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ISBN: 978-3-85371-479-9 Kategorie: Österreich.Hautmann, Hans: Die österreichische Revolution.
Schriften zur Arbeiterbewegung 1917 bis 1920
Promedia 2020. 256 S. 14,8 x 21. brosch.
€ 22,00. ISBN: 978-3-85371-479-9
Mit Vorworten von Claudia Kuretsidis-Haider und Manfred Mugrauer
Hans Hautmann war einer der profiliertesten Historiker der österreichischen Arbeiterbewegung. Zu seinen Forschungsfeldern zählte die Rätebewegung und der revolutionäre Flügel des Proletariats, allen voran die Kommunistische Partei Österreichs. Mit seinem 1987 erschienenen Opus magnum über die „Geschichte der Rätebewegung in Österreich 1918–1924“ wurde Hautmann auch international bekannt.
Der vorliegende Band versammelt Hautmanns Schriften über die revolutionären Bestrebungen in der Arbeiterschaft gegen Ende des Ersten Weltkriegs und zu Beginn der Ersten Republik – eine Phase, die er als „österreichische Revolution“ charakterisiert. Hautmann entwickelt damit einen von Otto Bauer geprägten Begriff weiter, der sich auf das Andauern einer revolutionären Situation in Österreich von der Jahreswende 1916/17 bis in den Herbst 1920 bezieht. Innerhalb dieses Zeitraums gab es vier Höhepunkte: das Frühjahr 1917 (Gründung von Fabriksausschüssen), den Jänner 1918 (große Streikbewegung), den November 1918 (Republikgründung) und das Frühjahr 1919 (Rätebewegungen).
In der österreichischen Revolution erkennt Hautmann eine progressive Tradition, die aufzeigt, was unter bestimmten Voraussetzungen möglich und erreichbar ist, wenn sich die arbeitenden Menschen der Tugenden des Kampfes besinnen. Die revolutionären Veränderungen der Jahre 1917 bis 1920 bieten demnach auch heute ein Objekt der Identifikation für all jene, die eine wirkliche soziale und nicht bloß eine geheuchelte parlamentarische Demokratie anstreben. Emanzipation vom Obrigkeitsdenken und gesellschaftlicher Fortschritt, wie sie die österreichische Revolution prägten, können auch in Zeiten von Sozialabbau und Neoliberalismus Leit- und Vorbilder von gesellschaftspolitischem Handeln sein.
Der Autor
Hans Hautmann, geboren 1943 in Wien, war Professor am Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte der Johannes-Kepler-Universität Linz und langjähriger Präsident der Alfred-Klahr-Gesellschaft. Zahlreiche Publikationen zum Ersten Weltkrieg, zur Geschichte der österreichischen und internationalen ArbeiterInnenbewegung, zur Theoriegeschichte des Sozialismus (Rätebewegung und Rätetheorie, Revolutionsgeschichte und Revolutionstheorie) und zur Justizgeschichte sowie allgemein zur österreichischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Er starb 2018 in Wien.
22,00 €
Hautmann, Hans: Die österreichische Revolution.
Schriften zur Arbeiterbewegung 1917 bis 1920
Promedia 2020. 256 S. 14,8 x 21. brosch.
Hautmann kann wohl als eine Art Haushistoriker der KPÖ gelten. Von der Gründung 1993 bis 2005 ist er Präsident der Alfred-Klahr-Gesellschaft, die das Archiv und die Bibliothek der KPÖ als nationales Kulturgut sichert, verwaltet und wissenschaftlich zu erschließen sucht. Nicht zuletzt war der im Juli 2018 verstorbene Historiker auch lange Jahre im Vorstand der ITH («Linzer Konferenz») engagiert.
Bernd Hüttner, Rosa Luxemburg Stiftung, 21.03.2021
Alle, denen an radikalen Alternativen gelegen ist – für die Zukunft, aber mittels gut bedachter Vergangenheit –, sollten ihren Hautmann gelesen haben. Dieser Band bietet hierfür einen denkbar probaten Einstieg. (Ausgabe 3/2021)
David Mayer, Tagebuch, März 2021
Die Aufsatzsammlung eignet sich als Einstieg für diejenigen, die sich vertiefend mit der Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts beschäftigen wollen.
Ulrich Schneider, Marxistische Blätter 1/ 2021, Jänner 2021
Es sind Texte über die Entstehung der ArbeiterInnen- und Rätebewegungen, von Klassenkämpfen, den Auswirkungen der Oktoberrevolution (1917) auf Österreich und die Entstehung der Vorläufer der Betriebsräte: der ArbeiterInnenräte. Es ist auch ein Buch, dass Mut macht, denn es zeigt, dass es möglich ist, die (Arbeits-)Welt besser zu machen, wenn sich arbeitende Menschen zusammenschließen und gemeinsam für ein Ziel eintreten.
https://www.oegb.at/cms/S06/S06_0.a/1342641008252/home/buecher-fuer-gewerkschafterinnen
www.oegb.at, Dezember 2020
Die vorliegende Aufsatzsammlung verschafft fundierte Einblicke in ein Thema, das auch die österreichische Historiographie meist nur am Rande behandelt. Gleichzeitig vermitteln die Aufsätze Erkenntnisse für die Gegenwart. Hautmann, der sich als parteiischer Historiker begriff, verwob in seine historischen Analysen immer wieder politische Schlussfolgerungen. Die österreichische Revolution, schrieb er, zeige uns auch heute, »wieviel unter bestimmten Voraussetzungen möglich und erreichbar ist, wenn sich die arbeitenden Menschen der Tugenden des Kampfes besinnen, ihrer Kraft innewerden«.
Simon Loidl, Junge Welt, 23.11.2020
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