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ISBN: 978-3-85371-241-2 Kategorie: Frauen.Schmölzer, Hilde: Die abgeschaffte Mutter.
Der männliche Gebärneid und seine Folgen
Promedia 2005. 240 S. 21 x 15. brosch.
€ 21,90. ISBN: 978-3-85371-241-2
Mit dem Muttermord begann das Patriarchat. Vom gewaltsamen Tod der großen alten Göttin kündet der Mythos. Dann begannen die männlichen Götter zu gebären: Athene, die Kopfgeburt, entspringt dem Haupt des Zeus. Und der Schöpfergott des Alten Testaments hat bereits die Fähigkeiten der Schöpfergöttin übernommen. Die Geschichte von der Rippengeburt macht im christlichen Schöpfungsmythos den Mann zur Mutter der Frau.
Mit der Entstehung der Gen- und Reproduktionstechnologie wird beginnendes Leben zum wichtigen Forschungsgut erklärt; es wird zerteilt, zerstückelt, weggeworfen und manipuliert. Es soll aber auch - unabhängig vom weiblichen Körper - in den Labors künstlich erzeugt werden. Sobald eine "gläserne Gebärmutter", an der eifrig gearbeitet wird, realisiert ist, erübrigt sich die Frau auch als Brutkasten. Schon jetzt kann Schwangerschaft zur Hälfte durch künstliche Geräte ersetzt werden.
Hilde Schmölzer zeigt auf ihrem Streifzug durch die Geschichte der männlichen Aneignung von Reproduktion, dass es in diesem Prozess der Ent-Eignung um Macht und Kontrolle geht, um patriarchale Gewalt und schließlich um Ausbeutung und Vermarktung des weiblichen Körpers. Sie zeigt die Gefahren der Gen- und Reproduktionstechnologien, die Zerstörung gewachsener Zusammenhänge, die Möglichkeit des Missbrauchs durch Eingriffe in die menschliche Keimbahn, wie sie heutzutage bereits an Tieren praktiziert werden.
Die abgeschaffte Mutter in den Labors weist eine Parallele zum täglichen Leben auf, die Mutter passt ebenso wenig wie ihre Kinder in eine rationalisierte Automatenwelt, in der es einzig um Effizienz, Profit und Leistung geht. Die Mutter selbst ist zum Anachronismus geworden, ein Auslaufmodell sozusagen. Einerseits von der Gesellschaft erwünscht und hofiert - immerhin soll sie dem Schreckgespenst eines aussterbenden Europa entgegen wirken -, muss sie andererseits ihre geschätzte Leistung mit Selbstverzicht, Abhängigkeit, finanzieller Benachteiligung, Doppelbelastung und Verringerung eigener Karrierechancen bezahlen. Die Freude am - gewollten - Kind hat einen hohen Preis. Weshalb auch immer mehr Frauen die Konsequenzen ziehen: Sie bleiben - zumindest in den westlichen Industriestaaten - immer häufiger kinderlos. Daran ändert auch die Reproduktionsmedizin wenig- im Gegenteil, sie erhöht die Unfruchtbarkeit.
Der letzte, endgültige Sieg einer jahrtausendelangen Anstrengung ist ein Pyrrhussieg. Eine Umkehr ist dringend nötig. Sie müsste mit einer geänderten Bewusstseinslage beginnen. Deshalb geht es in diesem Buch auch um Alternativen, um eine andere, nicht von Männern dominierte Wissenschaft, in der lebendige Zusammenhänge, die im Grunde Liebe bedeuten, gewahrt bleiben.
Die Autorin
Hilde Schmölzer wurde 1937 in Linz geboren und wuchs in Steyr/Oberösterreich auf. 25 Jahre lang arbeitete sie als freiberufliche Journalistin für in- und ausländische Zeitungen, Zeitschriften sowie den ORF. Seit 1990 ausschließlich als Autorin tätig. Schwerpunkt: Frauengeschichte und Frauenbiographien. Zuletzt erschien von ihr im Promedia Verlag: "Rosa Mayreder. Ein Leben zwischen Utopie und Wirklichkeit" ( Wien 2002). Hilde Schmölzer ist Mutter eines Sohnes.
21,90 €
Schmölzer, Hilde: Die abgeschaffte Mutter.
Der männliche Gebärneid und seine Folgen
Promedia 2005. 240 S. 21 x 15. brosch.
Die Frauenzeitschrift „AUF“ im Juni 2007: „Als radikale Utopie sieht sie (die Autorin, d.V.), dass Frauen ?dazu beitragen können, eine „verkehrte Welt“, die in der „abgeschafften Mutter“ kulminiert, wieder ins Lot zu bringen? indem sie ihr ?Wissen um ihre zerstörte, zerstückelte, manipulierte Ganzheit hineintragen in eine Gemeinschaft, die zunehmend an Lebendigkeit verliert.?“
Caroline Kleibel in den „Salzburger Nachrichten“ vom 7.4.2007: „In ihrem jüngsten Buch ?Die abgeschaffte Mutter‘ zeichnet Hilde Schmölzer detailreich die historische Entwicklung des Mutterseins nach und vermittelt vor dem Hintergrund aktueller Gen- und Reproduktionstechnologie eine eindringliche Warnung an die Frauen, sich nicht vereinnahmen zu lassen.“
Marlen Schachinger in „Buchkultur“ vom April/Mai 2007: „Der Wahnwitz, wegen Mutterschaft diskriminiert zu werden, stehe in Diskrepanz zur Sichtweise der Mutter als Ursprung allen Seins: ?Deshalb ist mir Die abgschaffte Mutter ein sehr wichtiges, aktuelles Buch.“
Luise Ungerboeck am 8. März 2006 im „Standard“: „Wenn frau mit der Lektüre auch noch provozieren kann, wäre die notwendige öffentliche Diskussion angestoßen – und damit der eigentlich Zweck des Buches erfüllt: eine Warnung vor Vereinnahmung, Fremdbestimmtheit und Abhängigkeit.“
Die Zeitschrift „SIC!“ im März 2006: „Hilde Schmölzer zeigt die Entwicklung des Mutter-Seins im Patriarchat auf, das sie mit dem Muttermord beginnen läßt. Sie schildert alte Mythen, durchstreift – mit ungeheurem Detailreichtum – die historische Entwicklung: Von matriarchalen Kulturen ist die Rede, von den verzerrten Mutterbildern der monotheistischen Religionen, vom Gebären und vom Sterben, von Hebammen und den ersten Sozialarbeiterinnen.“
Judith Gruber-Ritzy in „Literarisches Österreich“ Nr. 1/2006: „‚Die abgeschaffte Mutter‘ von Hilde Schmölzer ist ein Sachbuch, das heftige Reaktionen auslöst. In den Diskussionen nach Lesungen gehen die Wogen hoch, und es sind vor allem Männer, die teilweise extrem auf die Thesen dieses Buches reagieren. (…) Es ist in jeder Hinsicht ein packendes Buch, das Hilde Schmölzer hier vorlegt. Penibel recherchiert und mit einer großen Fülle historischer Details.“
Gabi Horak in der feministischen Zeitschrift „Anschläge“ im Mai 2006: „‚Warum sollen wir nicht positive Utopien entwerfen dürfen in einer Welt, die ihrer so dringend bedarf?‘ Hilde Schmölzers letzter Satz ist nicht zufällig eine Frage. Sie hat keine letztgültigen Antworten auf die vielen offenen Fragen rund um Mutterschaft und vor allem deren Vereinbarkeit mit selbstbestimmtem Frauenleben. Die Leistung ihres Buches liegt woanders: ?Die abgeschaffte Mutter‘ erzählt kurzweilig die medizinische, soziologische und philosophische Geschichte der Mutterschaft (…)
Christa Nebenführ in der Zeitschrift „Podium“ Nr. 139/140 im März 2006: „Mit der gewohnt akribischen Bestandsaufnahme, mit der sie in früheren Büchern schon die Entwicklung der Frau zum Handelsobjekt im Patriarchat und zur magischen Projektionsfläche im Hexenwahn nachgezeichnet hat, bereitet sie hier Symbolik und Realität des Zusammenhangs zwischen Reproduktion und Weiblichkeit auf.“
Im „Info-Dienst der Bio-Ethik“ Nr. 1/06: „Hilde Schmölzers neues, höchst kontroverses Buch ?Die abgeschaffte Mutter‘ stellt die These auf, dass erst der Muttermord die für unsere Gesellschaft grundlegenden patriarchalen Mythen ermöglichte. (…) Ein gut recherchiertes Sachbuch aus der Feder einer Feministin.“
Die Innsbrucker Frauenzeitschrift „AEP-Informationen“ in Heft 1/2006: „Hilde Schmölzers Buch ist ein gut recherchiertes Frauen-Sachbuch aus der Feder einer Feministin.“
Die „Wiener Zeitung“ am 7. Februar 2006: „Ein spannender, radikal feministischer Ansatz. Schmölzers Blick auf die Gesellschaft regt zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema an, äußerst provokante Thesen wecken unbequemen Widerstand beim Leser. Gewagt erscheint es, wenn die Autorin die Erfindung der künstlichen Befruchtung als Folge des männlichen Unsterblichkeitswahns sieht.“
„Der Sonntag“ vom 15. Jänner 2006: „In ihrer Analyse der Ursachen für die Sehnsucht, ?die Mutter abzuschaffen‘, greift Schmölzer alle Gruppen an, die den Weg dazu bereitet haben, ?dass beginnendes Leben als Forschungsgut erklärt wird, dass es zerstückelt und weggeworfen wird.‘ Egal, ob diese Gruppen aus Politik, Kultur, Religion oder Wirtschaft kommen.
Irene Fleiss in der Internetplattform http://wolfsmutter.com am 21.1.2006: „Hilde Schmölzer spannt in ihrem neuen Buch den Bogen vom matriarchalen Beginn über patriarchale Mutterschaftsideologien zur Frau als Rohstofflieferantin im Labor. Eine Pflichtlektüre für alle Frauen und Mädchen.“
Kim Kindermann im „Deutschlandradio“ am 22.12.2005: „Hilde Schmölzers Buch ?Die abgeschaffte Mutter‘ ist ein gut recherchiertes Frauen-Sachbuch aus der Feder einer Feministin. Hier neigt die Autorin dazu, an der klassischen Konstruktion der Geschlechter festzuhalten: die Frauen als Opfer, die Männer als Täter. Wer so etwas nicht mag, für den ist das Buch sicher nichts. Alle anderen erwartet ein gewagter Streifzug durch die Geschichte des Umgangs mit der weiblichen Fruchtbarkeit.“
Antonia Cicero in der Rezensionszeitschrift „Weiberdiwan“ im Winter 2005: „Hilde Schmölzer schlägt einen weiten Bogen von alten Mythen bis zu aktuellen Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin. Dabei schildert sie in einem erstaunlichen Detailreichtum die ‚Rücksichtslose Zwangsbewirtschaftung weiblicher Fruchtbarkeit‘ quer durch die Jahrhunderte …“
Pressestimmen
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