Product Information
ISBN: 978-3-85371-295-5. Kategorie: Frauen.Schmölzer, Hilde: Frauenliebe.
Berühmte weibliche Liebespaare der Geschichte
Promedia 2009. 240 S. 21 x 15. brosch.
Print: € 19,90. ISBN: 978-3-85371-295-5.
E-Book: € 15,99. ISBN: 978-3-85371-846-9.
Frauen haben einander zu allen Zeiten geliebt, sie haben einander begehrt, und sie haben auch sexuell miteinander verkehrt. Doch wurde Frauenliebe je nach Epoche unterschiedlich bewertet. Während sie im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit mit dem Tod bestraft werden konnten, waren Frauenfreundschaften in der Romantik nicht nur toleriert, sondern gesellschaftlich teilweise gut angesehen. Gegen Ende des 19. und im 20. Jahrhundert hingegen setzte sich unter dem Einfluss einer neuen Wissenschaft, der Psychiatrie, die Theorie von einer ererbten Abnormalität durch, die jetzt zwar weniger strafwürdig schien, dafür aber geächtet war.
Sieben berühmte Frauenpaare aus verschiedenen Epochen werden in dem Buch beschrieben; wie sie gelebt, wie sie geliebt haben, in welche Zeit sie eingebunden waren, wie die Gesellschaft auf ihre Beziehung reagiert hat und wie sie sich selbst damit zurecht gefunden haben. Das Zeitalter der Romantik ist durch das Paar Bettine Brentano und Karoline von Günderrode vertreten, auch George Sand und Marie Dorval fallen noch in diese Zeit. Die Vertreterinnen der ersten österreichischen Frauenbewegung, Auguste Fickert und Ida Baumann, konnten hingegen nur noch zum Teil von der Toleranz profitierten, die diesen "romantischen Freundschaften" entgegengebracht wurde. Virginia Woolf, vor allem aber Vita Sackville-West standen bereits unter dem Einfluss der Sexualwissenschaftler. Berühmtheiten wie Gertrude Stein und mit ihr Alice B. Toklas schafften es, sich zu ihren Neigungen zu bekennen und sich gleichzeitig von der anrüchigen Aura eines lesbischen Paares weitgehend zu befreien, wobei die Anspielungen auf sexuelle Freuden mit der Partnerin in Steins Texten verschlüsselt sind und von Stein-Experten vielfach erst nach ihrem Tod enträtselt wurden. Anna Freud und Dorothy Burlingham hingegen, die in einer über fünzigjährigen Beziehung wie ein Ehepaar zusammen lebten, haben eine lesbische Beziehung immer energisch bestritten, was mit dem ungeheuren Druck, unter dem die Tochter des berühmten Sigmund Freud gestanden ist, erklärt werden kann und nur Vermutungen zulässt.
Hilde Schmölzers Doppelbiographien erzählen über Glück und Unglück, Liebe, Begehren und Streit, über Konflikte, gegenseitigen Beistand, ein gemeinsames Leben und die jeweiligen historischen Zusammenhänge. Die Autorin hat ein kulturgeschichtliches Buch über oft verdrängte Frauenbeziehungen geschrieben.
Die Autorin
Hilde Schmölzer, 1937 in Linz geboren, arbeitete 25 Jahre lang als freiberufliche Journalistin. Seit 1990 ist sie ausschließlich als Autorin tätig. Zuletzt erschienen von ihr im Promedia Verlag: "Rosa Mayreder. Ein Leben zwischen Utopie und Wirklichkeit? (Wien 2002) und "Die abgeschaffte Mutter. Der männliche Gebärneid und seine Folgen" (Wien 2005). Hilde Schmölzer ist Mutter eines Sohnes.
19,90 € / 15,99 €
Schmölzer, Hilde: Frauenliebe.
Berühmte weibliche Liebespaare der Geschichte
Promedia 2009. 240 S. 21 x 15. brosch.
Ein Buch voller Liebe und Leidenschaft – jedoch auch Eifersucht, Trennung undSchmerz. Die österreichische Journalistin beschreibt nicht nur das Leben von sieben mehr oder weniger bekannten Liebespaaren (teilweise hebt sie damit auch eine de rbeiden Frauen aus dem Vergessen), sondern gibt zunächst eine kulturgeschichtliche Einführung in die jeweilige Zeit und das vorherrschende Verständnis von Homosexualität.
viola Schubert-Lehnhardt, www.dornrosa.de, 29.04.2020
Rakuna und Anomatey auf der Internetplattform „Wolfsmutter“ am 5. August 2010: „Ihr jüngstes Buch widmet Hilde Schmölzer der Frauenliebe, in dem sie das Leben berühmter weiblicher Liebespaare im Europa der letzten Jahrhunderte einfühlsam vor den jeweils herrschenden geschichtlichen Verhältnissen beschreibt. Dabei zeigt sie die Verwobenheit der verschiedenen Lebensebenen sowohl einer jeden wie auch des jeweiligen Paares miteinander, die den gemeinsamen Lebensweg beeinflussen. Und immer ist es die Kraft ihres Begehrens und ihre Bereitschaft und Fähigkeit zur Hingabe, durch die es den liebenden Frauenpaaren vergangener Zeiten gelang einen Weg für ihr gemeinsames Leben unter den Bedingungen der Herrschaft eigenmächtig zu gestalten.“
Marlen Schachinger in der „Buchkultur“ Nr. 125 im August/September 2009: „Ein Buch zum Schmökern und Nachdenken, eine kulturhistorische Betrachtung, die neugierig macht auf mehr und durch zahlreiche Hinweise zu Primärtexten zum Weiterlesen anregt. An dieser Stelle sei außerdem Gisela Scheubmayr ein Kompliment zu ihrer Cavergestaltung gemacht!“Christa Karas in der „Wiener Zeitung“ vom 3. Juni 2009: „Was das Buch vor allem auszeichnet ist einerseits, dass hier auch jene Frauen ins Licht gerückt werden, die bisher eher im Schatten der bekannten Protagonistinnen standen. Und andererseits, dass die Autorin immer wieder auf den Kontext von Rechts- und Sozialgeschichte aufmerksam macht, in dem bzw. unter dessen Druck diese Beziehungen standen. Hier findet sich alles, von der Unvorstellbarkeit, dass Frauen miteinander Sex haben könnten, bis zur romantischen Verklärung und der schweigenden Duldung, solange die Liebe strikt geheim gehalten wurde, aber auch peinliche Anklagen, Prozesse, Demütigung, Verbannung und Strafe.“
Der „Kulturbericht Oberösterreich“ im Juni 2010: „In ‚Frauenliebe‘ widmet sich die ehemalige Kulturjournalistinund Autorin berühmten historischen weiblichen Liebespaaren. Ihr geht es nie um ein potenziell reißerisches Topos, sondern um den gesellschaftlichen Kontext. Die Kritik an patriachalen Strukturen ergibt sich daraus von selbst. Schmölzer bleibt auf erfreuliche Weise sachlich, sodass sich die ärgerliche Punze ‚Emanze‘ hier besonders verbietet.“
Robert Eglhofer in der Zeitschrift „etcetera“ Nr. 40/2010: „Das gründlich recherchierte und wissenschaftlich verlässliche Buch wird nicht nur historisch Interessierte ansprechen, sondern auch Feministinnen, weil sie verschiedene Ansätze vorfinden, wie frau sich aus dem Patriarchat emanzipiert.“
Der „Weiberdiwan“ in der Ausgabe Frühjahr/Sommer 2009: „In jedem Fall lesenswert, auch wenn die Analyse der gesellschaftlichen Strukturen, die zur Verdrängung von Frauen(paaren) und auch zur Unmöglichkeit, lesbische Liebe offen zu leben, führten und immer noch führen.“Heidrun Küster im „ekz-Informationsdienst“ mit der Rezensionsnummer 219.222.6: „Der Titel liest sich trotz seines engen Schriftbildes und der dichten Vermittlung sehr gut – obwohl ich über alle Beschriebenen bereits viel gelesen habe, voller überraschender Facetten. Ich würde ihm viele Leserinnen wünschen, bezweifle jedoch, dass die Thematik auf breites Interesse stoßen wird.“Babette Reicherdt im Magazin „L.Mag. Das Magazin für Lesben“ im Juli/August 2009: „Die Lesben- und Paarbeschreibungen bieten eine erfrischend andere Perspektive auf historische Frauenfiguren. Dabei sind sie aber niemals tratschig oder indiskret. ‚Frauenliebe‘ ist in jedem Fall eine unterhaltsame, kenntnisreiche Lektüre, gut geeignet als Einstieg oder zum Nachlesen.“Gudrun Hauer in der Zeitschrift „Lambda Nachrichten“ Nr. 131/ 5.2009: „… letztlich scheint das Buch am ehesten für heterosexuelle LeserInnen geeignet zu sein, denn mit der ständigen Bschwörung von Akzeptanz lesbischer Lebensweisen rennt die Verfasserin bei uns mehr als offene Türen ein.“Brigitte Auer in der Zeitschrift „Fiber. Werkstoff für Feminismus und Popkultur“ in Heft 16/2009: „Schmölzer gelingt es, eine offene Definition von Lesbisch-Sein darzustellen und verschiedene Formen weiblicher Liebe, Freundschaft und Verbundenheit zu zeigen. Sie leistet mit ihrem Buch einen lesenswerten Beitrag zur Kulturgeschichte, selbst wenn sie manchmal Gefahr läuft, ein wenig zu romantisieren.“Judith Gruber-Rizy in „Literarisches Österreich“ Nr. 1/2009: „Das Buch ‚Frauenliebe‘ bietet mit seinen knappen Doppelbiographien besonders bekannter Frauenpaaren einen Überblick, der an das Thema heranführt und die Leserin – oder auch den Leser – vielleicht dazu verlocken kann, sich mit der einen oder anderen dieser Frauen genauer und ausführlicher zu beschäftigen.“Carina Nekolny in der Frauenzeitschrift „AUF“ im Juni 2009: „Zum Einlesen in das Thema taugt das Buch wunderbar: Um auf den Geschmack zu kommen. Erstens, mehr über die wunderbaren, spannenden und turbulenten Biografien der genannten Frauen zu erfahren und zweitens, Hunger nach mehr zu bekommen, mehr Information, tiefere Auseinandersetzungmit den Biographien und dem Thema überhaupt.“Die Zeitschrift „escape“ im Juli 2009: „Schmölzer hat für ihr Buch, das eher als Sach- denn als Lesebuch daherkommt, viel kulturgeschichtliches Material zusammengetragen. Ihre akademische Herangehensweise an die Lebensgeschichten stört zwar die Freude am Lesen, aber spannend ist die Auswahl trotzdem.“Nicole Kirchler in der feministischen Zeischrift „AEP Informationen“ Nr. 2/2009: „Ein interessantes Buch für Frauen- und Kulturinteressierte“.
Pressestimmen
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