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ISBN: 978-3-85371-441-6. Kategorie: Politik und Ökonomie.Hofbauer, Hannes: Kritik der Migration.
Wer profitiert und wer verliert
Promedia 2018. 272 S. 14,8 x 21. brosch.
Print: € 19,90. ISBN: 978-3-85371-441-6.
E-Book: € 16,99. ISBN: 978-3-85371-864-3.
Im Interview mit Norbert Wiersbin stellt Autor Hannes Hofbauer hier das Buch vor.
Ist Migration grundsätzlich zu bejahen? Oder ist sie nicht vielmehr ein wichtiger Bestandteil von Ausbeutungsstrukturen? Die Näherin in einer bengalischen Bekleidungsfabrik erfüllt jedenfalls vergleichbare Funktionen im weltweiten Konkurrenzkampf wie der aus Asien nach Europa gekommene Migrant. Beide sind gezwungen, ihre Arbeitskraft extrem billig auf den Markt zu werfen. Doch während sich die Öffentlichkeit darüber einig ist, Weltmarktfabriken in Billiglohnländern zu kritisieren, umgibt den Import billiger ArbeiterInnen in die Zentren der Weltwirtschaft ein Mythos von Mobilität, die als fortschrittlich gilt. Das sozial, regional und kulturell zerstörerische Potenzial der Migration in den Herkunfts- und Zielländern gerät damit aus dem Blickfeld.
Hannes Hofbauer gibt einen historischen Überblick über die großen Wanderungsbewegungen und ruft die Ursachen dafür in Erinnerung, die von Umweltkatastrophen über Kriege bis zu Krisen reichen, von denen die allermeisten menschlichen Eingriffen geschuldet sind. So zeichnen allein von westlichen Allianzen geführte Kriege für Millionen entwurzelte Menschen verantwortlich, die ebenso ihrer Lebensgrundlagen beraubt sind wie jene, die von ihrem Land vertrieben werden. Diesen Verwerfungen ist es geschuldet, dass ganze Generationen junger Menschen im globalen Süden, aber auch im Osten Europas ihre persönliche Zukunft in der Emigration sehen.
Mit der Massenmigration aus der Peripherie werden die Folgen der weltweiten Ungleichheit nun auch in den europäischen Zentralräumen – negativ – spürbar. Deregulierungen am Arbeits- und Wohnungsmarkt erreichen neue Dimensionen. Eine politische Antwort darauf scheint nur die Rechte zu haben, indem sie statt einer notwendigen Kritik an der Migration die Migranten zu Sündenböcken macht.
Die Linke hingegen sträubt sich, den strukturell zerstörerischen Charakter von Wanderungsbewegungen zu erkennen. Eine Kritik am Wesen der Migration und ihren Triebkräften sowie eine klare Benennung ihrer Opfer und Profiteure ist überfällig.
Der Autor
Hannes Hofbauer, geboren 1955 in Wien, studierte Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien und arbeitet als Publizist und Verleger. Im Promedia Verlag sind von ihm u.a. erschienen: „EU-Osterweiterung. Historische Basis – ökonomische Triebkräfte – soziale Folgen“ (2008), „Die Diktatur des Kapitals. Souveränitätsverlust im postdemokratischen Zeitalter“ (2014, 2. Auflage 2015) und „Feindbild Russland. Geschichte einer Dämonisierung“ (2016, 5. Auflage 2017).
19,90 € / 16,99 €
Hofbauer, Hannes: Kritik der Migration.
Wer profitiert und wer verliert
Promedia 2018. 272 S. 14,8 x 21. brosch.
Mit der Massenmigration aus der Peripherie werden die Folgen der weltweiten Ungleichheit nun auch in den europäischen Zentralräumen – negativ – spürbar. Deregulierungen am Arbeits- und Wohnungsmarkt erreichen neue Dimensionen. Eine politische Antwort darauf scheint nur die Rechte zu haben, indem sie statt einer notwendigen Kritik an der Migration die Migranten zu Sündenböcken macht. Die Linke hingegen sträubt sich, den strukturell zerstörerischen Charakter von Wanderungsbewegungen zu erkennen. Eine Kritik am Wesen der Migration und ihren Triebkräften sowie eine klare Benennung ihrer Opfer und Profiteure ist überfällig.
Raum und Zeit, November 2023
Das Buch „Kritik der Migration – Wer profitiert und wer verliert“ des linken österreichischen Publizisten Hannes Hofbauer wagt das, was sich sonst kaum einer traut: Auf knapp 270 Seiten formuliert Hofbauer eine Kritik der Masseneinwanderung, die konsequent aus der Perspektive eines linken Sozialdemokraten und Kapitalismuskritikers geschrieben ist. Wie kann das zusammengehen, und was können Patrioten von einem linken Migrationskritiker wie Hofbauer lernen? (…) Mit seiner Kritik an der Politik offener Grenzen liefert Hofbauer einen wertvollen Beitrag zur Diskussion – und stößt bei seinem linken Publikum auf taube Ohren. Mit Konservativen und Patrioten will er jedoch auch nichts zu tun haben und grenzt sich schon im Klappentext von allen Rechten ab.
Erika Ahrens, Info-Direkt.eu, 25.10.2021
Hofbauers Buch ist im besten Sinn eine politische Streitschrift. Keine geschichts-, kultur- oder sozialwissenschaftliche Studie. Und doch historisch und kultural fundiert.
Richard Albrecht, Auskunft Nr. 39/2019, 02.02.2021
Hannes Hofbauer kritisiert den liberalen Diskurs westeuropäischer Medien und der Politik, die Migration mit Mobilität gleichsetzt, die als fortschrittlich gilt. Unfreiwillige Migration ist jedoch Ausdruck kontinentaler und weltweiter Ungleichheit, deren Ursachen in (Wirtschafts-)Kolonialismus, Kriegen, Krisen und Umweltzerstörung liegen …
Europa-Magazin, Mai 2020
Hannes Hofbauer gelingt es durch eine sachliche und klare Analyse, die Verlierer und Gewinner großer Migrationsbewegungen zu benennen und aufzuzeigen, dass Mobilität und Migration zu einem großen Teil politisch bewusst forciert wird, um Arbeitsrechte und ökonomischer Forderungen zu unterdrücken. Dabei werden alle politischen Gruppierungen geschickt für die großen Ziele wirtschaftlicher Interessen eingesetzt.
https://lesen.tibs.at/node/5810
Andreas Markt-Huter, Lesen in Tirol, 09.09.2019
Im Gegensatz zu vielen Migrationskritikern lenkt Hannes Hofbauer nun die Blickrichtung weg von den Migranten hin zu den mit Schweigen übergangenen Intentionen, die dem seit 1960 wachsenden Zustrom von flexibel einsetzbaren Zuwanderern zugrunde liegen, garantieren sie doch durch den ständigen Konkurrenzdruck auf Arbeitsplätze, Wohnraum, Ausbildung und Mindestsicherung der Einheimischen einen Niedriglohnsektor. Doch „das Aussaugen der zurückgebliebenen Familien und Gesellschaften, die Migranten produzieren und im Notfall auch wieder sozial aufnehmen und reproduzieren, wird nicht thematisiert.“ So Hofbauer. (…) Schon die Bezeichnung „Globaler Pakt für eine sichere, geordnete und reguläre Migration“ mit seinem Grundduktus, Migration sei etwas Gutes und entziehe sich der Steuerung, verrät die Intention der Verschiebung einer globalen Verfügungsmasse, die letztlich von den Bürgern des jeweiligen Einwanderungslandes durch Zurverfügungstellung einer Grundversorgung, Zugang zum Gesundheitssystem und durch viele weitere Wohltaten versorgt werden soll, ohne dass man sie jemals befragt hätte.
https://www.achgut.com/artikel/gewinner_und_verlierer_der_migration
Ingrid Ansari, achgut.com, 19.08.2019
Gleichzeitig warnt der Autor davor, die Immigranten zu Sündenböcken zu stempeln, anstatt den „strukturell zerstörerischen Charakter“ der künstlich erzeugten Wanderungsbewegungen anzuprangern (…). Das Bemerkenswerte an dem Buch Hofbauers ist neben seiner argumentativen Stringenz der Umstand, dass es von einem erklärten Linken geschrieben wurde. Aber offensichtlich gibt es auch unter diesen Menschen, die zur realistischen Betrachtung des Phänomens Migration fähig sind.
Wolfgang Kaufmann, Preußische Allgemeine Zeitung, 16.08.2019
Hofbauers Buch ist im besten Sinn eine politische Streitschrift. Keine geschichts-, kultur- oder sozialwissenschaftliche Studie. Und doch historisch und kultural fundiert.
Richard Albrecht, Zeitschrift für Politik, 66. Jahrgang, Nr. 2/2019, Juni 2019
In seinem Buch kritisiert Hannes Hofbauer schon auf der ersten Seite seines Vorwortes die „politische Linke“: Sie „schwankt zwischen Schockstarre und der Übernehme liberaler Postulate (…)“. Dass dieses Aussagen auf einige Linke verstörend wirken, ist verständlich, eine andere Frage ist, ob sie nicht unbedingt diskussionsnotwendig sind. Eines sind sie sicher nicht: Wasser auf die Mühlen der Rechten und Rassisten. Das belegt das ganze Buch.
Jürgen Nieth, Wissenschaft und Frieden Nr. 2/2019, Mai 2019
Hofbauers Buch ist ein flammender Appell auch und gerade an die Linke, sich den Ursachen von Flucht und Migration zuzuwenden statt liberale Postulate zu übernehmen. (…) Migranten sind Opfer, stellt Hofbauer klar. Wer aber Migration idealisiere, setze quasi einen positiven Schlusspunkt unter globalkapitalistische Verelendung und imperialistische Kriegslogik. Dies könne keine linke Politik sein. Das Schicksal von Migranten dürfe nicht verwechselt werden mit der Struktur der Migration.
Rüdiger Göbel, Ossietzky, April 2019
Hofbauer kritisiert hier direkt und unverblümt jene Teile der europäischen Linken, welche die Migrationspolitik nicht oder kaum aus einer polit-ökonomischen Klassenperspektive her analysieren. Diese Kritik ist durchaus berechtigt und sollte nicht vom Tisch gewischt werden. Hofbauers aktuelles Buch stellt also einen äußerst wichtigen Beitrag zu einer sachlichen und grundlegnden Debatte über die Migrationspolitik dar.
Fritz Edlinger, International 2/2019, 13.03.2019
Hofbauer betont, dass es ihm nicht um eine Verurteilung der subjektiven Motive der Migranten geht, sondern um Kritik des globalisierten Systems der Migration. Selbst Linke hätten nicht verstanden, dass es ein Ausdruck extrem ungleicher Lebensbedingungen ist, die zu bekämpfen in den Fokus rücken müsste. Das System ist kapitalgesteuert und politisch gelenkt, wie Hofbauer in einem Rückblick auf historische Anwerbeprogramme erläutert. Migranten dienen in den Ankunftsländern dazu, die Löhne in bestimmten Bereichen niedrig zu halten, in denen – dank historisch erkämpfter Sozialstaatsregelungen – keine einheimischen Arbeitskräfte einstellbar sind.
https://freihandelpressespiegel.com/category/kapital-arbeit/
Freihandelpressespiegel, 05.03.2019
Hannes Hofbauer vertritt hier eine unmissverständliche Position und hält auch die Willkommenskultur der migrationsfreundlichen Linken jener Tage für politisch kontraproduktiv. Das macht Sinn, weil er die Probleme, die in den Herkunftsländern durch Emigration entstehen, nicht ignoriert, und man kann nicht umhin, das Gutmenschentum der Willkommenskultur für das zu halten, was es ist: wohltätig, aber politisch naiv.
https://titel-kulturmagazin.net/2019/03/01/gesellschaft-hannes-hofbauer-kritik-der-migration/
Wolf Senff, titel-kulturmagazin.net, 03.03.2019
In dem Buch von Hannes Hofbauer wird vorwiegend zahlreiches historisches Material zusammengetragen über historische Migrationsbewegungen (so wie jene in die USA) und über gegenwärtige, wie die EU-Binnenmigration und die aus Afrika und aus dem Nahen Osten nach Europa. Die früheren und gegenwärtigen Kapitalinteressen, die Migrationsbewegungen zugrunde lagen bzw. liegen, werden von Hofbauer ausgebreitet (Gastarbeiter, Infrastrukturprojekte usw.) und ebenso die Ursachen wie Krieg, Zerstörung der Subsistenz, Land-Grabbing, Klimawandel usw., welche heute die Migrationsbewegungen befeuern. (…) Hofbauers Anschauung, Migration sei von den Linken nicht wirklich kritisch thematisiert worden, ist allerdings kaum haltbar. Das mag allerdings der Fall sein, wenn zu den ›Linken‹ alle Art von ›weltoffenen‹ Hipstern gezählt werden. Dass bessergestellte grüne Mittelschichtskinder eher schwach in Sozialkritik sind, überrascht wenig und ist wohl kaum als bahnbrechende Erkenntnis einzustufen.
Thomas Meyer, Exit, 02.03.2019
Hannes Hofbauers Buch will keinesfalls individuelle Gründe für Arbeitsmigration diskreditieren, auch wenn sie nicht in einer existenziellen Notlage bestehen, sondern starkem Lohngefälle zwischen verschiedenen Ländern geschuldet sind. Ihm geht es eher darum, Gründe und Folgen der enormen strukturellen Diskrepanzen zwischen Herkunfts- und Ankunftsländern zu kritisieren. Die Mehrheit der Linken tut sich mit dem Aufzeigen dieser Schieflage schwer.
Sabine Kebir, Freitag, 21.02.2019
Wieder akribisch exakt wird die Entwicklung ab September 2015 in Deutschland und den anderen europäischen Ländern und das jeweilige europäische Regelwerk analysiert. Daran an schließt sich die Untersuchung der gesellschaftlichen Auswirkungen von Migration in den mHerkunftsländern: Fehlen der jüngeren Generation und damit Auseinanderfallen von Familien (in ganzen Ortschaften fehlt die mittlere Generation), dadurch Explodieren der Kosten im Gesundheits- und Sozialwesen; Fehlen von Fachkräften in der eigenen Wirtschaft, Entstehung von komplexen Logistikunternehmen für Schlepper und Schleuser … Das heißt, weder mit der Anwerbung von Arbeitskräften noch durch Migration entstehe eine „Win-win-Situation“ – in diesem Zusammenhang widerlegt er auch die Mär von existenzsichernder Unterstützung der zurückbleibenden Familien durch in die Heimatländer überwiesene Gelder.
Viola Schubert-Lehnhardt, Das Blättchen, Februar 2019
Dabei muss sich eine Kritik der Migration nicht gegen Migranten richten. Eine solche Denkperspektive findet man bei Hannes Hofbauer in seiner „Kritik der Migration. Wer profitiert und wer verliert“. Der Publizist setzt sich darin kritisch mit politisch linken Vorstellungen auseinander, ohne dies aber in einem politisch rechten Zusammenhang zu tun.
Armin Pfahl-Traughber, Humanistischer Pressedienst, 13.02.2019
Die Lektüre des Buches von Hannes Hofbauer dürfte für viele der „schönen Seelen“ provozierend und unangenehm sein. Sie sollten sie sich dennoch antun, denn sie können daraus viel lernen und vielleicht ändert sich ja am Ende ihr Blick auf das Thema.
https://www.andreas-wehr.eu/der-mythos-migration.html
Andreas Wehr, Marxistische Blätter, Jänner 2019
Interessant auch der Hinweis, dass die grenzüberschreitende Migration nur ein Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Sesshaftigkeit ist also die Norm. Auch wenn die Neoliberalen stets das hohe Lied der Mobilität singen. Es gilt auch im Zusammenhang mit der Arbeitsmigration die alte Frage zu beantworten: Wem nützt es? Auffällig ist, dass das Buch bis heute in keiner der großen Mainstream-Zeitung eine Rezension erfahren hat. Widerspricht das Buch doch so ganz dem linksliberalen bis konservativen Zeitgeist des Lobes der Arbeitsmigration.
Carsten Klink, www.lokalkompass.de, 28.12.2018
Der als antiimperialistisch-links geltende Autor zeigt die treibenden ökonomischen Kräfte der Migration und sieht Migranten „auf den Spuren der Ungleichheit“.
Norbert Copray, Publik Forum Nr. 22, Dezember 2018
Der (vom Autor) so genannte «Migrationsschub Ost nach 1989/91» war dem österreichischen Autor relativ nah. Was er da etwa über pendelnde Landarbeiter oder Altenpflegerinnen schreibt, geht unter die Haut. «Osteuropa blutet aus», lautet ein Zwischentitel. Und das ist belegt, durch Zahlen und Beispiele einer absurden Dynamik. In einer nordrumänischen Stadt fehlen praktisch alle Menschen im erwerbsfähigen Alter, zumindest saisonal, was die lokale Politik vor kaum lösbare Probleme stellt. 7000 in Rumänien ausgebildete Ärzte verliessen zwischen 2011 und 2016 das Land. Allein in der Schweiz seien heute etwa 8000 Ärzte tätig, «deren Ausbildungskosten von anderen Staaten getragen wurden». Umgekehrt wird jetzt die in Rumänien verbliebene Textilindustrie mit philippinischen Näherinnen am Laufen gehalten. Pflegekräfte, die in Polen fehlen, werden aus der Ukraine geholt. Womit sich die nicht nur für viele Familien, sondern für ganze Gesellschaften zerstörerische Spirale weiterdreht.
http://www.pszeitung.ch/migration-mit-oder-ohne-pakt/#top
Hans Steiger, pszeitung.ch, 15.12.2018
In einer Zeit grassierender oberflächlicher Betrachtungen und begrenzter Argumentationen ist es besonders wichtig, die Kunst des Bücher-Lesens zu pflegen und zu fördern. Gerade die Menschen, die von gerechten Gesellschaftsordnungen träumen und sich hierfür einsetzen, sollten den erforderlichen Mut aufbringen, sich tiefgründig mit den Gegebenheiten, Ursachen und Auswirkungen zu beschäftigen. In diesem Sinne möchte ich das im September 2018 erschienene Buch des österreichischen Autors und Verlegers Hannes Hofbauer empfehlen.
amirmortasawi.wordpress, 11.12.2018
Hofbauers Buch ist im besten Sinn eine politische Streitschrift. Keine geschichts-, kultur- oder sozialwissenschaftliche Studie. Und doch historisch und kulturell fundiert.
http://www.trend.infopartisan.net/trd1118/t381118.html
Richard Albrecht, infopartisan.net, November 2018
Es bleibt die Frage: „Integration wohin?“. Es sind einerseits die in dieser Studie kritisch hinterfragten, wissenschaftlichen und alltagsrelevanten Positionen, dass Migration ein natürlicher und ethnografisch vorgegebener Entwicklungsprozess sei und deshalb als unabdingbar und wünschenswert zu betrachten wäre, die menschliche Mobilität auf das Schild der Conditio Humana heben. Erzwungene Mobilität aber, die durch menschengemachte, kapitalistische, machtpolitische und hegemoniale Entwicklung zustande kommt, verweist auf das grundlegende, strukturelle Übel der globalen Ungleichheit und Ungerechtigkeit! So lässt sich feststellen: Die weltweiten Wanderungs- und Fluchtbewegungen sind auf ausbeuterische, dominante Strukturen zurückzuführen und haben mit den natürlichen Veränderungs- und Wanderungskompetenzen der Menschen nichts zu tun!
https://www.socialnet.de/rezensionen/24927.php
Jos Schnurer, socialnet.de, 25.10.2018
Tausende Menschen unterwegs in der Hoffnung auf ein besseres Leben. (…) Migration ist also nichts Außergewöhnliches. Der Autor gibt einen historischen Überblick über die großen Wanderungsbewegungen und ruft die Ursachen dafür in Erinnerung, die von Umweltkatstrophen über Kriege bis zu Krisen reichen, von denen die allermeisten Folgen menschlicher Eingriffe sind.
Salzburger Woche, 25.10.2018
Dem Publizisten und Historiker Hannes Hofbauer aus Österreich ist bewusst, dass er sich mit seinem Buch „Kritik der Migration. Wer profitiert und wer verliert“ auf vermintes Gebiet begibt. Er wagt trotzdem den Versuch einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema Migration. Wer allerdings das Buch in die Hand nimmt, um seine nationalistischen und rassistischen Vorurteile zu pflegen oder bestätigt zu finden, der hat sich definitiv das falsche Buch gekauft. Hofbauer kommt es darauf an, die meist menschengemachten Ursachen und Gründe der Migration zu beleuchten und zu hintergragen. Damit unterscheidet sich seine Sicht auf die Dinge stark von der „medial und politisch“ dominierenden Darstellung von Migration.
Bern Müller, Blicklicht 1/19
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