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ISBN: 978-3-85371-239-9 Kategorie: Frauenreisen.Körner, Irmela (Hg.): Frauenreisen nach Italien.
Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts beschreiben das Land ihrer Sehnsucht
Promedia 2005. 312 S. 21 x 18. geb.
€ 27,00. ISBN: 978-3-85371-239-9
"Nicht einen Zaun, nicht einen elenden Graben kannst du ohne Hülfe eines Mannes überschreiten...." warnt Heinrich von Kleist seine Schwester Ulrike, die, getrieben von Neugier, ihren Horizont erweitern und reisen will. Ihr Wunsch und der vieler Frauen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, fremde Länder und Kulturen zu bereisen, ist mit dem gängigen Frauenbild der damaligen Gesellschaft jedoch nur schwer in Einklang zu bringen. Was Kleists Schwester versagt blieb, erlebte ihre Zeitgenossin, die Schriftstellerin Dorothea Schlegel. Sie eröffnet den Reigen der Italienreisenden, deren Leben und Werk in diesem Buch vorgestellt werden.
Das, was männliche Dichter von Winckelmann über Goethe, Herder und Humboldt bis Mann und Rilke an Europas Süden faszinierte, war auch für Frauen Anreiz ihrer Reisen auf den Apennin. Allen Widerständen zum Trotz machen sie sich auf ins Abenteuer, übertreten Grenzen und fahren in den Süden: nach Italien. Oft genug erwächst daraus ein neues Lebensgefühl.
Frauen reisen anderes als Männer, sie reisen nicht als Eroberinnen, sind selten Entdeckerinnen, Kauffrauen, Missionarinnen oder Diplomatinnen und stehen keinen groß angelegten Expeditionen vor. Doch ungeachtet offizieller Aufträge reisen Frauen und schreiben darüber. Sie teilen sich in Briefen und Tagebüchern, in Reiseberichten oder in Romanen und Erzählungen mit. Einige schreiben für den rein privaten Zweck, andere sind längst anerkannte Autorinnen, wie etwa Fanny Lewald, die 1864 nach Italien aufbricht und darüber ein viel gelesenes "Italienisches Tagebuch" veröffentlicht. Italien ist dabei für sie "die Sehnsucht des Lebens, das Ziel, nach dem jeder Nordländer strebt". Sie selbst will sich dort, "für lange, traurige, herzenseinsame Jahre entschädigen."
So unterschiedlich, wie die schriftlichen Zeugnisse über die Entdeckungstouren der Frauen sind, so aufschlussreich sind sie bis heute in ihrem Blick auf das bereiste Land, auf seine Kultur, seine Menschen, seine Vegetation und seine Kultur. Die Reiseschilderungen geben aber auch Auskunft darüber, wie sich die Frauen reisend gegen das Frauenbild ihrer Zeit und die damit verbundenen Einschränkungen wehrten.
Die Texte der schreibenden Frauen werden von der Herausgeberin jeweils durch ein Porträt der Autorin eingeleitet. So ist ein Italienreisebuch der besonderen Art entstanden, Lesebuch und Dokument in einem.
Die Herausgeberin
Irmela Körner, Jahrgang 1951, ist freiberufliche Journalistin. Sie studierte Geschichte und Politikwissenschaft und arbeitet seit vielen Jahren als Journalistin für Zeitungen und Hörfunk. Neben einem Interesse für Lebensgeschichten und Biografien sind es immer wieder andere Länder, die sie faszinieren. Ihre besondere Leidenschaft gilt Italien, wo sie einige Jahre gelebt hat. Zuletzt ist von ihr in Buchform erschienen: "Witwen. Biografien und Lebensentwürfe" (1997).
27,00 €
Körner, Irmela (Hg.): Frauenreisen nach Italien.
Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts beschreiben das Land ihrer Sehnsucht
Promedia 2005. 312 S. 21 x 18. geb.
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