellen zum kybernetischen Kapitalismus, sondern betrachtet auch, wie sich neue Verhaltens- und Konsumformen herausbilden. Ihre Ausführungen gleichen einer Tour de Force, einem Parforceritt durch sämtliche Aspekte der zukünftigen Gesellschaft, in der Komlosy zufolge sechs Bereichen eine Leitfunktion zukommen werde: den Kognitiven Systemen, dem Medizinsektor, dem additiven Druckverfahren, der Nanotechnologie, der Biotechnologie sowie der Informations- und Kommunikationstechnologie. (…) Zugleich lenkt die Monographie die Aufmerksamkeit auf Tendenzen, die möglicherweise weitaus missliebigere Lebensbedingungen zeitigen könnten als die Corona-Politik. Ob es tatsächlich dazu kommt, wird die Zukunft zeigen. Mit Komlosys Buch kann man sich zumindest gut darauf vorbereiten.https://apolut.net/sachbuch-zeitenwende-wie-corona-die-kybernetische-revolution-beschleunigt-hat/
Eugen Zentner, apolut.de, 20.03.2023
Als „Leitsektoren“ des sich etablierenden kybernetischen Kapitalismus beschreibt Komlosy (ab S. 125) den medizinischen Bereich, Bio- und Nanotechnologie, Big Data und künstliche Intelligenz. Der Mensch wird zum „Trans“-Menschen, Humanismus zum Transhumanismus.
Pappelblatt, März 2023
Komlosys Stärke ist die Analyse im zweiten Teils des Buches, in der sie die Grundzüge des „kybernetischen Kapitalismus“ herausarbeitet. Seine „Technologie beruht auf digitaler Steuerung, Roboterisierung sowie neuen Verfahren zur Entwicklung neuartigern Materialien und Materialeigenschaften. Dabei ändert sich die Kommunikation zwischen Menschen sowie zwischen Mensch und Maschine, wobei die Koordination der Prozesse zunehmend von Algorithmen bewerkstelligt wird.“ (119) Die Daten werden zu dem neuen, unverzichtbaren und ver- fügbar zu haltendem Rohstoff.
Stefan Bollinger, Z-Zeitschrift für marxistische, März 2023
In der Kybernetik, die in Komlosy‘s neuem Buch „Zeitenwende“ eine zentrale Rolle spielt, geht es grundsätzlich um sich selbst steuernde Prozesse. Der historische Begriff, den sie verwendet, bezieht sich vor allem auf die Auswirkung der Computerisierung auf solche Steuerungsprozesse und der Abnahme von Eingriffsmöglichkeiten durch menschliche Kontrolle.
Das Gespräch mit der Autorin ist über die Plattform „Idealism Prevails“ einsehbar: https://www.idealismprevails.at/zeitenwende-andrea-komlosy/
Michael Winkler, „Reiner Wein“, 08.02.2023
Der umfangreiche zweite Teil ist der Corona-Pandemie und ihren Begleiterscheinungen gewidmet. Corona wird als Katalysator, Schubkraft oder Beschleuniger bezeichnet, ein Gelegenheitsfenster, das sich im historischen Verlauf nur in Zeiten großer politischer Umbrüche und/oder systemischer Transformationsprozesse öffnet. Zu den Boom-Branchen im Corona-Lockdown zählten Medizinprodukte, Schutzkleidung, Masken, Impfstoffe und Tests. Auch andere Produkte und Dienstleistungen erfuhren im Lockdown einen Schub, wie Online-Kommunikation, Online-Handel oder Online-Dienstleistungen. Die Menschen machten den Sprung in eine Welt, die sie bisher nicht kannten.
Austria-Forum, 07.02.2023
Komlosys Buch zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch Medien und Autorinnen heranzieht, die vorschnell in die Ecke der „Querdenkerei“ abgelegt wurden. Gegen solche Etikettierungen wehrt sie sich zurecht. Für sie geht es um Argumente statt um Ausgrenzung von Positionen, was in Zeiten in denen nicht selten zwischen Fake-News und vom herrschenden Narrativ abweichenden Positionen nicht mehr unterschieden wird, auf jeden Fall der verbreiteten Diskussionsunfähigkeit nicht nur Linken zuwiderläuft. Das bedeutet aber auch, dass man die von Komlosy gesammelten Argumente prüfen sollte. Da kann man sagen, dass die Pandemie und die Folgen seit 2020 nur in einer Welt passieren konnten, in der eben Kybernetik und digitale Technologien eine entscheidende Rolle spielen. Dafür liefert das Buch viele Beispiele.
https://www.telepolis.de/features/Was-bleibt-von-Pandemie-und-Lockdowns-7485832.html
Peter Nowak, Telepolis, 06.02.2023
Die Autorin führt gut les- und nachvollziehbar in Geschichte und Gegenwart des Kapitalismus ein. Auf der Basis des Wissens um die großen Zeitläufe ist es ihr dann auch möglich, die Rolle von Corona näher zu bestimmen und Szenarien zu beschreiben, die auf uns zukommen. Dabei negiert sie nicht die Rolle von einzelnen Personen und Institutionen, ordnet sie aber ein. Damit wird deren Handeln logisch und konsequent.
https://www.hintergrund.de/feuilleton/literatur/die-zeitenwende-des-kapitalismus/
Helge Buttkereit, Hintergrund, 19.01.2023
Immer wieder kommen konjunkturelle Zyklen an ihr Ende, erklärt Komlosy. Dann muss etwas Neues kommen, selbst wenn noch nicht klar ist, was das sein könnte. Komlosy bezieht sich auf den österreichischen Ökonomen Joseph Schumpeter, der von „schöpferischer Zerstörung“ spricht. Eines seiner Hauptwerke heißt „Konjunkturzyklen“, dort bezieht Schumpeter sich auf die „langen Wellen der Konjunktur“ des russischen Wirtschaftswissenschaftlers Nicolai Kondratieff. Nach Kondratieff kann man seit dem 18. Jahrhundert fünf große Zyklen ausmachen, zu denen jeweils Leitsektoren und -technologien gehören wie Stahl und Eisenbahn oder Petrochemie und Automobil. Komlosy vertritt – wie andere Forscher – die These, dass wir gerade den Beginn eines sechsten Zyklus erleben. Doch was bedeutet das? Komlosy erklärt, dass das Zeitalter sich selbst regulierender Systeme angebrochen ist, das kybernetische Zeitalter, das ab 2030 im Westen etabliert sein wird. In China verfolgt man das gleiche Projekt. Um die Steuerung zu perfektionieren, braucht man Daten. Um Daten zu bekommen, muss man auf die
15.01.23, 16:04Krise des Westens: Der „sechste Zyklus“ hat bereits begonnen – WELTSeite 3 von 4https://www.welt.de/kultur/plus243193687/Krise-des-Westens-Der-sechste-Zyklus-hat-bereits-begonnen.htmlKörper zugreifen. Digital, smart und grün sind die Stichworte dieses Wandels. Der erneuerte digitaleKapitalismus wird als „grüne Alternative“ beworben.
Jakob Hayner, Die Welt, 15.01.2023
(Komlosys) Ansatz ist ein strukturgeschichtlicher. Denn weder, so schreibt sie, sei in den vergangenen Jahren im Umgang mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine alles durcheinander geraten, noch einfach ein vorgefaßter Plan der wirtschaftlichen Eliten in die politische Tat umgesetzt worden. Vielmehr gelte es, das Jetzt in langfristige Trends und Zyklen einzuordnen. Es geht um die Rahmenbedindungen sozialen und politischen Handelns in Anlehnung an Karl Marx‘ Aussage, daß die Menschen ihre eigene Geschichte machen, aber nicht aus freien Stücken, sondern innerhalb vorgefundener und überlieferter Umstände.
https://www.walterkuhl.de/rezensionen/203_komlosy_zeitenwende.htm
Walter Kuhl, walterkuhl.de, 13.01.2023
Andrea Komlosy ist mit ihrem Buch eine bemerkens- und lesenswerte Analyse der Gegenwart gelungen, der allerdings angesichts des in den MANBRIC-Technologien sich äußernden Drangs nach einer grenzenlosen Optimierung des Menschen etwas Gewichtiges fehlt: der moralisch-politische Stachel der Empörung darüber, daß der technische Fortschritt, wenn er kapitalistisch-bürgerlich daherkommt, das Ziel zunichte zu machen droht …
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28419
Michael Wolf, Neue Rheinische Zeitung, 12.01.2023
Endlich! Nach fast drei Jahren Corona-Panik und wirtschaftlichen Krisen erscheint aus dem Bereich der universitären Forschung eine während langer Zeit vermisste wissenschaftliche Studie, die fundamentale Zusammenhänge aufzeigt. Demnach bestehen Verbindungen zwischen den genannten Problemlagen, welche – nach den Vorbereitungen seit 2014 – im Jahr 2022 durch den Stellvertreterkrieg in der Ukraine um eine zusätzliche Dimension erweitert wurden. (…) Und endlich eine wissenschaftliche Analyse, die jenen Schleier lüftet, den die Mainstream-Medien leichtfertig als Verschwörungstheorie abtun!
https://neue-debatte.com/2022/12/28/zeitenwende/
Rudolph Bauer, neue-debatte.com, 28.12.2022
In den letzten beiden Jahren konnte man beobachten, dass die Linke zur Überwindung ihrer gesellschaftlichen Ohnmacht zu erstaunlichen Bündnissen fähig ist. Ohne zu zögern, hakte sie sich bei Kapital und Staat unter, marschierte in verblüffender Einigkeit mit ihren einstigen Erzgegnern durch die Pandemie. (…) Hätte die Linke noch einen Begriff vom Kapitalismus, wäre ihr wohl aufgegangen, dass eine solche Krisenpolitik kaum dem Schutz der Gesundheit diente, sondern in erster Linie der kapitalistischen Erneuerung. Um das zu verstehen, muss man die ökonomische Dimension der Pandemie begreifen. Das ist nicht leicht. Der Wirtschafts- und Sozialhistorikerin Andrea Komlosy gelingt es in ihrem Buch Zeitenwende. Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft auf beeindruckende Weise. (…) Aus Sicht von Andrea Komlosy wird die digitalisierte, datengetriebene Gesundheitswirtschaft die wichtigste Wachstumsbranche des kybernetischen Kapitalismus sein.
Lena Böllinger, Freitag, 27.12.2022
Dass Andrea Komlosy zu den kritischen Geistern der Universität Wien gehört, war bekannt. Sie organisierte im Herbstsemester 2021 eine Ringvorlesung, die einen kritischen Blick auf die Lockdown-Politik entwickeln sollte. Verschiedene Studentengruppen versuchten die Vorlesung zu verhindern. Immerhin traten Personen wie Andreas Sönnichsen auf, die schon 2020 ein Ende aller „Covid-Maßnahmen“ gefordert hatten. Doch dieses Kapitel ist Geschichte. Jetzt hat Komlosy mit „Zeitenwende“ ein neues Werk vorgelegt, das versucht, die letzten beiden Jahre in ein umfassendes wirtschaftshistorisches Bild einzupflegen.
https://tkp.at/2022/12/09/corona-und-die-epochale-zeitenwende/
Thomas Oysmüller, tkp.at, 09.12.2022
Die linke österreichische Wirtschaftshistorikerin Andrea Komlosy beschreibt in ihrem neuen Buch « Zeitenwende – Corona, Big Data und die kybernetische Zukunft» den Übergang in eine neue Welt, in welcher der Mensch durch künstliche Intelligenz zum unsterblichen Wesen vervollkommnet werden soll.
https://zeitpunkt.ch/die-kybernetische-revolution-beschleunigt-durch-corona
Zeitpunkt, 17.11.2022
Die an der Universität in Wien Wirtschafts- und Sozialgeschichte lehrende Wissenschaftlerin Andrea Komlosy hat 2014 auf die Ambivalenz des Arbeitsbegriffs hingewiesen (Arbeit. Eine globalhistorische Perspektive. 13. bis 21. Jahrhundert, www.socialnet.de/rezensionen/17372.php). Mit dem Buch „Zeitenwende“ setzt sie sich pointiert und umfassend mit den gesellschaftlichen Wirkungen auseinander, wie sie als Herausforderungen durch die vielfältigen globalen Krisensituationen nicht selten existentiell für den menschlichen Umgang mit sich und der Umwelt deutlich werden. Sie konzentriert sich dabei auf die Effekte, die durch die Corona-Pandemien entstanden sind: Lockdown, Home Office, Beziehungs- und Kontaktkontrollen, Hegemonie- und Autonomieprobleme.
https://www.socialnet.de/rezensionen/29637.php
Jos Schnurer, socialnet.de, 03.11.2022
Corona-Bücher haben Konjunktur. Es geht um das Versagen hier und dort (vgl. Christ 2022, Guérot 2022, Klöckner 2021), um das, was gesagt, getan und unterlassen wurde (vgl. Kaltwasser 2022), oder zunächst auch einfach nur um Selbstdokumentation und Selbstbestätigung. (…) Andrea Komlosy hat einen Gegenentwurf geschrieben. In Kurzform: weg von den Akteuren, hin zu den „Umständen“ (S. 7). Weg von der Idee einer planenden Intelligenz, die über Geld (etwa: Bill Gates), Netzwerke (Klaus Schwab und sein WEF) oder beides weltweit generalstabsmäßig ein Szenario umsetzt, das in Think Tanks entwickelt, in Planspielen verfeinert und von willfährigen Helfern mitgetragen wurde, hin zu den großen Linien der Menschheitsentwicklung. Corona wird bei Andrea Komlosy zu einem historischen Moment, der die kybernetische Revolution beschleunigt und auch dem Letzten klargemacht hat, dass der Kapitalismus gerade seine neoliberale Phase überwindet und zur Wiederauferstehung im neuen Gewand schreitet. (…) Das Buch von Andrea Komlosy darf in keiner Corona-Bibliothek fehlen.
https://www.freie-medienakademie.de/medien-plus/6
Michael Meyen, freie-medienakademie.de, 15.10.2022
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