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ISBN: 978-3-85371-218-4 Kategorie: Frauen.Thallmayer, Claudia / Eckert, Karin (Hg.): Sexismen und Rassismen.
Lateinamerikanerinnen zwischen Alter und Neuer Welt
Promedia 2004. 208 S. 21 x 18. brosch.
€ 17,90. ISBN: 978-3-85371-218-4
Lateinamerika - Kontinent der Machos und der exotischen, aber unterdrückten Frauen? Dieses Bild dominiert immer noch die Vorstellungen über Lateinamerika. Es reduziert die Region auf wenige Schlagworte, in denen rassistisch-abwertendes Denken über "arme Frauen" und "böse Männer" mitschwingt, und es klammert bedeutende Aspekte der lateinamerikanischen Realität aus: Denn es gibt sie, die widerständigen Frauen, die sich gegen Sexismen, Homophobie, Rassismen und ökonomische Unterdrückung zur Wehr setzen.
Genau auf diese Akteurinnen richten die Autorinnen des Buches - europäische und lateinamerikanische Sozialwissenschafterinnen - ihren Blick. Die Themen sind Geschlechterverhältnisse, Überlebensstrategien und Frauenwiderstand gegen sexistische und rassistische Diskriminierung im Kontext von Globalisierung und Migration.
Galten schon die 1980er Jahre für Lateinamerika als "verlorenes Jahrzehnt", so hat die forcierte Umsetzung einer neoliberalen Politik in den 1990er Jahren weite Teile der Mittelschicht, ArbeiterInnenklasse sowie KleinbäuerInnen und LandarbeiterInnen zunehmend verarmen lassen. Starker ökonomischer Druck zwang viele Frauen in die Migration vornehmlich in die USA und nach Europa. Für die Ökonomien Lateinamerikas sind die Geldüberweisungen der MigrantInnen an die zu Hause gebliebenen Familienmitglieder überaus bedeutsam - laut Weltbank liegen sie an zweiter Stelle aller Nettogeldflüsse in die Entwicklungsländer. Europa und die USA haben auf den verstärkten Migrationsdruck mit einer restriktiven Einwanderungspolitik geantwortet. Diese Politik marginalisiert MigrantInnen - bis hin zur Illegalität -, was sich besonders für Frauen, die sich aufgrund ihres Geschlechts bereits in einer benachteiligten Position befinden, negativ auswirkt.
Auf der anderen Seite verstärken die durch die Globalisierung bzw. das Internet erleichterten Möglichkeiten zu Solidarität die Austauschbeziehungen. Internationale feministische Koalitionen erweisen sich dabei als Chance, den neoliberalen Politiken entgegenzuwirken und die Betroffenen als Akteurinnen zu begreifen, die in die Gestaltung ihres sozialen Umfeldes und in die politischen Gegebenheiten direkt eingreifen.
Die in allen Beiträgen angestrebte Verknüpfung von Theorie und Praxis liefert anschauliche Informationen über die Gründe und Auswirkungen von geschlechtsspezifischer Migration und gender-zentrierten Rassismen, über den konkreten Umgang der AkteurInnen sowie über Widerstandsstrategien von Frauenorganisationen und internationale Netzwerk- und Zusammenarbeit von Frauen in der "Alten" und der "Neuen Welt".
Die Herausgeberinnen
Claudia Thallmayer, geboren 1965, ist Psychologin und in der Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit (AGEZ) mit dem Schwerpunkt Rassismus und Frauenarbeit tätig.
Karin Eckert, Jahrgang 1971, ist Ethnologin und arbeitet zu den Themen Rassismus und Migration. Seit 2002 koordinierende Redakteurin des feministischen Magazins "an.schläge".
17,90 €
Thallmayer, Claudia / Eckert, Karin (Hg.): Sexismen und Rassismen.
Lateinamerikanerinnen zwischen Alter und Neuer Welt
Promedia 2004. 208 S. 21 x 18. brosch.
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